Die kumulative Dissertation konzentriert sich vorwiegend auf die Beziehung zwischen rechtsextremen Einstellungen und rechtsextremen Straftaten bei Jugendlichen. Da solche Straftaten jedoch auch bei Jugendlichen nicht isoliert von ihrem sozialen Kontext betrachtet werden können, nimmt die Arbeit das soziale Umfeld der Jugendlichen in den Blick. Somit wird zum einen die Rolle der Einstellungen der den Jugendlichen nahestehenden Personen (Eltern, Freund*innen, Lehrkräfte) in der Beziehung zwischen rechtsextremen Einstellungen und Verhaltensweisen betrachtet. Zum anderen wird die Relevanz von Kontextmerkmalen der Schulklasse und des Landkreises untersucht. Neben der Fokussierung auf das soziale Umfeld wird in der vorliegenden Dissertation noch ein weiterer Themenbereich aufgegriffen. Im Zusammenspiel von Einstellungen und Verhalten stellt sich die Frage, welche weiteren Einstellungen neben der rechtsextremen Einstellung selbst vorliegen müssen, damit diese in entsprechendes Verhalten mündet. Es wird daher zudem die Verschwörungsmentalität als möglicher Katalysator in der Beziehung zwischen rechtsextremen Einstellungen und Straftaten untersucht, da sowohl der jugendliche Verschwörungsglaube an sich als auch seine Rolle im Kontext Rechtsextremismus bisher kaum erforscht sind. Anhand von vier Artikeln werden folgende Forschungsfragen untersucht: 1. Wie verbreitet sind rechtsextreme Einstellungen und Straftaten unter Jugendlichen (alle Studien)? 2. Welche potentiellen Bedingungsfaktoren rechtsextremer Straftaten lassen sich identifizieren (Studie 1)? 3. Inwiefern stehen menschenfeindliche Einstellungen mit der Ausführung politisch motivierter Taten in einem Zusammenhang (Studie 2)? 4. Inwiefern stehen menschenfeindliche Einstellungen und die (hypothetische) Befürwortung einer politisch motivierten Tat im sozialen Umfeld mit der Ausführung politisch motivierter Taten in einem Zusammenhang (Studie 2)? 5. Inwiefern verändert sich der Zusammenhang zwischen eigenen menschenfeindlichen Einstellungen und der Ausführung politisch motivierter Taten, wenn das soziale Umfeld diese (hypothetisch) befürwortet (Studie 2)? 6. Inwiefern verändert sich der Zusammenhang zwischen der (hypothetischen) Reaktion des sozialen Umfelds und der Ausführung politisch motivierter Taten bei unterschiedlicher Ausprägung der eigenen menschenfeindlichen Einstellungen (Studie 2)? 7. Inwieweit hängt der soziale Kontext in Niedersachsen in Form der Landkreise und Schulklasse mit der Ausprägung rechtsextremer Einstellungen von Jugendlichen zusammen und inwiefern unterscheidet sich der Zusammenhang zwischen den Dimensionen von Rechtsextremismus (Studie 3)? 8. Wie verbreitet ist eine Verschwörungsmentalität unter Jugendlichen (Studie 4)? 9. Inwiefern steht eine Verschwörungsmentalität mit der Ausprägung rechtsextremer Einstellungen und diskriminierender Verhaltensweisen gegenüber ausländischen und homosexuellen Personen in einem Zusammenhang (Studie 4)? 10. Welche Rolle spielt die Verschwörungsmentalität in der Beziehung zwischen rechtsextremen Einstellungen und diskriminierenden Verhaltensweisen gegenüber ausländischen und homosexuellen Personen (Studie 4)?