dc.contributor.author
Raffaelli, Bianca
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:07:06Z
dc.date.available
2017-03-14T09:24:12.766Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4660
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8860
dc.description.abstract
Einleitung: Stressreiche Lebensereignisse im Kindes- und Jugendalter
beeinflussen die psychophysische Entwicklung des Menschen und wirken sich
unter anderem auf die Fähigkeit zur Emotionserkennung aus. In der vorliegenden
Arbeit wurden geschlechtsabhängige Unterschiede in dem Erleben von
stressreichen Lebensereignissen sowie in der Erkennung von emotionalen
Gesichtsausdrücken untersucht. Auf dieser Grundlage wurde dann analysiert,
welcher Zusammenhang zwischen diesen beiden Parametern besteht. Darüber hinaus
wurde die Rolle von weiteren Faktoren für die Fähigkeit zur Gesichtserkennung
getestet, nämlich Amygdala-Volumina und Persönlichkeitseigenschaften.
Methoden: Die zu untersuchenden Daten entstammten der IMAGEN-Studie, einem
europaweiten Forschungsprojekt über psychisches Befinden von Jugendlichen. Im
Rahmen dieser Arbeit wurden 1657 14-jährige Probanden untersucht. Das Erleben
von stressreichen Lebensereignissen wurde mit dem Life-events-questionnaire
(LEQ), die Fähigkeit zur Gesichtserkennung mit dem Test Morphed Faces Task
(IDENT) und Persönlichkeitsmerkmale mit dem NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-
FFI) erfasst. Die Amygdala-Volumina wurden aus T1-gewichteten MRT-Bildern mit
der Software FreeSurfer ermittelt. Bei der statistischen Analyse kamen Mann-
Whitney-U-Tests und Kruskal-Wallis-Varianzanalysen zum Einsatz. Ergebnisse:
Obwohl sich Jungen und Mädchen, bezüglich der Häufigkeit der gesamten
stressreichen Lebensereignisse, nicht signifikant unterschieden, erlebten
Mädchen häufiger stressreiche Ereignisse im familiären und körperbezogenen
Bereich, während Jungen mehr Konflikte mit den Vorgesetzten und
unabhängigkeitsmarkierende Ereignisse erfuhren. Im Hinblick auf die Wertigkeit
der Lebensereignisse bewerteten Mädchen sowohl deren Gesamtheit als auch die
meisten Kategorien negativer als Jungen. Bezüglich der Fähigkeit zur
Gesichtserkennung neigten Jungen signifikant häufiger zur Auswahl negativer
Emotionen. Häufigkeit und Wertigkeit stressreicher Lebensereignisse hatten
einen Einfluss auf die Emotionserkennung, allerdings unterschieden sich die
festgestellten Zusammenhänge in Abhängigkeit von Geschlecht der Probanden und
Kategorie der Lebensereignisse. Im Allgemeinen neigten Probanden, die
besonders viele stressreiche Ereignisse erlebt hatten, häufiger zur Emotion
Angst, während die Wertigkeit der Ereignisse nur bei Mädchen einen solchen
Einfluss hatte. Weder Amygdala-Volumina noch Persönlichkeitseigenschaften
beeinflussten die Fähigkeit zur Gesichtserkennung signifikant.
Schlussfolgerung: Das Geschlecht stellt einen wichtigen modulierenden Faktor
für das Erleben stressreicher Ereignisse sowie für die Emotionserkennung in
der Adoleszenz dar. Die stärkere negative Ereignisbewertung durch Mädchen
könnte einen Grund für die höhere Inzidenz von stressabhängigen Depressionen
beim weiblichen Geschlecht darstellen. Hingegen könnte die Neigung von Jungen,
negative Emotionen in wenig ausdrucksstarken Gesichtern zu erkennen, mit ihrer
höheren Aggressivität korrelieren. Diese Arbeit stellt die erste Untersuchung
dar, die einen Zusammenhang zwischen stressreichen Lebensereignissen und der
Fähigkeit zur emotionalen Bewertung von Gesichtsausdrücken in der Adoleszenz
hervorbrachte. Künftige Studien sollten diese komplexe Beziehung und ihre
Rolle bei der Entstehung stressabhängiger Krankheitsbilder explorieren.
de
dc.description.abstract
Background: Stressful life events in childhood and adolescence influence the
psychophysical development and affect the ability of emotion recognition. The
aim of the present study was to investigate gender differences in the
experience of stressful life events and in the recognition of facial
expressions and to analyze the relationship between these two parameters. The
role of amygdala volumes and personality characteristics for the ability of
emotion recognition was tested. Methods: The test data were taken from the
IMAGEN study, a European research project on mental being of young people. In
the present work, 1657 14-year-old subjects were tested. The experience of
stressful life events was measured with the Life-events-questionnaire (LEQ),
the ability of face emotion detection with the Morphed Faces Task (IDENT) and
personality traits with the NEO-Five Factor Inventory (NEO-FFI). The amygdala
volumes were determined from T1-weighted MR images with the software
FreeSurfer. Mann Whitney U-Tests und Kruskal-Wallis analysis of variance were
used for the statistical analysis. Results: Although boys and girls did not
differ significantly regarding the total amount of stressful events, girls
reported more stressful events in the familial and body-related area, whereas
boys experienced more conflicts with superiors and independence-marking
events. With regard to the valence, girls rated most of the tested events more
negative. Regarding the ability of face emotion recognition, boys tended to
choose negative emotions significantly more often. Frequency and valence of
stressful life events had an influence on emotion recognition; however the
observed trends were different depending on subjects’ sex and life events’
categories. In general, subjects who had experienced a particularly large
number of stressful events tended to choose more often the emotion fear, while
the valence of stressful events had such an influence only on girls. Neither
amygdala volumes nor personality characteristics influenced the ability of
face recognition significantly. Conclusions: Human´s sex is an important
modulating factor in the experience of stressful events and in emotion
recognition during adolescence. The stronger negativity of girls in
experiencing stressful events may explain the higher incidence of stress-
related depression in females. The pronounced tendency of boys to recognize
negative emotions even in low expressive faces could correlate with their
higher aggressiveness. This work represents the first investigation analyzing
the relationship between stressful life events and ability to recognize facial
expressions during adolescence. Future studies should explore this complex
relationship and its role in causing stress-related diseases.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Stressful life events
dc.subject
emotion recognition
dc.subject
facial expressions
dc.subject
sex differences
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Bedeutung von stressreichen Lebensereignissen für die Emotionserkennung
unter Berücksichtigung von Geschlechtsunterschieden
dc.contributor.contact
bianca.raffaelli@charite.de
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2017-03-10
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103913-4
dc.title.translated
The impact of stressful life events on emotion recognition considering sex-
related differences
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103913
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020780
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open access