Einleitung: Jährlich erkranken in Deutschland etwa 72 000 Frauen an Brustkrebs, somit erkrankt in Deutschland jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Mikroverkalkungen spielen in der Früherkennung des Mamma – Karzinoms, insbesondere des DCIS, eine bedeutende Rolle. Ziel dieser Studie ist die Evaluierung der Bedeutung der geometrischen Vergrößerungsaufnahme für die Sichtbarkeit und Charakterisierung von Mikroverkalkungen in der digitalen Mammographie. Materialen und Methoden: Mit dem Einverständnis der Ethikkommission wurden retrospektiv anhand der Befundberichte 100 Patientinnen mit suspekten Mikroverkalkungen ausgewählt (35 maligne, 65 benigne), die innerhalb eines Zeitraumes von maximal drei Monaten sowohl eine digitale Übersichtsaufnahme (Mx) als auch eine zusätzliche digitale Vergrößerungsaufnahme (MAG) in der gleichen Ebene erhalten haben. Alle Aufnahmen wurden vom gleichen Volldetektorsystem (Senographe 2000 D, GE Healthcare, Milwaukee, WI, USA) angefertigt. Die Aufnahmen wurden von sechs unabhängigen Radiologen analysiert. Zunächst wurde die Malignitätswahrscheinlichkeit für Mx und anschließend für MAG + Mx bestimmt. Die Ergebnisse wurden mittels ROC-Analyse verglichen. Zusätzlich wurde die Sichtbarkeit der Mikroverkalkungen beurteilt und die Sensitivität, Spezifität, positiver prädiktiver Wert (PPV) wie auch negativer prädiktiver Wert (NPV) für Mx und Mx + MAG bestimmt. Ergebnisse: Die Area under curve (AUC) betrug für alle Reader kombiniert 0,664±0,052 für Mx und 0,813±0,042 für Mx + MAG. Es resultierte eine statistisch signifikante Verbesserung von 0,148±0,120. Eine höhere AUC für Mx + MAG im Vergleich zur AUC von Mx ergab sich für alle Reader. Eine statistische Signifikanz wurde bei vier von sechs Readern erreicht. In 76,34% der Fälle zeigte Mx + MAG eine bessere Sichtbarkeit der Mikroverkalkungen. Bei 33% waren gering mehr, bei 39% deutlich mehr Verkalkungen abgrenzbar. Es kam es bei allen sechs Readern unabhängig vom gewählten Cut – Off einer modifizierten BI-RADS – Klassifikation zu einer Steigerung der Sensitivität. Schlussfolgerung: Trotz der Möglichkeit der elektronischen Vergrößerung (Zoom) und der Befundung an hochauflösenden Monitoren in der digitalen Mammographie ist die echte, digitale Vergrößerungsaufnahme weiterhin wichtig für die Sichtbarkeit und Klassifikation von Mikroverkalkungen.
Introduction: Every year about 72 000 women become diseased with breast cancer in Germany, so one of eight german women become diseased with breast cancer during her live. Microcalcifications play a significant role in the early detection of breast cancer, especially of DCIS. The purpose of this study is to evaluate the importance of true geometric (air – gap) magnification views for the visibility and characterization of microcalcifications in digital mammography. Materials and methods: With the agreement of the Ethic Commission 100 patients with suspicious microcalcifications (35 malignant, 65 benign) who had a digital standard mammography (Mx) and an additional digital magnification (MAG) view in the same projection within three month were retrospectively selected using the medical reports. All images were obtained from the same full-detector system (Senographe 2000 D, GE Healthcare, Milwaukee, WI, USA). The images were independently analyzed by six board- certified radiologists. The probability of malignancy was estimated for Mx first, then for Mx + MAG using a modified Breast Imaging Report and Data System (BI-RADS) classification system and a percentage scale. The results were compared using receiver operation characteristic (ROC) analysis. Additional the readers assessed the visibility of the microcalcifications, the sensitivity, the specificity, the positive predictive value (PPV) and the negative predictive value (NPV) for Mx and Mx + MAG. Results: The area under the curve (AUC) combined for all six readers was 0,664±0,052 for Mx and 0,813±0,042 for Mx + MAG, resulting in a statistically significant improvement of 0,148±0,120. There was a higher AUC for Mx + MAG in comparison to AUC for Mx for all readers. The Improvement being statistically significant in four of six readers. In 76,34% of the cases, there were better results for Mx + MAG in visibility of microcalcifications. In 33% slightly more and in 39% significant more calcifications were definable. Regardless of the defined cut - off of a modified BI-RADS classification there was an increase in sensitivity for all six readers. Conclusion: Despite the possibility of using electronic magnification (zoom) at the viewing workstation in digital mammography, the true digital (air-gap) magnification view is furthermore important for the visibility and classification of microcalcifications.