dc.contributor.author
Kluschke, Franziska
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:03:07Z
dc.date.available
2012-08-30T08:26:48.201Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/491
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4694
dc.description.abstract
Seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat die UV-
Strahlungsintensität am Erdboden im Mittel zugenommen. Vor dem Hintergrund
eines veränderten Lebens- und Freizeitstils sowie einer gestiegenen
Lebenserwartung wird dies ursächlich mit einer anhaltenden Zunahme der
Hautkrebsinzidenz in Verbindung gebracht. Sonnenschutzmittel sind ein
wichtiger Pfeiler der multimodalen Schutzstrategie vor den Kurz- und
Langzeitfolgen intermittierender und kontinuierlicher UV-Exposition. Ihre
Wirksamkeit ist abhängig von den verwendeten Filtern selbst sowie der Menge,
Verteilungshomogenität und Anhaftfähigkeit der Filter auf und im Stratum
corneum. Bislang unbeantworteter Bestandteil des aktuellen wissenschaftlichen
Diskurses und Anlass für diese Studie war die Frage nach dem möglichen
Einfluss einer kosmetischen Vorbehandlung auf die in vivo Wirksamkeit von
Sonnenschutzprodukten unter Berücksichtigung von Abwascheinflüssen beim
Schwimmen und mechanischem Abrieb durch unterschiedliche Trocknungsvarianten
der Haut. Zur Bestimmung von Verteilungshomogenität, Anhaftfähigkeit der
Filter und effektivem UV-Schutz von Sonnenschutzmitteln nach einer
kosmetischen Vorbehandlung mit Creme oder Lotion wurden 18 Probanden vor und
nach dem Schwimmen sowie nach Luft- und Handtuchtrocknung mit der etablierten
Kombination aus Tape-Stripping-Verfahren und Photospektrometrie untersucht.
Diese minimalinvasive Methode hat sich in einer Vielzahl von Untersuchungen
für die Wirksamkeitsbeurteilung von Sonnenschutzmitteln als geeignet erwiesen.
Es zeigte sich, dass eine kosmetische Vorbehandlung der Haut keinen Einfluss
auf die Filterverteilungshomogenität und den unmittelbar nach Auftrag und
Einwirkzeit vorliegenden effektiven UV-Schutz hat. Sie verursachte jedoch eine
starke Abnahme der Wasserfestigkeit, mit zusätzlichen Einbußen im UV-
Absorptionsgrad von bis zu 15 Prozentpunkten. Wasserkontakt allein reduzierte
das Absorptionsvermögen der applizierten Sonnenschutzmittel um etwa 20
Prozentpunkte, maßgeblich durch Verringerung der Filtermenge auf der
Oberfläche und in den oberflächennahen Schichten des Stratum corneum. Es ist
anzunehmen, dass eine kosmetische Vorbehandlung das Reservoir des Stratum
corneum aufsättigt und somit die suffiziente Anhaftung von Sonnenschutzfiltern
auf und in der Haut verhindert. Als Folge sind die Filter weniger resistent
gegenüber äußeren Einflussfaktoren wie Abwaschung und Abrieb. Von einem
Auftrag von Cremes und Lotionen vor der Verwendung von Sonnenschutzmitteln
muss daher abgeraten werden. Chemische Interaktionen zwischen den
Formulierungen unterschiedlicher Produkte können so zudem vermieden werden.
Eine Alternative zur Optimierung der Hautschutzwirkung stellt die Benutzung
antioxidantienreicher Sonnencremes und After-Sun-Produkte dar. Das
Trockenreiben der Haut mit einen Handtuch verursacht einen zusätzlichen
Verlust an UVSchutzwirkung. In unserer Untersuchung verringerte die
probandenspezifische Abtrocknung der Haut mit einem Handtuch die vertikal
gebundene Filtermenge und UV-Absorption hoch signifikant im Vergleich zu
Lufttrocknung. Das jeweilige Ausmaß des mechanischen Filterabriebs und die
damit verbundene Verringerung der UV-Schutzwirkung variierte aufgrund
interindividuell unterschiedlichen Abtrocknungsverhaltens jedoch stark.
Aufgrund bislang noch ungeklärter Fragen zur Strahlungsfokussierung durch
Wassertropfen auf der Hautoberfläche kann die Lufttrocknung nicht als
alternative Trocknungsvariante empfohlen werden. Zum Erhalt einer suffizienten
Sonnenschutzwirkung ist unbedingt die zeitnahe, großzügige Reapplikation der
verwendeten Sonnenschutzprodukte anzuraten. Sonnenschutz ist unter
gesundheitlichen Gesichtspunkten stets als eine multimodale Gesamtstrategie zu
verstehen. Erst durch die Kombination von verschiedenen
expositionsminimierenden Verhaltensweisen entsteht ein wirksamer Schutz vor
den Folgen akuter und chronischer UV-Einwirkung. In diesem Sinne gilt es
primär eine übermäßige Sonnenexposition zu vermeiden. Ist dies nicht möglich
sollten Sonnenschutzprodukte möglichst hoher Schutzintensität in reichhaltiger
Dosierung direkt auf die nicht vorbehandelte Haut aufgetragen und regelmäßig
erneuert werden. Im Umgang mit dem Thema Sonne und Sonnenschutz stehen wir
nicht nur vor eine individuellen, sondern aufgrund der hohen gesundheitlicher
Relevanz vor eine gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, die sich in
breitenwirksamer Aufklärung und Transparenz der Test- und
Kennzeichnungssysteme ebenso äußern sollte wie in stadtplanerischen und
geopolitischen Interventionen.
de
dc.description.abstract
Sunscreens are a key pillar of the multimodal protection strategy against
short- and long-term impacts of intermittent and continuous UV exposure.
Hitherto, an unanswered part of current, scientific discourse is the question,
whether a cosmetic skin pretreatment and drying behaviour have an impact on
distribution and adhesiveness of sunscreen filters and therefore on the
effective UV protection capacity. In order to evaluate the homogeneity of
filter distribution, adhesiveness and effective UV protection of sunscreens
after a pretreatment with cream or lotion, 18 volunteers were examined before
and after swimming, using the established combination of tape stripping
procedure and UV/VIS-spectroscopy. Different modes of skin drying were
evaluated. It was shown that a cosmetic skin pretreatment affects neither
filter homogeneity, nor effective UV protection prior to water contact.
However, compared to non-pretreated skin, a considerable loss of water
resistance is caused. Therefore, using a cream or lotion before application of
sunscreens is not to be recommended. Due to water immersion and mechanical
abrasion sun protection is considerably reduced after swimming and skin
toweling. Thus reapplication of sunscreens is essential.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
sunscreen efficiency
dc.subject
cosmetic skin pretreatment
dc.subject
drying behaviour
dc.subject
tape stripping
dc.subject
UV / VIS spectroscopy
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
UV-Schutz im Fokus
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. J. Lademann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. L. Zastrow
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. C. Valenta
dc.date.accepted
2012-09-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000037607-8
dc.title.subtitle
über den Einfluss von kosmetischer Vorbehandlung und Trocknungsverhalten auf
die Effektivität von Sonnenschutzprodukten
dc.title.translated
UV-protection in focus Abstract
en
dc.title.translatedsubtitle
evaluating the influence of cosmetic skin pretreatment and drying behaviour on
sunscreen efficiency
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000037607
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011465
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access