Das Ziel dieser Studie ist, bei Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit somatoforme Störungen erstmals mit einem objektivierbaren Messinstrument zu erfassen, und daraus Konsequenzen für die Behandlungsstrategie zu ziehen. Dazu wurden 166 Patienten mit Sodbrennen und Verdacht auf Gastrointestinale Refluxkrankheit untersucht. Im untersuchten Patientengut standen 84 männliche 82 weiblichen Patienten gegenüber. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 58 Jahren, wobei der jüngste Patient 20 Jahre und der älteste 82 Jahre alt war. Vor und nach der Behandlung wurde zur Erfassung der Lebensqualität der Gastrointestinale Lebensqualität Index nach Eypasch (GILQI) verwendet. Das SOMS (Screening für Somatoforme Störungen nach Rief) wurde eingesetzt, um Patienten mit psychologischen und emotionalen Auffälligkeiten zu erfassen. Nach Abschluss der Diagnostik wurde das gesamte Patientenkollektiv in drei Gruppen eingeteilt: Patienten in Gruppe AR-OP wurden mit einer laparoskopischen Antirefluxoperation versorgt. Patienten in Gruppe OP-MED wurde angeraten, bei Nachweis der Refluxkrankheit und bestehender Operationsindikation PPI in adäquater Dosierung einzunehmen. Patienten in Gruppe KOPI hatten eher eine milde Refluxkrankheit oder bei ihnen wurde nach den diagnostischen Kriterien eine Refluxkrankheit ausgeschlossen. Ihnen wurde angeraten, sich weiterer Diagnostik zu unterziehen und/oder es wurde eine symptomatische Therapie der Oberbauchbeschwerden empfohlen. Es konnte gezeigt werden, dass die Ausgangslebensqualität der Patienten mit somatoformer Störung signifikant niedriger war als bei Patienten ohne diese Störung. Durch eine laparoskopische Antirefluxoperation konnte die Lebensqualität signifikant verbessert werden, unabhängig davon ob eine somatoforme Störung vorlag oder nicht. Durch konservative Therapie wurde die Lebensqualität in den beiden Gruppen OP-MED und KOPI stabil gehalten. Aufgrund der deutlichen Verbesserung der Lebensqualität postoperativ sollte man Patienten mit pathologischem Reflux und somatoformer Störung nicht prinzipiell von einer Operationsindikation ausschließen, da sie nachweislich von einer Operation profitieren können.
To determine patients with gastroesophageal reflux disease (GERD) and somotoform disorders with an objective measuring instrument and to assess consequences for their medical treatment. 166 patients (84 male, 82 female) with heartburn and suspicion of GERD were included in this study. Mean age was 58 years, the youngest patient being 20 years old and the oldest 82 years old. Clinical diagnostics included interview, endoscopy, 24-h-PH metry and esophageal manometry. To evaluate quality of life before and after surgery, the Gastrointestinal Quality of Life Index (GIQLI) questionnaire was provided. The Screening Instrument for Somatoform Symptoms (SOMS) was used, to determine patients with psychological and emotional disorders. After completion of diagnostic investigations the patients were allocated into 3 groups: patients in group AR-OP were treated with laparoscopic antireflux surgery. Patients in group OP-MED declined surgery and were advised to take proton pump inhibitors in adequate dose because of proven GERD and indicated surgery. Patients in group KOPI either had mild reflux symptoms or GERD was excluded by clinical diagnostics. They were advised to undergo more diagnostic or to treat their disorders with symptomatic therapy. Initial quality of life of patients with somotoform disorder was significantly lower than quality of life of patients without this disorder. Laparoscopic antireflux operation could significantly improve quality of life, regardless of an existing somotoform disorder. Conservative Therapy resulted in stable quality of life in the groups OP-MED and KOPI. Due to the clear improvement of quality of life postoperatively, patients with GERD and somatoform disorder should not be excluded from surgery.