Einleitung: Ösophageale Stenosen können vielfältige Ursachen haben, sie lassen sich in benigne und maligne Ätiologie unterteilen. Eine endoskopische Behandlung bietet bestimmten Patienten eine minimalinvasive Behandlungsoption. Ziel dieser Arbeit ist es, die Effizienz (gemessen an der Behandlungshäufigkeit und der Dauer des Krankenhausaufenthalts) und die Sicherheit von Bougierung, Ballondilatation und Platzierung eines selbstexpandierenden Metallstents zu evaluieren und zu vergleichen sowie die Charakteristika der Patienten zu bestimmen. Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse der Daten von 206 erwachsenen Patienten, die zwischen September 2013 und August 2023 eine endoskopische Behandlung mittels Savary-Gilliard-Bougie-Dilatation (n=46), Ballondilatation (n=72) oder Stenteinlage (n=88) aufgrund von ösophagealen Stenosen erhielten. Behandlungsmodalität, demografische Daten, Grunderkrankung, Ätiologie der Stenose, Anzahl der Prozeduren, Dauer des Krankenhausaufenthalts und Komplikationen wurden erfasst und analysiert. Ergebnisse: Das mediane Alter der untersuchten Patienten betrug 64 Jahre, 70% waren männlich, 77% hatten eine onkologische Grunderkrankung, während in 57% der Fälle eine benigne Stenose vorlag. Maligne Stenosen wurden hauptsächlich mit Stenttherapie und benigne Stenosen mit Bougierung oder Ballondilatation behandelt. Der postprozedurale Krankenhausaufenthalt fiel nach Bougie- und Ballondilatation mit im Median 1 Tag im Vergleich zu 6 Tagen nach Stenteinlage signifikant kürzer aus. Die mediane Anzahl der Bougierungen betrug 2,5 Sitzungen (IQR 1-5) und die der Ballondilatationen 3 Sitzungen (IQR 1-5) je Patient, während die Stenteinlage in den meisten Fällen nur einmal durchgeführt wurde. Unerwünschte Ereignisse traten in der Bougie-Gruppe bei 9% und in der Ballon-Gruppe bei 6% der Patienten auf. Die Stenttherapie war mit 26% mit deutlich höheren Komplikationsraten verbunden. Eine Subgruppenanalyse konnte innerhalb der Stent-Gruppe keinen signifikanten Unterschied der Komplikationsraten von malignen und benignen Stenosen nachweisen. AEG als Grunderkrankung war mit einer signifikant höheren Komplikationsrate verbunden als das Ösophaguskarzinom (50% vs. 16%). Bei Einsatz vonbreiteren Stents traten signifikant weniger unerwünschte Ereignisse auf als bei schmaleren (14% vs. 37%). Schlussfolgerungen: Bougie- und Ballondilatation, die hauptsächlich für benigne Stenosen angewendet werden, unterscheiden sich nicht in ihrer Effizienz, in den meisten Fällen sind mehrfache Interventionen notwendig. Beide Behandlungsmethoden weisen in Bezug auf ihre Sicherheit keinen signifikanten Unterschied auf. Die Stenttherapie wird hauptsächlich bei malignen Stenosen eingesetzt und zeigt eine hohe Effizienz mit meistens nur einer erforderlichen Prozedur. Sie ist aber mit deutlich höheren Komplikationsraten verbunden, insbesondere bei Patienten mit AEG und bei Einsatz von schmaleren Stents.
Introduction: Esophageal strictures have a variety of causes. They can be classified as benign or malignant. Endoscopic treatment offers certain patients a minimally invasive treatment option. The aim of this study was to evaluate and compare the efficiency (based on treatment frequency and hospitalization time) and safety of bougienage, balloon dilation, and self-expanding metal stent placement and to determine the patient characteristics. Methods: A retrospective analysis was performed on 206 adult patients who underwent endoscopic treatment of esophageal stricture with Savary-Gilliard bougie dilation (n=46), through-the-scope balloon dilation (n=72), or stent placement (n=88) between September 2013 and August 2023. Treatment modality, demographic characteristics, underlying diagnosis, stricture etiology, number of procedures, length of hospital stay, and complications were analyzed. Results: The median age of the patients was 64 years, 70% were male, 77% had an underlying oncological disease, while 57% of the cases had benign strictures. Malignant strictures were mainly treated with stenting and benign strictures were mainly treated with bougie or balloon dilation. Postprocedural hospital stay was significantly shorter after bougie and balloon dilation, with a median of 1 day compared to 6 days after stenting. The median number of bougie dilations was 2.5 sessions (IQR 1-5) and balloon dilations 3 sessions (IQR 1-5) per patient, whereas stenting was performed only once in most cases. 9% of patients in the bougie group and 6% in the balloon group experienced adverse events. A higher complication rate of 26% was observed with stenting. A subgroup analysis showed no significant difference in the complication rates of malignant and benign strictures within the stent group. AEG was associated with a significantly higher complication rate than esophageal cancer (50% vs. 16%). The use of large-diameter stents showed significantly fewer adverse events than narrow stents (14% vs. 37%).