Die Anzahl der Implantationen inverser Schultertotalendoprothesen (iSTEP) steigt stetig und das Ziel dieser Arbeit ist es Erkenntnisse zur Optimierung der Ergebnisse dieser Operation bei Patienten mit Defektarthropathie zu teilen. Dabei ging es neben dem möglichst reinen Designvergleich auch um die kritische Auseinandersetzung mit objektivierbaren Messmethoden des Prothesendesigns. Des Weiteren wurde im Rahmen der vorhersehbaren Ergebnisoptimierung einer solchen Operation auch eine formal sehr risikobehaftete Population der Ältesten untersucht. Patienten über 85 Jahre, die eine primäre iSTEP erhielten, zeigten eine hervorragende Verbesserung der Schulterfunktion bei niedriger Komplikationsrate. Gute kurzfristige klinische Ergebnisse und eine hohe Patientenzufriedenheit sind zu erwarten und die iSTEP ist selbst bei diesen ältesten Patienten ein sicheres Verfahren mit niedriger Rate an lokalen und systemischen Komplikationen. Beim Vergleich lateralisierter und nicht lateralisierter Implantate für verschiedene Hamada-Stadien der Defekarthropathie war bewusst, dass es beim Vergleich von Prothesendesigns mehrere Störfaktoren gibt, und diese wurden so ausführlich wie möglich beseitigt. Es wurde sorgfältig eine Gruppe von Patienten mit vergleichbarem Status der Rotatorenmanschette, Rotatorenmanschettenrissmuster und Gelenkstatus ausgewählt. Berücksichtigung fand auch die Anatomie des Glenoids und des Scapulahalses und die Positionierung des Implantats, indem mehrere spezifische Parameter gemessen wurden, um bereits bestehende anatomische Unterschiede zwischen unseren Gruppen auszuschließen. Der einzige eindeutig signifikante Unterschied zwischen den Prothesengruppen war der Parameter der Lateralisierung, der einen echten Vergleich zwischen einer lateralisierten und einer nicht-lateralisierten iSTEP ermöglichte. Bei der Aussenrotation und dem Skapulanotching wurden Unterschiede zugunsten des lateralisierten Implantats festgestellt. Mit einem ähnlichen Studiendesign verglichen wir drei Implantate um die Variablen der Lateralisierung und Distalisierung, sowie auch deren Kombination zu untersuchen. In einer großen Stichprobe von 226 Patienten und einer homogenen Verteilung der drei Patientenkohorten mit jeweils gleicher Implantatkonfiguration und Diagnose sowie kontinuierlichem Nachuntersuchungsprotokoll wurde gezeigt, dass der Hals-Schaft-Winkel nicht der einzige wichtige Faktor ist. Verantwortlich für die bessere Funktion bei Patienten mit iSTEP bei Defektarthropathie ist vielmehr das kombinierte Ausmass der Humeruslateralisierung und -distalisierung. Darüber hinaus reduziert die Glenoidlateralisierung in Kombination mit einem Hals-Schaft-Winkel, der niedriger ist als beim ursprünglichen Grammont-Design, das skapuläre Notching, das durch einen suffizienten unteren Überhang der Glenosphäre weiter verringert wird.