Alternative Wege in den Lehrer*innenberuf wurden in den vergangenen Jahren für unterschiedliche Fächer und Schulformen in nahezu allen Bundesländern geschaffen. Um auch die Qualität alternativer Wege in den Lehrer*innenberuf gewährleisten zu können, bedarf es sowohl der Einführung von (Mindest-)Standards als auch empirischer Forschung zu den professionellen Handlungskompetenzen der über alternative Wege qualifizierten Lehrer*innen. Der alternative Weg des Quereinstiegs während des Studiums wird an der Freien Universität Berlin seit 2016 in Form das Modellstudiengangs ‚Q-Master‘ erprobt und durch evaluative Forschung begleitet: Im Studienfach Physik wird exemplarisch die Ausprägung und Entwicklung fachlicher Aspekte professioneller Handlungskompetenz mittels Tests und Fragebögen längsschnittlich erfasst und mit Studierenden des regulären Lehramtsmasters an der FU Berlin verglichen. Ergänzt wird dieses Vorgehen durch leitfadengestützte Interviews zu zwei Befragungszeitpunkten.
Die Ergebnisse der quantitativen Begleitforschung an der FU Berlin deuten auf eine Ausprägung und Entwicklung professioneller Kompetenzen der Q-Masterstudierenden hin, welche mit der von Studierenden des regulären Lehramtsmasters vergleichbar ist. Die Auswertung der Interviewdaten deutet bislang darauf hin, dass weniger geradlinige Berufsbiografien nicht nur bei Q-Masterstudierende vorkommen. Als wertvoll für die Professionalisierung schätzen die Studierenden das Praxissemester sowie fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Lehrveranstaltungen ein, während die Nützlichkeit umfänglicher fachwissenschaftlichen Lehrinhalte für die spätere Berufspraxis infrage gestellt wird.
Der Beitrag stellt Ergebnisse der Begleitforschung zum Q-Master an der FU Berlin vor und diskutiert diese hinsichtlich der Implikationen für die Lehrer*innenbildung.