Es gibt erste Ansätze, die politische Auseinandersetzung mit Computer- und Videospielen im Rahmen einzelner Themenbereiche zu betrachten, dennoch sind Games politikwissenschaftlich bisher kaum erforscht. Die vorliegende Arbeit entwickelt daher den Begriff „Games-Politik“ als umfassende und systematische Perspektive auf Politik über Games.
In einem explorativen Mixed-Methods Ansatz untersucht sie den parlamentarischen Diskurs auf Basis aller Äußerungen zum Thema Games im Deutschen Bundestag seit der ersten Erwähnung 1982 und in einem Großteil der Plenardebatten in den Landtagen ab 2000. Sie arbeitet die zentralen Argumentationslinien in Form von diskursiven Leitbildern in einer qualitativen Inhaltsanalyse heraus. Eine Diskursnetzwerkanalyse zeigt, wie sich Akteure auf Basis dieser Leitbilder zu Diskurskoalitionen zusammenschließen.
Die zentralen Ergebnisse machen deutlich, dass sich der parlamentarische Diskurs zu Games von einer anfänglich kritischen Haltung zu einer chancenorientierten Perspektive gewandelt hat. Ausschlaggebend dafür war eine Diskurskoalition, die sich in der Zeit der „Killerspiel“-Debatte in den 2000er Jahren mit dem Leitbild einer liberalen Me-dienpolitik diskursiv durchsetzen konnte. Die Arbeit kann so neue Erkenntnisse zur weiteren Forschung zur Games-Politik und der Herausbildung neuer Politikbereiche beitragen.
The political approach to video games has not been systemically researched in political science to date. This article therefore develops the term “video game policy” as a comprehensive perspective on policy about video games.
Using an explorative mixed-methods approach, it examines the parliamentary discourse on the basis of all statements on the topic of video games in the German Bundestag since their first mention in 1982 and in a large part of the plenary debates in the German state parliaments from 2000 onwards. It identifies the story lines structuring the discourse in a qualitative content analysis. A discourse network analysis shows how actors form discourse coalitions on the basis of these story lines.
The results show that the parliamentary discourse on video games in Germany has changed from an initially critical stance to an opportunity-oriented perspective. The crucial turning point being a discourse coalition based on the story line of a liberal media policy asserting itself during the “killer game” debate in the 2000s. The article contributes new insights to further research on video game policy and the development of new policy areas.
政治学においてコンピュータゲームやビデオゲームをめぐる政治的議論や政策はこれまでほとんど研究されてこなかった。そこで本論文では、ゲームを介した政治に関する包括的かつ体系的な視点として、「ゲーム政策」という用語を開発した。
1982年にドイツ連邦議会でゲームが初めて取り上げられて以来、また2000年以降の各州議会における本会議討論の大部分において、ゲームに関するすべての発言に基づき、探索的な混合方法論的アプローチを用いて議会談話を分析する。 定性的内容分析では、談話の中心的な論旨を談話モデルの形で明らかにする。談話ネットワーク分析により、これらの指導原理に基づき、行為者がどのように談話連合を形成しているかを示す。
その結果、ゲームに関する議会の言説が、当初は批判的であったスタンスから、機会を重視する視点へと変化したことが明らかになった。その決定的な要因は、2000年代の「キラーゲーム」論争において、自由主義的なメディア政策を指導原理として言説的に自己主張することができた談話連合であった。このように、本研究は、ゲーム政策に関するさらなる研究や、新たな政策領域の開発に新たな洞察を提供することができる。