This thesis analyzes the impact of nonpecuniary factors like morale, home attachment or emotions on economic decisions. The first part of this thesis studies tax avoidance and tax compliance. Specifically, chapter 2 examines the link between the nonpecuniary factors “patriotism” or “home attachment” and individual tax compliance. The basic assumption is inspired by Andreoni (1990) and essentially means that individuals feel “a warm glow of giving” when they voluntarily pay their taxes and that this warm glow is higher for more patriotic citizens. Building on these results, chapter 3 moves to a cross- country setting and analyzes the consequences of patriotism on tax rates in a framework where individuals may migrate to a foreign country in order to avoid high tax liabilities. The second part of this thesis (starting with chapter 4) deals with the economics of household formation. The pattern of how single individuals are matched and may subsequently enter a marital union seems to be a prime example for the presence of emotional payoffs. Yet, the literature on household formation and family economics in general has for a long time put its emphasis only on outcome measures like labor supply or inequality. Consequently, emotional payoffs are an underresearched topic. Chapter 4 analyzes a marriage market in a dynamic model with search frictions, where agents are not only characterized by a vertical trait like productivity, but also derive utility from emotional congruence or consumption complementarities. Chapter 5 checks the dynamics of life satisfaction of individuals who enter a marital union. In particular it is tested if being married is associated with a long-lasting increase in happiness. Chapter 6 considers the dynamics of inequality and presents a model to decompose cross- sectional inequality into permanent and transitory inequality. This thesis mainly focuses on the decision problem of the individual and the resulting equilibrium patterns. The microeconomic models that are either working in the background or explicitly stated are standard rational choice models. The analysis is positive and does not intend to give explicit policy recommendations. However, a thorough positive analysis is a necessary condition for making informed decisions. Most chapters start with a theory model or provide some theoretical background and then move to an empirical test of the hypotheses. The employed empirical methods are mostly standard microeconometric methods. As in the theoretical segments of the thesis, the empirical analysis is purely positive. Moreover, although a number of specifications try to address some endogeneity issues, the econometric analysis focuses on exploring and describing patterns in the data rather than estimating causal effects. The reasons for this are twofold: First, most of the available datasets are cross-sectional and offer only a limited number of controls. Second, the nature of the topic often prevents the application of a standard treatment-evaluation framework. For example, whether or not individuals are patriotic depends on the definition and is not comparable to, for instance, evaluating the effect of participation in education programs on wages. The thesis therefore focuses on the robustness of empirical patterns with respect to different measurement methods.
Die vorliegende Dissertation untersucht den Einfluss von nicht-monetären Faktoren wie Moral, Heimatbindung oder Emotionen auf ökonomische Entscheidungen. Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit dem Thema Steuervermeidung und -hinterziehung. Kapitel 2 untersucht den Zusammenhang zwischen dem nicht-monetären Faktor “Heimatbindung” bzw. “Patriotismus” und der individuellen Entscheidung, freiwillig Steuern zu zahlen. Inspiriert von Andreoni (1990) lautet eine wichtige Annahme des Kapitels, dass die Bürger durch die Zahlung ihrer Steuern per se eine nicht-monetäre Auszahlung erhalten. Je stärker die Heimatbindung ausgeprägt ist, desto höher ist das gute Gefühl, durch die freiwillige Zahlung der Steuern einen eigenen Beitrag zu leisten. Kapitel 3 geht auf eine höhere Aggregationsebene und untersucht den Zusammenhang zwischen Heimatbindung und der Höhe der Steuersätze, wenn Individuen möglicherweise emigrieren, um der hohen Besteuerung im Heimatland zu entgehen. Der zweite Teil der Dissertation (ab Kapitel 4) behandelt die ökonomische Analyse von Haushalten und Partnerschaften, inbesondere ihre Entstehung. Die Art und Weise, wie Personen aufeinandertreffen und Partnerschaften begründen, erscheint im Hinblick der Bedeutung von emotionalen Faktoren ein naheliegendes Thema fü die ökonomische Analyse. Dennoch wurde in der Literatur zur Entstehung von Haushalten und zur Familienökonomik im Allgemeinen lange der Schwerpunkt auf leichter messbares Verhalten, wie z.B. das Arbeitsangebot oder (Lohn-)ungleichheit, gelegt. Insofern ist die Analyse von emotionalen Faktoren auch in der Familienökonomik nach wie vor ein Gebiet mit verhältnismäßig wenig vorliegender Forschung. Kapitel 4 analysiert einen “Heiratsmarkt”, der von Suchfriktionen gekennzeichnet ist. Der Forschungsbeitrag besteht in der Einführung von nicht-monetären Auszahlungen in ein dynamisches Modell, d.h. dass die Individuen nicht nur ein “vertikales” Merkmal wie z.B. Produktivität aufweisen, sondern auch ein horizontales Merkmal, welches die emotionalen Auszahlungen erfasst. Kapitel 5 analysiert aus einer dynamischen Perspektive den Zusammenhang von Lebenszufriedenheit und Partnerschaft. Insbesondere wird überprüft, ob Partnerschaften zu einem längerfristigen Anstieg von Lebenszufriedenheit führen. Kapitel 6 befasst sich mit der Dynamik von Lohnungleichheit und präsentiert ein Modell zur Aufspaltung von einer im Querschnitt gemessenen Lohnungleichheit in eine permanente und eine transitorische Komponente. In allen Kapiteln liegt der Schwerpunkt der Analyse auf der Ebene der individuellen Entscheidungsfindung. Die meisten Kapitel liefern zunächst eine theoretische Analyse oder kennzeichnen den theoretischen Hintergrund, um dann im zweiten Schritt die theoretische Vorhersage empirisch zu überprüfen. Die theoretische Analyse verwendet den etablierten “Rational choice”-Ansatz und erfolgt in Form einer positiven Analyse. Die Zielsetzung besteht insofern darin, die Auswirkungen der nicht-monetären Auszahlungen herauszuarbeiten, ohne dabei konkrete Politikempfehlungen abzugeben. Dennoch bleibt anzumerken, dass eine systematische positive Analyse die Voraussetzung fü politische Entscheidungsfindung darstellt. Die Auswahl der ökonometrischen Methoden erfolgt ebenfalls vor dem Hintergrund der Ausrichtung auf eine positive Analyse. Die verwendeten Modelle sind größtenteils Standard-Modelle der Mikroökonometrie, wobei der Schwerpunkt auf dem Herausarbeiten von robusten Korrelationen und nicht auf der Schätzung von kausalen Effekten liegt. Dafü sprechen im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens sind die verfügbaren Datensätze häufig sehr eingeschränkt und nur als Querschnittsdaten verfügbar. Zweitens lassen sich aufgrund des untersuchten Themas nicht die Standard-Methoden zum Schätzen von kausalen Effekten anwenden. Inwiefern z.B. eine Person starke Heimatbindung aufweist oder nicht, hängt von der verwendeten Definition ab und ist daher z.B. nicht vergleichbar mit der Frage, ob die Teilnahme an einer Fortbildung zu einer Erhöhung des Lohns führt. Aus diesen Gründen liegt der Schwerpunkt darin, mit Hilfe verschiedener Spezifikationen robuste Zusammenhänge zu erkennen.