In den durchgeführten Laborversuchen wurde die Inaktivierung von viralen Erregern auf Keimträgern verschiedener Holzarten untersucht. Dabei wurden unterschiedliche Ansätze verwendet, um einerseits die Hygienisierung durch ein Desinfektionsmittel zu überprüfen sowie andererseits die Tenazität der Erreger über einen bestimmten Zeitraum zu analysieren. In den Desinfektionsprüfungen mit chemischen Grundchemikalien wurde gezeigt, dass sich intaktes, feingesägtes Bauholz mit geringer Rautiefe wirksam desinfizieren lässt. Die Reinsubstanz Peressigsäure stellte sich über alle Versuche gesehen als wirksamstes Desinfektionsmittel heraus. Abschließend kann unabhängig vom Erreger und der Holzart eine Konzentration von 0,1 % bei einer Temperatur von 10 °C und einer Einwirkzeit von einer Stunde empfohlen werden. Bei einer Temperatur von −10 °C wird eine Konzentration von 0,75 % empfohlen. Die Grundchemikalie Ameisensäure zeigte ebenfalls eine gute viruzide Wirksamkeit. Bei einer Einsatztemperatur von 10 °C und einer Einwirkdauer von einer Stunde kann unabhängig von der Holzart und dem viralen Erreger eine Konzentration von 2 % empfohlen werden. Bei einer Temperatur von −10 °C erhöhte sich diese Konzentration auf 5 %, was über gängigen Praxisstandards liegt. Für die Grundsubstanz Glutaraldehyd konnte nur eine begrenzte viruzide Wirkung festgestellt werden. Zur Desinfektion von behüllten Viren wird eine Konzentration von 1,5 % empfohlen, bei einer Einwirkzeit von einer Stunde und einer Temperatur von 10 °C. In den Langzeitbeobachtungen wurden signifikante Unterschiede zwischen den geprüften Hölzern mit geringer Rautiefe sowie Unterschiede zu den Stahlkontrollen festgestellt. Bei den Versuchen mit dem unbehüllten Virus stellte sich heraus, dass Douglasienholz den Erreger am schnellsten inaktivierte, während dies bei dem behüllten Virus für Kiefernholz der Fall war. Diese positiven Effekte der hölzernen Keimträger lassen sich vermutlich auf ihre hygroskopischen Eigenschaften sowie auf die im Holz enthaltenen Stoffe wie Gerbsäuren, Harze und Tannine zurückführen. Diese Wirkungen bieten Potenzial für weitere Untersuchungen, einschließlich der Prüfung mit anderen extraktstoffreichen Holzarten wie beispielsweise Eichenholz. Ebenfalls sollte in weiteren Studien die Desinfektionsmitteltestung in Praxis- bzw. Feldversuchen abschließend überprüft werden, um eine Übertragbarkeit der Ergebnisse aus den standardisierten Laborversuchen auf reale Stallbedingungen abzusichern.
In laboratory tests, the inactivation of viral pathogens on different types of wood germ carriers was investigated experimentally. Different approaches were used to check the hygienisation by a disinfectant and to analyse the tenacity of the pathogens over a certain period of time. In the disinfection tests with basic chemical agents, it was shown that intact, fine-sawn timber with low roughness can be disinfected effectively. The pure substance peracetic acid was found to be the most effective disinfectant across all tests. In conclusion, a concentration of 0.1 % at a temperature of 10 °C and an exposure time of one hour can be recommended, irrespective of the viral pathogen and the type of wood. At a temperature of −10 °C, a concentration of 0.75 % is recommended. The base chemical formic acid also showed good virucidal activity. At an application temperature of 10 °C and an exposure time of one hour, a concentration of 2 % can be recommended, regardless of the wood species and the viral pathogen. At a temperature of −10 °C, this concentration increased to 5 %, which is above common practice standards. For the basic substance glutaraldehyde, only a limited virucidal effect was found. For disinfection of enveloped viruses, a concentration of 1.5 % is recommended, with an exposure time of one hour at a temperature of 10 °C. In the long-term observations, significant differences were found between the tested timber with low roughness and also differences from the steel control. In the tests with the non-enveloped virus, Douglas-fir wood was found to inactivate the pathogen most rapidly, while this was the case for the enveloped virus with pine wood. These positive effects of the wooden germ carriers can probably be attributed to their hygroscopic properties as well as to the substances contained in the wood, such as tannic acids or resin. These effects offer potential for further research, including testing with other extractives-rich wood species such as oak. Likewise, in further studies, disinfectant testing should be conclusively verified in practical or field trials to ensure that the results from standardised laboratory tests can be transferred to real stable conditions.