Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei Strategien zur Darstellung von zentralen Strukturmotiven des Terpenoid-Naturstoffes Populusone untersucht. Dabei wurde zunächst eine konvergente Syntheseroute zum Oxabicyclo[2.2.2]octan-Schlüsselintermediat über eine Hetero-Diels−Alder-Cycloaddition entworfen. Das benötigte Dienophil wurde in fünf Stufen ausgehend von α-Methallylalkohol synthetisiert. Dieses und weitere aktivierte Carbonylverbindungen wurden in Kombination mit verschiedenen Dienen, die aus 3-Methylcyclohex-2-en-1-on hergestellt wur-den, umgesetzt, jedoch konnte kein HDA-Produkt erhalten werden. In einer Aldol-Reaktion wurde das gewünschte β-Hydroxyketon in geringer Ausbeute synthetisiert. Die Synthese mit diesem Intermediat hätte aber weitere Modifikationen und damit mehrere zusätzliche Stufen beinhaltet und wurde deshalb nicht weiterverfolgt. Für die zweite Route wurde erst eine skalierbare Photooxidation von Limonen in Fluss durchge-führt, wobei ein selbstgebauter Reaktor und die in der Arbeitsgruppe mitentwickelte Anlage zum Einsatz kamen. Der erhaltene Allylalkohol wurde acetyliert und das erhaltene Allylacetat mit Homoallylmagnesiumbromid und Kupfer(I)cyanid in einer allylischen Substitution zu einem homoallylierten Limonenderivat umgesetzt. Die Epoxidierung dessen lieferte untrennbare Dias-tereomerengemische, sodass die Reihenfolge der Transformationen geändert und die dritte Syn-thesestrategie mit Fokus auf der stereoselektiven Epoxidierung von Limonen untersucht wurde. Die diastereoselektive Synthese des (1S,4S,6R)-Bisepoxids ausgehend von (S)-Limonen wurde über die Epoxidierungen nach Jacobsen und Katsuki sowie nach Shi getestet. Mit dem aus D-Fructose hergestellten Shi-Katalysator zeigte die Epoxidierung der endocyclischen Doppelbin-dung eine hohe Selektivität, das 1,1-disubstituierte Olefin wurde jedoch ohne Diastereoselektivi-tät epoxidiert. Über die selektive Alkylierung des terminalen Epoxids mit anschließender in-tramolekularer Zyklisierung wurde der [2.2.2]oxabicyclische Kern von Populusone aufgebaut. Das Epimerengemisch der bicyclischen sekundären Alkohole konnte getrennt werden, wonach das gewünschte Isomer erst oxidiert, dann in das entsprechende Trisylhydrazon umgesetzt wur-de. Dieses Hydrazon konnte in einer Shapiro-Olefinierung in ein Oxabicyclo[2.2.2]octen umge-wandelt, beziehungsweise mit Homoallyliodid alkyliert werden. Das alkylierte Hydrazon, das alle Kohlenstoffatome des Zielmoleküls beinhaltet, wurde mit Metathesekatalysatoren umge-setzt, der zehngliedrige Ring von Populusone konnte durch die Ringschlussmetathese aber nicht aufgebaut werden. Die Shapiro-Olefinierung des alkylierten Hydrazons zu einem Oxabicyc-lo[2.2.2]octen war im Gegensatz zum nichtfunktionalisierten Derivat nicht möglich. Auf dem Weg zur Synthese dieses Schlüsselintermediats wurde das Hydrazon gespalten und das erhaltene Keton zum Alkohol reduziert. Erste Versuche zur Eliminierung dessen scheiterten jedoch.