Infektionsprävention ist ein wichtiger Aspekt der Gesunderhaltung der Menschen und der sie umgebenden Lebensräume. Für die Infektionsprävention werden in der vorliegenden Schrift verschiedene Bausteine von Maßnahmen sowie notwendige Grundlagen für die Entwicklung von geeigneten Präventionsbündeln beschrieben werden. Infektionspräventionsmaßnahmen finden Anwendung in verschiedenen Settings, wie im Krankenhaus oder in der Allgemeinbevölkerung. Zudem richten sich die Maßnahmen nach den vorliegenden Optionen, d.h. liegen für die jeweilige Infektionskrankheit Impfstoffe vor, ist eine Dekolonisation möglich oder kann durch eine rationale Antibiotikaanwendung die Entwicklung von antimikrobieller Resistenz (AMR) eingedämmt werden. Zudem ist stets die Umgebung in den Gesundheitsschutz einzubeziehen. Für die Entwicklung von Maßnahmen zur Verhinderung bzw. Reduktion von Transmissionen und Infektionen sowie zur Kontrolle von Infektionskrankheiten, AMR und multiresistenten Erregern sind ausreichend valide Daten aus der infektionsepidemiologischen Forschung notwendig. Diese geben ein Verständnis für die Häufigkeit und Schwere einer Infektionskrankheit (Krankheitslast), für die Infektionsdynamik, mögliche Transmissionswege, Risikofaktoren in der Bevölkerung sowie Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten. Daraus lassen sich geeignete Maßnahmen für die Infektionsprävention ableiten, die die Besonderheit von Infektionskrankheiten berücksichtigt, nämlich, dass sie über Erreger von einem Menschen zum anderen übertragen werden können. Je nach Erregerspezifikationen, der aktuellen epidemiologischen Situation, Risikogruppen und Therapieoptionen können aus nicht-pharmakologischen und pharmakologischen Maßnahmen Präventionsbündel komponiert werden. Die in dieser Schrift vorgestellten wissenschaftlichen Ergebnisse finden Anwendung in der Praxis und gingen in Empfehlungen oder als Daten für den Entscheidungsfindungsprozess bzw. die Entwicklung von Präventionsstrategien ein.
Infection prevention is an important aspect of keeping people and their environment healthy. For infection prevention, this paper describes different elements of measures as well as the necessary basis for developing appropriate prevention bundles. Infection prevention measures are applied in different settings, e.g. in hospitals or in the general population. Furthermore, the measures depend on the available options, i.e. are vaccines available for the respective infectious disease, is decolonisation possible or can the development of antimicrobial resistance (AMR) be contained by appropriate antibiotic use. In addition, the environment must always be included in health protection. For the development of measures to prevent or reduce transmissions and infections and to control infectious diseases, AMR and multiresistant pathogens, sufficiently valid data from infectious disease epidemiological research are necessary. These provide information on the frequency and severity of an infectious disease (disease burden), the infection dynamics, possible transmission routes and risk factors in the population as well as on treatment and prevention options. From this, suitable infection prevention measures can be derived that take into account the special feature of infectious diseases that they can be transmitted from person to person via pathogens. Depending on the pathogen specification, current epidemiological situation, risk groups and therapy options, prevention bundles can be put together from non-pharmacological and pharmacological measures. The scientific results presented in this paper are applied in practice and have been incorporated into recommendations or as data for the decision-making process or the development of prevention strategies.