dc.contributor.author
Wernicke, Charlotte
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:14:24Z
dc.date.available
2018-03-03T09:25:25.259Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4811
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9010
dc.description.abstract
Alkohol hemmt exzitatorische glutamaterge Ionenkanäle und bedingt bei
fortgesetztem Konsum im Rahmen der Abhängigkeitsentwicklung eine
gegenregulatorische Erhöhung der NMDA-Rezeptordichte im Zentralen
Nervensystem. Infolgedessen scheint es im Alkoholentzug zu einer
überschießenden glutamatergen Neurotransmission (Hyperexzitation) zu kommen,
welche wesentlich an der Entstehung von Entzugssymptomatik beteiligt zu sein
scheint. Tier- und Humanstudien deuten in diesem Zusammenhang auf erhöhte
Glutamatkonzentrationen in der frühen Abstinenz hin. Alkoholabhängige
Patienten scheinen darüber hinaus eine erhöhte Impulsivität aufzuweisen, wobei
bildgebende Studien hier eine Dysfunktion verhaltensregulierender,
präfrontaler Hirnregionen, wie dem anterioren cingulären Cortex (ACC),
nahelegen. Obwohl Geschlechtsunterschiede sowohl bezüglich der
Alkoholabhängigkeit als auch der Impulsivität beobachtet wurden, liegt der
Fokus der Suchtforschung nach wie vor auf rein männlichen Populationen. Ziele
der vorliegenden Arbeit waren, die Hypothesen einer erhöhten Impulsivität und
einer erhöhten Glutamatkonzentration, hier im ACC, bei entgifteten
Alkoholabhängigen zu prüfen und dabei auch den Einfluss des Geschlechts, unter
Einschluss eines verhältnismäßig großen Frauenanteils, zu untersuchen.
Außerdem wurde erstmals ein möglicher Zusammenhang von Impulsivität und
Glutamatkonzentration im ACC bei alkoholabhängigen Patienten überprüft. Mit
Hilfe der ¹H-Magnetresonanzspektroskopie wurden die absoluten
Glutamatkonzentrationen im ACC bei 56 alkoholabhängigen Patienten in der
frühen Abstinenz und 56 nach Geschlecht und Alter parallelisierten
Kontrollpersonen gemessen und verglichen. Als Maß für die Impulsivität wurde
die Barratt Impulsiveness Scale, eine Selbstbeurteilungsskala, herangezogen.
Die Alkoholpatienten wiesen am durchschnittlich 13. Abstinenztag eine
signifikant höhere Glutamatkonzentration und Impulsivität im Vergleich zu den
Kontrollen auf. Ein Einfluss des Geschlechts auf die Glutamatkonzentration und
die Impulsivität kann aufgrund der vorliegenden Ergebnisse nicht angenommen
werden. Bei den Alkoholpatienten war die Korrelation zwischen der erhöhten
Glutamatkonzentration und Impulsivität nicht signifikant, eine schwache
Korrelation wurde jedoch für die Gesamtgruppe beobachtet. Zusammenfassend
bekräftigt die vorliegende Studie sowohl die Annahme einer erhöhten
Glutamatkonzentration, als auch einer gesteigerten Impulsivität bei
Alkoholabhängigen. Aufbauend auf die vorliegende Arbeit sollte das Ziel
zukünftiger Studien die längsschnittliche Untersuchung der Dynamik
glutamaterger Konzentrationsveränderungen in der frühen Abstinenz sowie die
Untersuchung weiterer Hirnregionen sein. Die Ergebnisse bezüglich der
Geschlechtsunterschiede und der Korrelation von Impulsivität und Glutamat bei
Alkoholabhängigen sind aufgrund mangelnder Vergleichsstudien als vorläufig zu
betrachten und sollten mit größeren Stichproben und in Kombination mit
Verhaltensmaßen für die Impulsivität repliziert werden. Dabei sollte bei der
Betrachtung von Geschlechtsunterschieden eine homogene Geschlechterverteilung
in Studiengruppen angestrebt werden. Darüber hinaus könnte eine weiterführende
Erforschung der Zusammenhänge von Impulsivität und dem Rückfallgeschehen die
Charakterisierung von Patientensubgruppen in Hinblick auf eine gezielte,
individualisierte Rückfallprophylaxe ermöglichen.
de
dc.description.abstract
Alcohol inhibits glutamatergic excitatory ion channels and triggers a
counterregulatory increase of NMDA receptors in the central nervous system
during chronic consumption in the course of addiction development.
Consequently, in alcohol withdrawal excessive glutamatergic neurotransmission
(hyperexcitation) arises which seems to be significantly involved in the
emergence of withdrawal symptoms. In this context, animal and human studies
indicate increased glutamate levels during early abstinence. Furthermore,
alcohol-dependent patients seem to exhibit enhanced impulsivity: here, imaging
studies suggest an associated contributing dysfunction of (behaviour)
regulatory prefrontal brain regions like the anterior cingulate cortex (ACC).
Although sex differences regarding both alcohol dependence and impulsivity
were observed, focus of addiction research still lies on all-male populations.
Aims of the present study were to test the hypotheses of increased impulsivity
and increased glutamate levels in the ACC of detoxified alcohol-dependent
individuals and thereby to investigate the influence of gender by inclusion of
a relatively high proportion of females. Moreover, a possible association of
impulsivity and glutamate level in the ACC was examined in alcohol-dependent
patients for the first time. Using proton magnetic resonance spectroscopy,
absolute glutamate concentrations in the ACC were quantified and compared in
56 alcohol-dependent patients during early abstinence and 56 sex- and age-
matched controls. The Barratt Impulsiveness Scale, a self-assessment scale,
was applied as a measure of impulsivity. The alcohol-dependent patients showed
significantly higher glutamate concentration and impulsivity after a mean
duration of abstinence of 13 days compared to controls. An influence of gender
on glutamate concentration and impulsivity cannot be assumed according to the
present results. Correlation between enhanced glutamate and impulsivity was
not significant for alcohol-dependent patients; however, a weak correlation
was observed for the overall group. In summary, the present study strengthens
both assumptions of increased glutamate levels and impulsivity for alcohol-
dependent subjects. Based on the present study, future studies should aim at
the longitudinal analysis of the dynamics of glutamate levels during early
abstinence as well as at the examination of further brain areas. Regarding sex
differences and the correlation between impulsivity and glutamate in alcohol-
dependent patients, the results should be considered preliminary due to
lacking comparative studies and require replication with greater sample size
and in combination with behavioral measures of impulsivity. Regarding sex
differences, an equal gender distribution in study groups would be desirable.
Further research on the relationship of impulsivity and relapse could enable
characterisation of patient subgroups for a targeted, individualised relapse
prevention.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
magnetic resonance spectroscopy
dc.subject
anterior cingulate cortex
dc.subject
alcohol dependence
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Eine magnetresonanzspektroskopische Untersuchung der Glutamatkonzentration im
anterioren cingulären Cortex und deren Zusammenhang mit Impulsivität bei
alkoholabhängigen Männern und Frauen in der frühen Abstinenz
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2018-03-02
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000106250-7
dc.title.translated
A magnetic resonance spectroscopic examination of the glutamate concentration
in the anterior cingulate cortex and its relation to impulsivity in alcohol-
dependent men and women in early abstinence
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000106250
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000023064
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access