dc.contributor.author
Escher, Frederike
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:06:52Z
dc.date.available
2009-08-19T10:32:13.244Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4651
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8851
dc.description.abstract
Die vom Proopiomelanocortin-Gen (POMC-Gen) codierten Melanocortine spielen
eine zentrale Rolle bei der neuroendokrinen Regelung der Energiehomöostase im
Hypothalamus. Aufgrund der unterschiedlichen Funktion der POMC-Peptide führt
ein kompletter Funktionsverlust des POMC-Gens zu einem sogenannten POMC-
Defizienz- Syndrom, das jedoch nur sehr selten auftritt. Durch die fehlenden
Liganden der Melanocortin-Rezeptoren im Hypothalamus, der Hypophyse und in der
Haut sind neben dem Sättigungssignal, auch die Cortisolbildung und die
Melanotoninbildung stark unterdrückt. Neben einer schweren Adipositas im
Kindesalter, haben die Betroffenen rote Haare und Nebenniereninsuffizienz. Im
ersten Teil der vorliegenden Arbeit sollte ein Mutations-Screening klären, ob
bei Adipösen Mutationen in regulierenden Bereichen zu finden sind, die
ausschließlich für die hypothalamische Expression des POMC-Gens verantwortlich
sind – etwa der hypothalamischen Enhancerregion. Mutationen innerhalb dieses
Bereiches könnten die genetische Prädisposition einiger Menschen erklären,
eine Adipositas zu entwickeln ohne einhergehende Rothaarigkeit und
Nebenniereninsuffizienz hervorzurufen. Das Mutations-Screening in einer
Berliner Gruppe adipöser Kinder identifizierte einen Polymorphismus im ersten
Fragment des Enhancerbereiches (nPOMC1/Position 310). Im Gegensatz zur
Kontrollgruppe zeigten ausschließlich Adipöse homozygote Formen des
Polymorphismus. Ein zweites Screening in einem Marburger Patientenkollektiv,
konnte die statistisch signifikante Häufung des homozygoten
Nukleotidaustausches bei Adipösen nicht bestätigen. Eine folgende
familienbasierte Assoziationsstudie zeigte ebenfalls keine statistisch
signifikante Häufung der homozygoten Nukleotidwechsels bei Adipösen. Obwohl
die vorliegenden Daten keine eindeutige Assoziation zwischen Mutationen im
hypothalamischen Enhancerbereich des POMC-Gens und Adipositas nachweisen
konnte, zeigte sich eine starke phylogenetische Konservierung der untersuchten
Bereiche. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit den von Low durchgeführten
Deletionsversuchen, die eine Enhancerfunktion der beiden Bereiche
postulierten. Eine Bedeutung für die hypothalamische POMC-Regulation ist somit
weiterhin anzunehmen. Im Hypothalamus werden die vom POMC-Gen codierten
Melanocortine α-, β-, und γ- MSH exprimiert. Um geeignete Strategien für die
medikamentöse Adipositastherapie zu entwickeln, ist es notwendig aufzuklären,
welches der Melanocortine die zentrale Funktion bei der neuroendokrinen
Gewichtsregulation zukommt. Bisher wurde ausschließlich α-MSH eine Funktion
zugesprochen. Die Funktion von β-MSH wurde bislang kontrovers diskutiert.
Einige Arbeitsgruppen konnten für β-MSH einen α-MSH entsprechenden
Konzentration-Wirkungseffekt nachweisen, andere nicht. Jedoch konnten
Mutations-Studien Mutationen bei Adipösen in der β-MSH codierenden Region von
POMC, nicht aber in der α-MSH codierenden Region, aufweisen. Dies wirft die
Frage auf, ob auch β-MSH bei der Vermittlung des Sättigungsgefühls von
Bedeutung ist. Im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit sollte die Funktion von
α-MSH und β-MSH erneut in vitro und in vivo verglichen werden. Erstmals wurde
eine bei einer adipösen Patientin entdeckte β-MSH-Mutation in vitro und in
vivo funktionell charakterisiert. Die Ergebnisse zeigten eine ebenso potente
Wirkung von β-MSH in Bindungs- und cAMP- Assays. Die Ergebnisse konnten in in
vivo Versuchen bestätigt werden, bei denen verschiedene Konzentrationen von
α-MSH und β-MSH Ratten icv appliziert wurden. Beide Wildtyp-Peptide hemmten
die Futteraufnahme der Ratten im gleichen Maße. Die β-MSH-Mutante zeigte einen
Funktionsverlust in vitro- und in vivo. Somit wurde in der vorliegenden Arbeit
erstmals ein Funktionsverlust einer heterozygoten Mutation im β-MSH
codierenden Bereich des POMC-Gens gezeigt, die mit einem adipösen Phänotyp
einhergeht. Die Ergebnisse der Arbeit deuten neben anderen beschriebenen
Forschungsergebnissen darauf hin, dass β-MSH beim Menschen ein Hauptligand des
MC4-R sein könnte. Substanzen mit β-MSH ähnlicher Struktur könnten somit ein
vielversprechender, neuer Ansatz in der pharmakologischen Adipositastherapie
darstellen.
de
dc.description.abstract
Proopiomelanocortin (POMC)-peptide is the precursor of melanocortins, some of
which act in the brain to reduce food intake and are potential mediators of
leptin action. Due to the different functions of melanocortins a complete
loss-of-function mutation of the POMC-Gen leads to a POMC-deficiency-syndrome.
The lack of ligands in the hypothalamus, the pituitary and the skin cause an
early onset obesity, red hair and adrenal insufficiency. In the first part of
the present work a mutation-screening should give proof, if mutations in
regulating areas, which are only responsible for hypothalamic expression of
the POMC-Gen – like f.e. the hypothalamic enhancerregion – could attribute to
develop an obese phenotype. A first mutation-screening in a Berlin group of
obese children identified one polymorphism in the hypothalamic POMC-
enhancerregion. In contrast to a control group the obese children showed only
the homozygous form of the polymorphism. A second screening in an independent
group of obese children in Marburg failed to confirm a significant association
between the homozygous form of the polymorphism and the obese phenotype,
neither could a subsequent familybased association-study. Although the results
failed to show any explicit association between mutations of the hypothalamic
enhancer-area and an obese phenotype, a strong phylogentic conservation could
be detected. In the hypothalamus the POMC-peptides -, ß-, und y-MSH are
expressed in equimolar amounts. To develop new strategies for medical
treatment of obesity it is necessary to elucidate, which of the melanocortins
play the major role in the neuroendocrine energy homeostasis. -MSH has
generally been assumed to be the endogenous ligand acting at the MC4-R
activation, which in the hypothalamus leads to a reduced food intake. Lately
some studies show similar effects for ß-MSH. Therefore an in vitro- and in
vivo-characterization should clarify the function of ß-MSH. For the first time
a ß-MSH-mutation described in obese patients was characterized as well. The
results showed an equally potent function for -MSH and ß-MSH in MC4-R
binding- and activation-assays. The in vivo-studies demonstrated the same
effect. Both wildtype peptides suppressed food intake significantly when
injected intercerebroventricularly, whereas the mutant failed to show any
function in vitro and in vivo. In conclusion the results of the present work
suggest, that ß-MSH might reveal the main ligand of the MC4-R in humans.
Possibly herefrom one can deduce a new approach in pharmacological treatment
of obesity , f.e. a β-MSH agonist therapy.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Molekulargenetische Grundlagen der Adipositas
dc.contributor.contact
frederikeescher@hotmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. A. Grüters-Kieslich
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. J. Spranger, Priv.-Doz. Dr. A. Hinney
dc.date.accepted
2009-07-17
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000012212-0
dc.title.subtitle
Untersuchung der hypothalamus-spezifischen Enhancerregion des
Proopiomelanocortin-Gens und des Melanocortins β-MSH hinsichtlich der
neuroendokrinen Regulation der Energiehomöostase
dc.title.translated
Moleculargenetic basics of obesity
en
dc.title.translatedsubtitle
analysis of the hypothalamus-specific enhancerregion of the
proopiomelanocortin-gene and the melanocortion β-MSH regarding the
neuroendocrine energy homeostasis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000012212
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006162
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access