dc.contributor.author
Beilecke, Kathrin
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:56:30Z
dc.date.available
2007-08-04T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4441
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8641
dc.description
Gesamtdissertation
dc.description.abstract
Nosokomiale Infektionen stellen insbesondere auf Intensivstationen nach wie
vor ein Problem dar. Die Erkrankungsschwere und die aufwendigen und invasiven
diagnostischen, therapeutischen und pflegerischen Maßnahmen begünstigen die
Entwicklung nosokomialer Infektionen bei Patienten auf Intensivstationen. Mit
dem Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) haben wir in Deutschland
ein suffizientes System zur Dokumentation nosokomialer Infektionen auf
Intensivstationen und auch zur Evaluierung bei Interventionen. Sieht man sich
die Ursachen der nosokomialen Infektionen genauer an, kommt man zu dem
Schluss, dass die durch Übertragung bzw. Transmission entstandenen (exogen
verursachten) nosokomialen Infektionen vermeidbar sind. Deswegen hat die
vorliegende Studie den Anteil an Transmissionen bzw. transmissionsassoziierten
nosokomialen Infektionen untersucht. Außerdem wurde eine Risikofaktorenanalyse
für Transmissionen und transmissionsassoziierte Infektionen durchgeführt. Die
Studie wurde als prospektive Kohortenstudie über 18 Monate auf fünf
Intensivstationen eines Universitätsklinikums durchgeführt. Die
Intensivstationen liegen mit ihren Infektionsraten im Bereich der
entsprechenden Subgruppen des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems
(KISS). Patienten mit einer Aufenthaltsdauer von mehr als 48 Stunden wurden
auf das Auftreten von nosokomialen Infektionen beobachtet. Weiterhin wurden
aus allen mikrobiologischen Untersuchungsmaterialien (incl. Screening-
Nasenabstrichen auf S. aureus) die zehn Indikatorerreger (S. aureus, E.
faecium, E. faecalis, P. aeruginosa, E. coli, E. aerogenes, E. cloacae, K.
pneumoniae, A. baumannii, S. maltophilia) gesammelt und in drei verschiedenen
Laboratorien molekulargenetisch auf Identität unersucht. Als genetische
Typisierungsuntersuchungen wurden eingesetzt: PFGE bei den grampositiven
Erregern und AP-PCR und AFLP bei den gramnegativen Erregern. Die Anzahl der
Transmissionen wurde aus den bei der Typisierung als identisch eingeordneten
Indikatorerregern unter Berücksichtigung epidemiologischer Zusammenhänge
ermittelt, und die Anzahl der transmissionsassoziierten Infektionen, wenn
durch die an einer Transmission beteiligten Erreger eine nosokomiale Infektion
verursacht wurde. Für die Risikoanalyse wurden von den an der Transmission
beteiligten Patienten sichere Spender und sichere Empfänger ermittelt, sowie
Patienten mit transmissionsassoziierten nosokomialen Infektionen und ein
Risikoprofil erstellt im Vergleich zu den Nicht-Spendern, Nicht-Empfängern und
Patienten ohne transmissionsassoziierte nosokomiale Infektionen. Für die
Bestimmung der Risikofaktoren wurde das Cox-Regressionsmodell verwendet. 1.876
Patienten mit 28.498 Patiententagen wurden erfasst. 431 nosokomiale
Infektionen wurden im Studienzeitraum beobachtet, was einer Inzidenzdichte von
15,1 NI/ 1000 Patiententage entspricht. 278 dieser nosokomialen Infektionen
wurden durch Indikatorpathogene hervorgerufen (64,5%). 30.033 mikrobiologische
Materialien wurden untersucht (Untersuchungsdichte von 1.054 Untersuchungen/
1.000 Patiententage), 4.953 Erreger angezüchtet. Der Anteil der
Indikatorerreger betrug 55% (2.733). 1.264 Isolate wurden nach Eliminierung
der Copystrains und mehrerer identischer Isolate pro Patient typisiert. Es
wurden 141 Transmissionen im 9-Tage-Fenster bestimmt. 9-Tage-Fenster bedeutet,
dass die Patienten zu überlappenden Zeiträumen und in einem Abstand bis zu 9
Tagen auf einer Intensivstation behandelt wurden. Das 9-Tage-Fenster
gewährleistet eine maximale Sensitivität bei guter Spezifität und einer
potentiellen Missklassifikation von 6,8%. Daher wurde es den weiteren
Berechnungen zugrunde gelegt. Die Transmissionsrate reichte auf den
Intensivstationen von 2,8 bis 6,8 (im Mittel 5,0) Transmissionen/ 1.000
Patiententage. 14,5% der nosokomialen Infektionen mit Indikatorerregern waren
transmissionsassoziiert, das entspricht 1,44 transmissionsassoziierten
nosokomialen Infektionen/ 1.000 Patiententagen. Grunddiagnose Multiples
Trauma, Künstlicher Darmausgang, die Erhöhung der Beatmungs-Anwendung und ein
längerer Aufenthalt auf der Intensivstation erhöhen das Risiko, ein Spender zu
sein bzw. zu werden. Aufnahmediagnose Gefäßchirurgie, Wundinfektion bei
Aufnahme, Beatmungs-Anwendung und künstlicher Darmausgang sind Faktoren, die
das Risiko, Empfänger zu sein bzw. zu werden, erhöhen. Aufnahmediagnose
kardiale Erkrankung, Aufnahmediagnose Karzinom, HWK-Anwendung und künstlicher
Darmausgang sind Faktoren, die das Risiko für eine transmissionsassoziierte
nosokomiale Infektion erhöhen. Damit hat die Studie belastbare und
interessante Daten insbesondere im Hinblick auf die Prävention nosokomialer
Infektionen auf Intensivstation geliefert, da immerhin mindestens 14,5% aller
nosokomialen Infektionen auf Intensivstationen durch konsequentes
Hygienemanagment vermeidbar sein müssten.
de
dc.description.abstract
Nosocomial infection are esspecially in intensive care units (ICU) a problem.
We have in Germany with the Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS)
a good tool for surveillance of nosocomial infections in intensive care units.
The objective of this study was to determine the incedence of episodes of
transmission of pathogens leading to nosocomial infection. It was a
prospective cohort study over a period of 18 month at five ICU of one
university hospital including all patients admitted for more than 48 h.
Nosocomial infections were ascertained during daily bedside patient and chart
reviews. Episodes of potential cross-transmission were identified by highly
discriminating genetic typing of all clinical and surveillance isolates of the
ten indicator pathogens which mostly associated with nosocomial infections in
ICUs. Isolation of indistinguishable isolates in two or more patients defined
a potential transmssion. A total of 28498 patient days and 431 nosocomial
infections were obervesed (incidence density: 15.1 per 1000 patient days). 278
nosocomial infection were caused by the indicator pathogens (64,5%), 41 of
these (14,5%) could be associated with transmission. These data demonstrate
that even in ICU some nosocomial infections could be avoided.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Crosstransmission
dc.subject
Nosocomial Infection
dc.subject
Intensiv Care Unit
dc.subject
Transmission Associated Nosocomial Infections
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Transmissionsassoziierte nosokomiale Infektionen auf Intensivstationen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. H. Rüden
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. S. Lemmen
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. C. Spies
dc.date.accepted
2007-09-23
dc.date.embargoEnd
2007-07-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000003240-8
dc.title.translated
Transmission-associated nosocomial infections in intensive care units
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000003240
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2007/543/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000003240
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access