Ziel der kumulativen Habilitationsschrift war es, ethische Haltung und den Umgang mit Grenzentscheidungen aus verschiedenen Perspektiven zu erfassen. Hierzu wurden Umfrage-basierte Studien unter verschiedenen perinatologischen Berufsgruppen zum einen und der Bevölkerung und betroffenen Elternpaaren zum anderen durchgeführt.
Im Fokus der Befragungen standen jeweils die vielfältigen Aspekte und Einflüsse auf die elterliche Beratung und Entscheidungsfindung bei drohender extremer Frühgeburtlichkeit bzw. bei Feten mit pränataldiagnostisch gesicherten komplexen kardialen Fehlbildungen zu analysieren.
Zusammenfassend kann aus den erbrachten Studien abgeleitet werden, dass die Haltung und der Umgang mit medizin-ethischen Entscheidungen von individuellen Wertevorstellungen und professionsabhängigen Erfahrungen abhängig ist und sich in einem steten zeitlichen Wandel befindet. Um eine gemeinsame Sprache zwischen Ärzt*innen und Patient*innen bzw. Stellvertreter*innen in Beratungsgesprächen zu finden, kann es wichtig sein, Informations- und Wissenslücken in der Bevölkerung zu schließen.