Atopic diseases, i.e. allergic asthma, atopic dermatitis, food allergy and allergic rhinitis represent a big health problem in the Western world. Atopy is the propensity to become allergic and produce allergen specific IgE-antibodies. 20-25% of the German population are considered to be atopic, showing an increased prevalence when compared to the 1970s or the end of the 20th century. A second wave was observed recently in the beginning of the 21st century regarding the increase of food allergies, especially in young children. Allergic diseases are accompanied by a severe loss of quality of life and cause a tremendous financial burden for health insurances and economy. Several epidemiological studies have shown an association between vitamin D3 deficiency and an increased prevalence of immunological dysfunctions. However, there is also data showing the opposite, meaning that findings are rather controversial. The present study investigates the association between serum vitamin D3 levels during infancy and the development of atopic diseases at school-age in a randomized placebo- controlled trial, which included children with a high-risk for atopic diseases (PAPS Follow up). The measurement of vitamin D3 and specific IgE to food and inhalant allergens in serum samples (283 children) was performed. In total, an examination of 402 children at age 6-13 years, 192 girls and 210 boys, was completed. In 132 participants an insufficient vitamin D3 level was found: < 20 ng/ml. In this present study neither children with allergic diseases nor children without atopic manifestations showed any difference in vitamin D3 levels. The homogeneity of the study group, the fact that a blood sample was only taken once, as well as an incomplete history regarding vitamin D3 intake and sun exposure could all be perceived as significant weaknesses of this study. Additional information should be gained in future trials with a more focused study design. Furthermore, it would be interesting to look at the association between vitamin D3 blood concentrations and allergic airway disease during adolescence as we are aware of a sex-shift during puberty from androtropism to gynaetropism regarding the prevalence of atopic diseases and asthma. This would require an additional follow-up at a later age of the study participants or alternative long-term follow-up trials.
In der westlichen Welt gehören atopische Erkrankungen zu den großen Gesundheitsproblemen. Zu den atopischen Erkrankungen gehören das allergische Asthma bronchiale, die atopische Dermatitis, die allergische Rhinokonjunktivitis und die Nahrungsmittelallergie. Diese Krankheitsbilder sind durch die Synthese allergenspezifischer IgE-Antikörper gekennzeichnet. 20-25% der deutschen Bevölkerung sind atopisch. Seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts zeigte sich bis circa zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine tendenziell steigende Prävalenz vor allem für die allergische Rhinitis. Asthma bronchiale und das atopische Ekzem weisen seit über 10 Jahren eine stabile Prävalenz auf. Eine zweite epidemische Welle verzeichnet man seit circa 15 Jahren durch das Steigen der Nahrungsmittelallergie-Prävalenz, z.B. auch der Erdnussallergie in Europa, nachdem es in den USA schon viel früher ein relevantes Problem war. Allergische Erkrankungen gehen mit hohen Einbußen an Lebensqualität der Betroffenen einher. Zudem verursachen sie durch häufigere Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, konstante Medikation und Fehlzeiten am Arbeitsplatz hohe direkte und indirekte Krankheitskosten. Anhand zahlreicher epidemiologischer Daten konnte ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D3-Mangel und einer erhöhten Prävalenz von immunologischen Störungen beschrieben werden, insbesondere für schweres Asthma bronchiale innerhalb sozial schwacher Bevölkerungsgruppen in den USA. Allerdings gibt es auch viele Studien, die keinen Zusammenhang fanden und die Datenlage ist somit kontrovers. In der vorliegenden Arbeit wird die Korrelation des Vitamin-D3-Spiegels im Kindesalter und dem Auftreten atopischer Erkrankungen in einer prospektiven Geburtskohorte (PAPS), die Hochrisiko Kinder mit atopischer Familienanamnese einschloss, untersucht. Neben der Bestimmung des Vitamin-D3s im Serum wurde eine Allergiediagnostik durchgeführt. Es wurden insgesamt 402 Kinder im Alter von 6-13 Jahre, davon 192 Mädchen und 210 Jungen, untersucht und es konnte bei 283 Kindern der Vitamin-D3-Spiegel im Serum bestimmt werden. Die Vitamin-D3-Konzentration lag bei 132 Probanden < 20 ng/ml und war damit insuffizent. Die Daten der PAPS Follow up Studie zeigten keine Unterschiede zwischen den Vitamin-D3- Spiegeln bei Kindern, die an einer atopischen Erkrankung leiden und den Kindern, die keine atopischen Manifestationen aufweisen. Die Homogenität der Studiengruppe, die Analyse einer Subgruppe, die nur einmalige Abnahme des Vitamin-D3-Spiegels und die unvollständige Anamnese hinsichtlich UV-Exposition und Ernährungsgewohnheiten der Studienpopulation stellen potenzielle Limitationen dieser Arbeit dar. Studien mit primärem Fokus auf die auch immunologischen Auswirkungen des Vitamin-D3-Spiegels, repetitive Vitamin-D3-Messungen über das Jahr und spezielle Erfassung der Ernährung und UV-Bestrahlung prospektiv könnten die Zusammenhänge noch robuster untersuchen. Zudem wäre es interessant zu sehen, ob sich die Assoziationen zwischen Vitamin-D3-Versorgung und eventuell auch neu auftretenden atopischen Erkrankungen während der Pubertät verändern, da sich die Prävalenzen von einer Betonung des männlichen Geschlechts in der ersten Lebensdekade zu einer Mädchenwendigkeit verschiebt. Dafür müssten weitere Follow-ups der PAPS Studie erfolgen oder andere Langzeitstudien etabliert werden.