Die nicht ischämischen Kardiomyopathie ist durch pathophysiologische Prozesse sowohl im Herzen als auch in weiteren Organsystemen gekennzeichnet, die einerseits zu veränderten kardialen hämodynamischen Verhältnissen und andererseits zu Kardiomyopathie assoziierten Begleiterkrankungen führen können. Ein Bindeglied in der Übermittlung dieser pathophysiologischen Signale kann das System der Adipozytokine darstellen. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass sich im Rahmen einer nicht ischämischen Kardiomyopathie sowohl systemisch im Plasma als auch lokal am Herzen die Expression der Adipozytokine signifikant ändert. Patienten mit einer DCMi weisen erhöhte systemische Plasmakonzentrationen der untersuchten Adipozytokine APN, Leptin, Resistin und RBP 4 auf. Dem gegenüber steht das Krankheitsbild einer DCM ohne kardiale Inflammation, das lediglich über erhöhte Plasmaspiegel von Leptin und Resistin charakterisiert ist. Darüber hinaus führt die kardiale Inflammation zu einer erhöhten kardialen Expression von Adiponektin. Durch die von uns durchgeführten klinischen Studien konnte ein signifikanter Einfluss der Adipozytokinexpression auf inflammatorische und hämodynamische Parameter und somit auf den klinischen Verlauf der nicht ischämischen Kardiomyopathie dargestellt werden. So zeigte sich eine positive Assoziation von hohen Adiponektinexpressionsraten mit abnehmenden Entzündungsparametern und sich verbessernden hämodynamischen Verhältnissen bei Patienten mit einer inflammatorischen Kardiomyopathie. Dem gegenüber stand die ungünstige Prognose für den klinischen Verlauf einer DCM bei Patienten mit hohen Plasmakonzentrationen von Leptin und Resistin. Zudem konnte am Beispiel des RBP4 die Bedeutung eines Adipozytokins bei der Entwicklung von Kardiomyopathie typischen Begleiterkrankungen aufgezeigt werden, indem die gesteigerte RBP4 Expression im Rahmen einer inflammatorischen Kardiomyopathie mit einer erhöhten Inzidenz einer diabetogenen Stoffwechsellage assoziiert werden konnte. Zur Beschreibung möglicher Signaltransduktionswege, die bei der Vermittlung der Adipozytokineffekte eine Bedeutung besitzen, wurde die Rolle des TF als prokoagulatorischer Faktor und als Protein zur Signalübermittlung für inflammatorischer Reize untersucht. Hierbei zeigte sich, dass gAPN, Leptin und Resistin zu einer Steigerung der TF Expression führen, was wieder prokoagulatorische und inflammatorische Effekte der Adipozytokine erklären kann. Somit besitzt das System der Adipozytokine einen signifikanten Einfluss auf den hämodynamischen und inflammatorischen Verlauf einer nicht ischämischen Kardiomyopathie und kann eine Erklärung für die Entwicklung typischer Begleiterkrankungen bei nicht ischämischen Kardiomyopathien darstellen.
The non-ischemic cardiomyopathy is characterized by pathophysiological processes both in the heart than in other organ systems. These processes may lead to altered cardiac hemodynamic function and are associated to cardiomyopathy comorbidities. The system of adipocytokines might represent a link in the transmission of these pathophysiological signals. In this work changes of the adipocytokine expression in plasma as well as in the heart tissue in the context of non-ischemic cardiomyopathy were shown. Patients with DCMi have increased systemic plasma concentrations of the studied adipocytokines adiponectin, leptin, resistin and RBP4. In contrast, patients with DCM without cardiac inflammation only are characterized by increased plasma levels of leptin and resistin. Moreover, cardiac inflammation leads to increased cardiac expression of adiponectin. Our clinical studies demonstrated a significant influence of the adipocytokine expression on inflammatory and hemodynamic parameters of patients with DCM and DCMi. Thus, a positive association of high adiponectin plasma concentration with decreasing inflammatory parameters and improving hemodynamic conditions was shown in patients with inflammatory cardiomyopathy. By contrast, we demonstrated an unfavorable prognosis for the clinical outcome of patients with DCM and DCMi and high plasma concentrations of leptin and resistin. Moreover, the meaning of adipocytokines in the development of cardiomyopathy typical concomitant diseases could be shown on example of RBP4. RBP4 expression in patients with DCMi was associated with an increased incidence of diabetogenic metabolic status. For a description of possible signal transduction pathways that have an important role in inducing effects of adipocytokines, the role of the TF was investigated as a procoagulant factor and a protein for signal transmission for inflammatory stimuli. It was found that gAPN, leptin and resistin lead to an increase in TF expression, which might explain procoagulant and inflammatory effects of these adipocytokines. Thus, the system of adipocytokines has a significant influence on the hemodynamic and inflammatory profile of a non-ischemic cardiomyopathy and may represent an explanation for the development of typical comorbidities in non-ischemic cardiomyopathies.