Die Frühgeburt ist der häufigste Grund der perinatalen Mortalität und Morbidität. Hauptursachen sind vorzeitige Wehen mit 40% und ein vorzeitiger Blasensprung mit 35%. Trotz großer Fortschritte in der perinatalen Versorgung ist es bisher nicht gelungen, die Frühgeburtsrate in den letzten 20 Jahren zu verringern. Ein Grund dafür liegt in der schwierigen Diagnose einer drohenden Frühgeburt, denn bei weniger als 30% der Schwangeren mit vermeintlichen Frühgeburtsbestrebungen tritt sie tatsächlich ein. Eine Verkürzung der Cervix uteri kann auf eine drohende Frühgeburt hinweisen. Die vorliegende Studie untersucht die Methode der transvaginalen sonographischen Zervixlängenmessung (TVS) bei Patientinnen mit vorzeitigen Wehen oder vorzeitigem Blasensprung zur Vorhersage einer innerhalb der nächsten sieben Tage drohenden Frühgeburt. Patientinnen und Methoden: 252 Patientinnen mit vorzeitigen Wehen, sowie 48 Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung bei Einlingsschwangerschaft (zwischen 24+0 und 36+0 SSW) stellten sich in der Klinik für Geburtsmedizin des Virchow Krankenhauses der Charité Berlin im Zeitraum vom Januar 2000 bis März 2003 vor. Es wurde eine TVS innerhalb von 48 Stunden nach stationärer Aufnahme von einem erfahrenen Untersucher durchgeführt. Ausschlusskriterien waren eine Zervix-Dilatation >3 cm, vorangegangene Konisation oder Cerclage, sowie eine iatrogene Beendigung der Schwangeschaft innerhab von sieben Tagen. Die Therapie erfolgte ergebnisunabhängig. Weitere anthropometrische und geburtsgeschichlche Parameter gingen in die uni- und multivarate Analyse mittels SPSS 11,5 ein. Ergebnisse: 23 Patientinnen (9,1%) mit vorzeitigen Wehen bei Einlingsgravidität wurden innerhalb von sieben Tagen nach Aufnahme in die Klinik entbunden. 87% dieser Patientinnen wiesen Zervixlängen von ≤15 mm (AuC 0,886; p< 0,000) auf, während es nur bei drei (1,4%) der 207 Frauen mit Zervixlängen >15 mm zu einer Entbindung innerhalb von sieben Tagen kam (Chi-Quadrat: 82,39, p<0,000). In der multivariaten Analyse zeigte neben der Zervixlänge (p <0,000), das Auftreten vaginaler Blutungen (p: 0,014) und ein erhöhtes CRP (≥ 2 mg/dl, p: 0,016) einen unabhängigen Einfluss auf das Frühgeburtsrisiko. 20 Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung (41,7%) wurden innerhalb von sieben Tagen nach Aufnahme entbunden. 80% dieser Patientinnen wiesen Zervixlängen von ≤ 25 mm auf (AuC: 0,746; p: 0,004; Sensitivität 80%, Spezifität 71,4%, Chi-Quadrat: 12,3, p: 0,000). Kein weiterer Parameter hatte in der multvariaten Analyse einen unabhängigen Einfluss auf eine Frühgeburt. Diskussion: Bei Einlingsmüttern mit vorzeitigen Wehen zeigt sich ein inverser Zusammenhang zwischen Zervixlänge und Frühgeburt innerhalb von sieben Tagen. Die TVS hilft daher, zwischen echten und falschen Wehen zu unterscheiden. Eine Zervixlänge von ≤25 mm war bei Einlingsmüttern mit vorzeitigem Blasensprung invers mit dem Frühgeburtsrisiko verbunden. Auch hier konnte trotz komplexer Wechselwirkung zwischen vorzeitigem Blasensprung, Amnioninfektionssyndrom und vorzeitigen Wehen ein wertvoller Beitrag zur Prognose einer drohenden Frühgeburt geleistet werden.
False positive diagnosis of preterm labor is common. The aim of this study was to investigate the hypothesis that in women with threatened preterm labor, sonographic measurement of cervical length helps distinguish between true and false labor and to determine whether sonographic measurement of cervical length in pregnancies complicated by preterm prelabor amniorrhexis helps distinguish between those women who deliver within 7 days and those who do not. METHODS: Cervical length was measured by transvaginal ultrasound in 252 women with singleton pregnancies presenting with painful uterine contractions and in 48 women with singleton pregnancies presenting with preterm prelabor amniorrhexis at a median age of 31 (range, 24-36) weeks of gestation. Delivery within 7 days of presentation occurred in 23/253 (9,1%) women with preterm labor and 20/48 (41,7%) of those with preterm prelabor amniorrhexis. This was inversely related to cervical length in both groups. Receiver-operating characteristics (ROC) curves established a cervical length of 15 mm as the most relevant cut-off level for the prediction of preterm delivery within 7 days for the first group. The best cut-off for women with preterm prelabor amniorrhexis was a cervical length of 25 mm. Logistic regression analysis demonstrated that significant independent contribution in the prediction of delivery within 7 days was provided by cervical length (odds ratio (OR) = 0.014, 95% CI 0.004-0.064, P < 0.0001), Elevation of the C-reactive protein (OR = 4.74, 95% CI 1.3-16.79, P < 0.016) and the ocurrence of vaginal bleeding (OR = 7.13, 95% CI 1.49-34.11, P < 0.014) in women with preterm labor and cervical length only in women with preterm prelabor amniorrhexis (OR) = 0.1, 95% CI 0.25-0.39, P = 0.001) with no significant independent contribution from ethnic origin, maternal age, body mass index, parity, previous history of preterm delivery, cigarette smoking, or the administration of tocolytics, antibiotics or steroids. CONCLUSION: In women with threatened preterm labor, sonographic measurement of cervical length helps distinguish between true and false labor. In women with preterm prelabor amniorrhexis prediction of delivery within 7 days is provided by cervical length.