In dieser Arbeit wurde die Rolle der Computertomographie (CT) zur Detektion von Infektquellen bei Patient:innen mit Sepsis untersucht. Die vorliegende Arbeit charakterisiert zunächst den aktuellen Stand der Diagnostik septischer Patient:innen mittels CT-Bildgebung. Die CT wird auf Basis der durchgeführten Untersuchungen als relevantes diagnostisches Verfahren zur Infektfokussuche bestätigt, das bspw. durch die Mikrobiologie komplementiert wird. Für unterschiedliche Settings wie die Rettungsstelle, die Normalstation und die Intensivstation konnte die wenige verfügbare Literatur ergänzt werden um Informationen zur Häufigkeitsverteilung bildgebend detektierter Infektfoci. Weiterhin konnte ermittelt werden, dass eine klinische und/oder auf Basis von Laborwerten generierte Einschätzung in allen untersuchten Settings nicht hinreichend prädiktiv für das Auftreten eines im CT detektierbaren Infektfokus ist. Es wurde festgestellt, dass sich in Abhängigkeit von der CT-Befundsicherheit vorhersagen lässt, ob die im CT registrierten Infektfoci den finale Foci, d.h. den im Arztbrief angegebenen Entlassdiagnosen, entsprechen. In einem relevanten Anteil der Patient:innen mit nachgewiesenem Infektfokus wurden zudem therapeutische Konsequenzen identifiziert, die sich auf die Diagnostik zurückführen ließen. In den Studien wurden die Morbidität und die Mortalität von Patient:innen mit Sepsis unter Berücksichtigung der CT-Bildgebung ausführlich untersucht und assoziierte Faktoren beschrieben. Um prognostisch relevante bildgebende Faktoren zu charakterisieren, untersuchten wir außerdem cerebrovaskuläre Ereignisse, die bei Patient:innen mit Sepsis gehäuft auftreten. Dabei konnten wir erstmalig die Prävalenz cerebrovaskulärer Ereignisse bei Sepsis beschreiben und die Relevanz für das Patient:innen-Outcome analysieren. Ein weiterer wichtiger Schritt in der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung der Qualität der bildgebenden Diagnostik von Patient:innen der Intensivstation. Hierbei konnte der Nutzen des interdisziplinären Austauschs in MDCs mit strukturiertem Feedback gezeigt werden. So stellten wir eine Reduktion des Auftretens von QM-Ereignissen fest nach Einführung eines neuen, regelmäßigen und strukturierten Konferenzformats.