Das Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss des präoperativen funktionellen Status, gemessen mit Timed-up-and-go Test und ADL, auf die postoperative Mortalität und Komplikationen bei geriatrisch-onkologischen Patienten nach Onkochirurgie zu untersuchen. Hintergrund war der häufige Ausschluss gerade älterer Patienten vor Tumorchirurgie und der fehlende Konsens über passende geriatrische Instrumente zur Auswahl der für Chirurgie geeigneten Patienten. Es zeigte sich, dass Patienten, die in beiden Tests eine Einschränkung aufwiesen, auch wenn diese nur geringfügig war, eine signifikant höhere 1 -Jahres-Mortalität hatten als Patienten die nicht, oder nur bei einem Test, eingeschränkt waren, bei insgesamt niedriger Mortalitätsrate. Weiterhin zeigte sich, dass bei Patienten, die im TUG schon geringgradig eingeschränkt waren, signifikant mehr postoperative Komplikationen auftraten, als bei Patienten, die kein Defizit in diesem Test hatten. Sowohl das Alter der Patienten, als auch der ASA-Score zeigten sich als nicht signifikant für die Vorhersage dieser Ergebnisse. Einschränkend gilt, dass unsere Studie aufgrund des Ausschlusses von kognitiv eingeschränkten Patienten und der Auswahl insgesamt sehr fitter Patienten vermutlich nicht ausreichend repräsentativ für die gesamte geriatrisch-onkologische Population ist. Die Schlussfolgerung aus diesem Ergebnis ist, dass geeignete ältere Patienten sicher und mit niedriger Mortalität operiert werden können. Sowohl der TUG als objektiver physischer Leistungstest, als auch der ADL als Fragebogen zur subjektiven Einschätzung der Selbständigkeit sollten unbedingt Teil eines präoperativen geriatrischen Assessments sein, um die Ergebnisse der Patienten besser abschätzen zu können und möglicherweise eine Vorselektion zu treffen, welche Patienten von einer Operation profitieren würden und welche nicht. Insbesondere da diese Tests verlässlich und einfach und schnell zu erheben sind. Dabei scheint es, dass beide Tests benötigt werden, um die postoperative 1-Jahres-Mortalität abzuschätzen, während der TUG als sensitiver Parameter für körperliche Funktionsfähigkeit ausreicht, um postoperative Komplikationen vorherzusagen. Hier bestünden perspektivisch Interventionsmöglichkeiten: Patienten die präoperative eine Einschränkung aufweisen, könnten mit gezielten Trainingsprogrammen „fitter“ für die Operation gemacht werden um auch hier befriedigende Ergebnisse zu erzielen.
The aim of this work was to investigate the influence of preoperative functional status, measured by a timed-up-and-go test and ADL, on postoperative mortality and complications in geriatric oncology patients after oncologic surgery. The background was the frequent exclusion of especially elderly patients from tumor surgery and the lack of consensus on suitable geriatric instruments for the selection of patients suitable for surgery. It was found that patients who had a limitation in both tests, even if they were only slightly, had a significantly higher 1-year-mortality than patients who were not disabled or only in one test, at a total low mortality rate. Furthermore, in patients who were already marginally restricted in the TUG, significantly more postoperative complications occurred than in patients who had no deficit in this test. Both, the age of the patients and the ASA score were not significant for the prediction of these results. Restrictively, our study is presumably not sufficiently representative of the entire geriatric- oncological population due to the exclusion of cognitively restricted patients and the selection of fitter patients. The conclusion from this result is that suitable elderly patients can be operated safely and with low mortality. Both the TUG as an objective physical performance test and the ADL as a questionnaire for the subjective assessment of independence should necessarily be part of a preoperative geriatric assessment in order to better assess the results of the patients and possibly to make preselection which patients benefit from surgery and which not. Especially since these tests are reliable and simple and quick to collect. It appears that both tests are needed to estimate the postoperative 1-year mortality, while the TUG is sufficient as a sensitive parameter for physical functionability to predict postoperative complications. There are prospective possibilities for intervention: patients who have a preoperative restriction can be made "fitter" for the operation with targeted training programs in order to achieve satisfactory results.