This cumulative dissertation, containing three independent manuscripts, addresses the strategic interdependencies between company directors, auditors and (potential) investors. Each study examines a separate question, which, taken as a whole, provides a more thorough understanding of the aforementioned interdependencies and its externalities. The first study (“Premature Earnings Announcements and the Auditor’s Response to Client-Specific Business Risk”) examines the consequences of premature earnings announcements on the subsequent audit process and auditor-client contracting. The results of the study suggest that audit clients pay higher fees and are more likely to experience an auditor turnover during the following year when earnings are released before audit completion. This is consistent with premature earnings announcements imposing additional business risk to the auditor. Also consistent with premature earnings announcements increasing auditor business risk, I find that premature earnings announcements are positively associated with the frequency with which audit clients are able to use discretionary accruals to meet or beat analysts’ earnings forecasts. Furthermore, I find that strong investor protection regimes mitigate the association between premature earnings announcements and audit fees. Taken together, my results are consistent with auditors viewing premature earnings announcements as an important determinant of auditor business risk that, in turn, affects auditor- client contracting decisions. The second study (“Does Crisis-Induced Fee Pressure Prevent Auditors from Pricing Risk?”) investigates the impact of the recent crisis on audit fees and, specifically, whether crisis-induced fee pressure prevents auditors from pricing the risk of material misstatements in a firm’s financial reporting (RoMM). During the crisis, I find audit fees in Europe declined by over 5 percent on average (everything else equal). Fee reductions are negatively correlated with crisis-related increases in RoMM, My findings, thus, suggest that auditors generally are able to price increases in RoMM despite facing crisis-induced downward fee pressure. This relation, however, is restricted to firms with low bargaining power. When the balance of power tilts toward the audit client auditors seem unable to withstand downward fee pressure, even if an increase in RoMM demands higher audit effort. My results, hence, demonstrate that economic downturns significantly influence the pricing of audit engagements and highlight the importance of and tension between the auditor’s risk considerations and client bargaining power in audit fee negotiations. The third study (“Investor Tax Incentive Heterogeneity, Ownership Power, and Capital Structure Decisions“) investigates whether and how heterogeneous tax incentives among investors affect capital structure decisions. Confirming the latest literature, our results suggest that the largest investor’s (net) tax incentive influences the firm’s capital structure. Furthermore, we find that the second largest investor’s tax incentives are incrementally relevant for capital structure decisions. We thereby contribute to the literature on corporate governance and blockholdings by documenting that the second-largest investors are indeed able to exert measurable influence on capital structure decisions of the firm. In line with this result, we show that tax incentive heterogeneity between the largest and second largest investor reduces the positive influence of the largest investor’s tax incentive on the firm’s capital structure.
Die vorliegende Dissertationsschrift, bestehend aus drei Einzelbeiträgen, thematisiert die strategischen Interdependenzen zwischen Unternehmensführung, Abschlussprüfer und (potentiellen) Investoren. Dabei untergliedern die Einzelbeiträge den Gesamtzusammenhang in einzelne Teilaspekte und untersuchen jeweils spezifische Fragestellungen, um so insgesamt zu einem besseren Verständnis der Interdependenzen zwischen den vorgennannten Parteien und den daraus entstehenden Externalitäten beizutragen. Der erste Beitrag (“Premature Earnings Announcements and the Auditor’s Response to Client-Specific Business Risk”) untersucht die Konsequenzen voreiliger Ergebnisbekanntmachungen auf den Prozess der Abschlussprüfung und das Vertragsverhältnis zwischen Unternehmen und Abschlussprüfer. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Unternehmen, welche Unternehmensergebnisse vor Beendigung der Abschlussprüfung veröffentlichen, höhere Prüfungshonorare zahlen und mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Prüferwechsel im Folgejahr erfahren. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit der Annahme, dass die voreilige Veröffentlichung von Unternehmensergebnissen zu einem höheren Geschäftsrisiko des Abschlussprüfers führt. Ebenso konsistent mit dieser Annahme zeigen die Ergebnisse der Studie, dass Unternehmen, welche ihre Ergebnisse vor Beendigung der Abschlussprüfung veröffentlichen, häufiger in der Lage sind, Analystenerwartungen mit Hilfe von diskretionären Periodenabgrenzungen zu erfüllen oder zu übertreffen. Des Weiteren zeigen die Analysen, dass der Zusammenhang zwischen voreiligen Ergebnisveröffentlichungen und Prüfungshonoraren durch ein starkes Anlegerschutz Umfeld abgeschwächt wird. Insgesamt unterstützen meine Ergebnisse die Annahme, dass Abschlussprüfer die voreilige Veröffentlichung von Unternehmensergebnissen als einen wichtigen Faktor für ihr Geschäftsrisiko betrachten, welches sich wiederum signifikant auf das Vertragsverhältnis zwischen Abschlussprüfer und Unternehmen niederschlägt. Der zweite Beitrag (“Does Crisis-Induced Fee Pressure Prevent Auditors from Pricing Risk?”) untersucht den Einfluss der jüngsten Wirtschaftskrise auf die Abschlussprüfungshonorare börsennotierter Unternehmen in Europa. Im Speziellen wird der Frage nachgegangen, ob kriseninduzierter Preisdruck Abschlussprüfer daran hindert, das Risiko wesentlicher Fehler in der Finanzberichtertstattung des Mandanten in den Abschlussprüfungshonoraren (RoMM) einzupreisen. Die Analysen zeigen, dass die Abschlussprüfungshonorare in Europa während der Krise durchschnittlich um etwa fünf Prozent zurückgehen (ceteris paribus). Der Rückgang der Honorare ist dabei negativ korreliert mit krisenbedingten Anstiegen des Fehlerrisikos. Die Ergebnisse deuten also darauf hin, dass Abschlussprüfer auch in Zeiten der Wirtschaftskrise, trotz erhöhten Preisdrucks, generell in der Lage sind, Fehlerrisiken einzupreisen. Dieser Zusammenhang beschränkt sich allerdings auf Unternehmen mit geringer Verhandlungsmacht gegenüber dem Abschlussprüfer. Wenn die Verhandlungsmacht zu Gunsten des Prüfungsmandanten ausschlägt, scheinen Abschlussprüfer nicht mehr in der Lage, sich dem Preisdruck zu widersetzen, auch wenn eine Erhöhung des Fehlerrisikos einen gesteigerten Prüfungsaufwand verlangt. Meine Ergebnisse demonstrieren also, dass makroökonomische Rahmendbedingungen einen signifikanten Einfluss auf die Preisgestaltung von Abschlussprüfungen ausüben und unterstreichen das Spannungsverhältnis zwischen der Risikoeinschätzung des Abschlussprüfers und der Verhandlungsmacht des Prüfungsmandanten in Honorarverhandlungen. Der dritte Beitrag (“Investor Tax Incentive Heterogeneity, Ownership Power, and Capital Structure Decisions“) untersucht ob und in welchem Ausmaß heterogene Steueranreize (relative steuerliche Bevorteilung von Erträgen aus bereitgestelltem Fremdkapital gegenüber bereitgestelltem Eigenkapital) großer Anteilseigner die Kapitalstruktur von Unternehmen beeinflusst. Die jüngste Literatur bestätigend, zeigen unsere Resultate, dass sich die Steueranreize des größten Anteilseigners signifikant auf die Kapitalstruktur (Fremdkapitalquote) des Unternehmens auswirken. Des Weiteren zeigen wir, dass sich die Steueranreize des zweitgrößten Anteilseigners darüber hinaus ebenso auf die Kapitalstruktur auswirken. Im Einklang damit, zeigen unsere Analysen, dass sich der Einfluss der Steueranreize des größten Anteilseigners auf die Kapitalstruktur signifikant verringert, sofern sich die Steueranreize des zweitgrößten Anteilseigners konträr zu denen des größten Anteilseigners darstellen.