Die vorliegenden Arbeiten geben einen Einblick in das Risikoverhalten von Studierenden sowie der Population von Menschen mit Substanzkonsum in der Berliner Partyszene und beleuchten zuletzt auch den Substanzkonsum unter den Herausforderungen der COVID-19 Pandemie. Das Thema der Sexarbeit unter Studierenden war wissenschaftlich noch weitgehend unerforscht. Unsere beiden Arbeiten dazu lieferten international eine erste quantitative Schätzung dieses Phänomens und zeigten eine hohe Prävalenz (7%) sowie eine noch viel höhere Vorstellbarkeit, dieser Tätigkeit nachzugehen (33%). Sie lieferten des Weiteren Einblicke in die Motivation der Betroffenen, welche nur bedingt einer tatsächlichen finanziellen Notlage folgte und primär der ökonomischen Effizienz dieser Tätigkeit, sowie sekundär auch Abenteuerlust geschuldet war. Hingegen zeigten sie mögliche, damit verbundene Gesundheitsrisiken auf, hinsichtlich sexuell übertragbarer Krankheiten, zwischenmenschlichen Problemen, Isolation oder Gewalterfahrung, sowie erhöhtem Substanzkonsum. Substanzkonsum ist jedoch, wie die dritte Arbeit differenziert zeigte, auch insgesamt (unabhängig von der Ausübung von Sexarbeit) unter Berliner Studierenden weit verbreitet. Hier waren für die Berliner Studierendenschaft deutlich höhere Prävalenzen im Vergleich zu anderen studentischen Stichproben in Deutschland, wie auch international, ersichtlich. Rund ein Drittel der Teilnehmenden wies anhand des CAGE-AID Screenings einen problematischen Konsum auf. Die ausführliche Untersuchung dieser Partyszene und möglicher Präventionsansätze in der vierten und fünften Arbeit zeigte entsprechend hohe Prävalenzen für den Gebrauch von Partydrogen im nationalen, wie internationalen Vergleich. Diese Arbeit gab jedoch nicht nur Antworten auf die Fragen, was zu welchem Ausmaß konsumiert wird, sondern auch auf die für die Präventionsarbeit wichtigen Punkte wie Konsummotivationen, Risikowahrnehmung, Reduktionswünsche und die Akzeptanz gegenüber verschiedenen Präventionsansätzen. Hier wurden von der Szene in erster Linie Drug Checking (Prüfung auf Substanzgehalt und Verunreinigung) und Beratungsmöglichkeiten gefordert. Der mögliche Einfluss von einem Drug Checking Angebot auf das Konsumverhalten wurde in der fünften Studie untersucht, mit dem Ergebnis, dass KonsumentInnen ihr Verhalten hypothetisch in sinnvoller Weise an den Analyseergebnissen ausrichten würden und dies ein sinnvolles Instrument der Schadensminimierung darstellen kann. Zuletzt lieferte die sechste Studie Einblick in die Veränderungen des Substanzkonsums unter dem Einfluss der COVID-19 Pandemie. Während der Konsum insgesamt aufgrund fehlender Konsumgelegenheiten bei den meisten Substanzen zurückging, zeigten besonders diejenigen eine Zunahme des Konsums, die bereits vorher einen problematischen Konsum (im Sinne der Häufigkeit oder des Konsums als „Selbstmedikation“) aufwiesen. Zusammengefasst liefern die Arbeiten wertvolle Erkenntnisse für den Ausbau der bisherigen Präventionsansätze und erlauben, diese noch zielgerichteter zu gestalten.