Einleitung: Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie (DGAV) hat im Jahr 2018 Qualitätsindikatoren und zugehörige Referenz- und Grenzwerte für die Anteriore Rektumresektion festgelegt. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung sollen die von der DGAV vorgeschlagenen Indikatoren und die festgelegten Referenzwerte anhand unseres Patientengutes reevaluiert werden. Material und Methoden: Die DGAV-Qualitätsindikatoren Rate an positiven zirkumferentiellen Resektionsrändern, Anastomoseninsuffizienzen, Auftreten von Wundheilungsstörungen, Notwendigkeit einer neuangelegten dauerhaften Harnableitung und dem Eintreten der MTL 30 wurden retrospektiv für alle Patienten ausgewertet, welche sich im Zeitraum 2013-2017 an der Charité einer Anterioren Rektumresektion unterzogen. Ergebnisse: In unsere retrospektive Untersuchung wurden insgesamt 270 Patienten eingeschlossen, bei denen aufgrund benigner oder maligner Ursache eine Anteriore Rektumresektion vorgenommen wurde. Bei den primär anastomosierten Patienten betrug die Insuffizienzrate 17,5%. Wundheilungsstörungen traten bei 9,6 % der Patienten auf. Bei den aus onkologischem Grund resezierten Patienten war der CRM zu 94,6 % frei. Ein positiver MTL 30 trat in 8,8 % der Fälle ein und eine neuangelegte dauerhafte Harnableitung war lediglich in 1,9 % der Fälle erforderlich. Diskussion: Die von der DGAV vorgeschlagenen Indikatoren sind gut geeignet um die chirurgische Qualität beurteilen zu können. Die vorgeschlagenen Referenz- und Grenzwerte sollten angepasst werden. Funktionelle Outcomeparameter, wie eine neuaufgetretene sexuelle Funktionsstörung, können künftig ggf. zusätzlich zur Beurteilung der chirurgischen Qualität herangezogen werden. Für die Bewertung der onkologischen Ergebnisqualität in der Behandlung des Rektumkarzinoms sind im komplexen Therapiepfad weitere Indikatoren zu überlegen.
Introduction: In 2018, the German Society for General and Visceral Surgery (DGAV) established quality indicators and corresponding reference values and threshold limits for anterior rectal resections. The aim of our study is to evaluate these quality indicators within our patient population. Material and Methods: The following DGAV quality indicators have been assessed retrospectively for all patients who underwent anterior resection from 2013 to 2017 at Charité University Hospital: rate of anastomotic leakages, rate of positive circumferential resection margins, rate of wound infections, newly created permanent urinary diversion and positive MTL 30 (a surrogate combining M-mortality, T-transfer and L-lenght of stay 30). Results: Our retrospective study enclosed 270 patients who underwent anterior rectal resection for both benign and malign diseases. Rate of anastomotic leakages in patients with primary anastomosis was 17,5%. Wound infections occured in 9,6 %. Circumferential resection margins were negative in 94,6 % of the patients who were resected for cancer. 1,9 % need new permanent urinary diversion. MTL 30 index was positive in 8,8 % of the cases. Discussion: The quality indicators set up by DGAV are suitable to assess surgical quality. Reference values and threshold limits should be adjusted. Further functional outcome parameters such as sexual dysfunction could also be taken into account to messure surgical quality in the future. To assess oncologic outcome quality in the treatment of rectal cancer, more indicators should be considered given the rather complex algorithm of rectal cancer treatment.