Einleitung Das Stigma nasaler Deformität bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKGS) übt einen prägenden Einfluss auf Betroffene aus. Die Vorstellung zur Spaltnasenkorrektur erfolgt mit dem Wunsch ästhetische und funktionelle Defizite korrigieren zu lassen. Da in diesen Fällen ausschließlich die Zufriedenheit des Patienten maßgebend für den chirurgisch/therapeutischen Erfolgt ist, werden Patient-Reported Outcome Measures (PROM), wie die Derriford Appearance Scale-59 (DAS-59) und der Rhinoplasty Outcome Evaluation (ROE), zunehmend zur Beurteilung herangezogen. Zudem können Instrumente wie das Inventar zur Erfassung interpersonaler Probleme-32 (IIP-32) zur Verlaufskontrolle nach chirurgischen Interventionen herangezogen werden. Im Falle von LKGS-Patienten bedeutet eine erfolgreiche Spaltnasenkorrektur das Erreichen eines aus Sicht des Patienten als normal empfundenem Aussehen. Fragestellung Ziel war es mit den drei o.g. Fragebogeninstrumenten herauszufinden, ob durch eine Spaltnasenkorrektur eine mittels PROM messbare Veränderung unterschiedlicher Teilaspekte der Lebensqualität (Quality of life, QOL) aus Sicht des Patienten zu erzielen ist. Hierzu wurden im Rahmen der Arbeit ästhetische, funktionelle, psychologische und interpersonale Aspekte untersucht und mit einem Normalkollektiv verglichen. Ergebnisse Nach Spaltnasenkorrektur konnte eine signifikante Verbesserung in allen drei Bewertungsskalen erreicht werden. Damit zeigte sich eine Reduktion der psychologischen Belastung (DAS-59) und dem Maß interpersonaler Probleme (IIP-32). Zudem konnte ein hoher Grad an Zufriedenheit mit dem postoperativen Ergebnis (ROE) verzeichnet werden. Darüber hinaus waren die postoperativen Ergebnisse mit normativen Werten vergleichbar, wodurch sich bestätigt, dass die sekundäre Rhinoplastik zu seelischem Wohlbefinden und verbessertem Selbstempfinden beiträgt. Dennoch konnte in der Patientengruppe vermehrt abweisendes Verhalten und ein weniger führsorglicher Umgang mit anderen Menschen gefunden werden. Zusätzlich war in der männlichen Patientenpopulation streitsüchtiges und konkurrierendes Verhalten verstärkt anzutreffen. Schlussfolgerung Zusammenfassend bestätigen die Ergebnisse die Rhinoplastik als ein wichtiges Instrument in der Therapie von LKGS-Patienten. Sie verbessert die Lebensqualität und erleichtert ein normales Leben. Weitere Untersuchungen sind erforderlich um zu klären, warum sich einzelne Verhaltensweisen der LKGS Patienten im Umgang mit anderen Menschen von der Norm unterscheiden.
Introduction The stigma of nasal deformity due to a congenital cleft palate and has an undeniable influence on the affected patients’ life. These patients present for secondary cleft rhinoplasty in hope of improving persisting aesthetic and functional impairments. As the patient should be the exclusive measure of surgical/therapeutic success, patient reported outcome measures (PROM) such as the DAS-59 and the ROE are increasingly being used to compare pre- and post-operative state. Moreover, instruments as the IIP-32 are able to monitor the course of surgical interventions. When treating patients with the underlying pathology of a CL/P, success should be seen the achievement of an appearance which is perceived generally and by the patient to be normal. Study aim The aim of our study was to evaluate, if after secondary cleft rhinoplasty an improvement of patients’ quality of life (QOL) can be measured, by using the above mentioned three questionnaires. In this context, aesthetic, functional and interpersonal aspects were investigated and compared to normative data. Results After cleft rhinoplasty, a significant improvement in all three scales could be measured. Thus, a reduction of psychological distress (DAS-59) and interpersonal problems (IIP-32) was evident. Furthermore, high patient satisfaction with the final result could be found (ROE). Postoperative results were comparable with normative data, confirming rhinoplasty as an instrument to positively influence patient well-being and self-esteem. However repellent behaviour and a less caring attitude was true for the patient group. In addition, men patients showed aggressive and competing conduct. Conclusion Results of this study confirm rhinoplasty as an important instrument within the treatment of patients with cleft-lip deformity. Rhinoplasty improves patients’ quality of life, enabling a feeling of normality. Further research is needed to clarify why differences between interpersonal behaviours in the patient population occur.