Zahnärzt:innen steht heute eine hohe Anzahl plastischer Füllungsmaterialien und Adhäsivsysteme zur Restauration von Zähnen zur Verfügung. Die klinische Performance dieser Materialien wurde und wird in einer Vielzahl von klinischen Studien untersucht. Bei der Konzipierung neuer Studien spielt die Wahl der Vergleichsgruppen eine große Rolle, da hierdurch der Wert dieser Studien für die Gesamtevidenz beeinflusst wird. Ziel der Arbeit war daher eine systematische Untersuchung der Wahl von Vergleichsgruppen in klinischen Studien zu plastischen Füllungsmaterialien und Adhäsivsystemen. Im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit wurden randomisierte und nicht-randomisierte kontrollierte klinische Studien zu plastischen Füllungsmaterialien, die zwischen 1990 bis 2020 publiziert worden waren, evaluiert. In den Datenbanken MEDLINE via Pubmed, EMBASE via Ovid, DOAJ, LILACS, INDMED und Google Scholar wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt und nach einem Screening von Abstrakts und Volltexten 366 geeignete Studien eingeschlossen. Relevante Studiendaten, wie Füllungsmaterialklasse, Adhäsivsystem, Teilnehmer:innenanzahl und Randomisierung, wurden extrahiert. Mithilfe des Programms „NodeXL“ wurden Netzwerke aus den innerhalb der Studien durchgeführten Vergleichen von Füllungsmaterialien und Adhäsivsystemen erzeugt. Die in den Studien verwendeten Adhäsivsysteme und Füllungsmaterialien beziehungsweise ihre Kombinationen, wurden im Rahmen einer Netzwerkanalyse grafisch und quantitativ untersucht. In den Studien wurden 88 verschiedene Kombinationen von Adhäsivsystemen und Füllungsmaterialien untersucht und insgesamt 728 Vergleiche verschiedener Behandlungen durchgeführt. Häufig vertretene Füllungsmaterialien und Adhäsivsystem-Füllungsmaterial-Kombinationen waren Amalgame, Glasionomerzemente und kunststoffmodifizierte Glasionomerzemente ohne Adhäsivsystem, zudem Mikrohybridkomposite in Kombination mit einem 2-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsivsystem. Bei Betrachtung der Füllungsmaterialien (ohne Berücksichtigung des verwendeten Adhäsivsystems), wurden Mikro- und Nanohybridkomposite am häufigsten verglichen. Unterrepräsentiert waren Ormocere, Silorane, Bulk-Fill-Komposite und einige weitere, weniger gebräuchliche Füllungsmaterialklassen. Die Verteilung von Vergleichen von Adhäsivsystemen (ohne Berücksichtigung des Füllungsmaterials) war dagegen relativ homogen. Die Art der versorgten Kavitätenklassen, das Studiendesign (randomisiert und nicht-randomisiert) und die Dentition beeinflussten die Wahl der Vergleichsgruppen. Die Netzwerkanalysen zeigen, dass bestimmte Füllungsmaterialien als Vergleichsgruppen über- beziehungsweise unterrepräsentiert sind. Für die unterrepräsentierten Materialien und Materialkombinationen können sich Lücken in der Gesamtevidenz für klinische Studien zu Füllungsmaterialien und Adhäsivsystemen ergeben. Weitere Studien sollten durchgeführt werden, um Einflussfaktoren für die Präferenz bestimmter Vergleichsgruppen zu ermitteln.
Dentists have a wide range of dental filling materials and adhesive systems for restoring teeth available today. The clinical performance of these materials is constantly examined in clinical trials. When designing new trials, the choice of comparator groups plays a major role, as it influences the value of these studies for the overall evidence. Hence, the aim of this thesis is to systematically review and analyse the choice of comparator groups in studies on dental filling materials and adhesive systems. A systematic review was conducted, including randomised and non-randomised clinical controlled trials, published in the span of 1990-2020. A systematic database search of MEDLINE via Pubmed, EMBASE via Ovid, DOAJ, LILACS, INDMED and Google Scholar was performed, resulting in 366 eligible trials after abstract screening and full text screening. Relevant trial data, such as restorative material class, adhesive system, number of participants, randomisation and dentition, were extracted. A network analysis program (NodeXL) was used to generate networks from the comparisons of restorative materials and adhesive systems within the trials. The comparisons between adhesives and filling materials used in these trials, or their combinations, were graphically and quantitatively analysed. A total of 88 different adhesive and filling material combinations were tested in the included trials and a sum of 728 comparisons of different treatments were performed. Frequently represented combinations of adhesive systems and filling materials were amalgams, glass ionomer cements and resin-modified glass ionomer cements without adhesive, as well as microhybrid composites in combination with a 2-step-etch-and-rinse adhesive system. An examination of filling materials (without considering the adhesive system used) showed that microhybrid composites and nanohybrid composites were compared most frequently. Underrepresented were ormocers, siloranes, bulk-fill composites and other, less common, filling material classes. In contrast, the distribution of adhesive system comparisons (without considering the filling material) was relatively homogeneous. The type of cavity classes restored, the study design (randomised and non-randomised) and the dentition had an influence on the choice of comparator groups. Network analyses show that certain filling materials are over- or under-represented as comparator groups in the trials. For the underrepresented materials and material combinations, there may be gaps in the overall evidence on clinical trials of filling materials and adhesive systems. Further trials should be conducted to identify factors influencing the preference for certain comparator groups.