Background: The diagnosis of localized prostate cancer (LPCa) presents a disruption in the lives of many men. Initially, many men who receive this diagnosis report death anxiety, although survival rates for LPCa are high. Due to the good prognosis, immediate invasive treatment, which may involve severe side effects, is not imperative. Against this background, questions of how men can live with LPCa in the long term and maintain a good quality of life are increasingly important. The focus of this dissertation is health-related quality of life in men with LPCa undergoing different treatment strategies and associations with individual coping strategies. Aim: We aimed to investigate how information seeking is associated with disease anxiety (Study 1), how erectile dysfunction relates to self-esteem (Study 2), which factors predict decisional regret (Study 3), and how coping and anxiety are interrelated (Study 4) in men with LPCa. Method: The four studies comprising the basis of this dissertation arose from two research projects involving men with LPCa: The first project was a cross-sectional survey (N =292 men with LPCa) and, the second project was a prospective, non-interventional, multi-center, longitudinal study (N =183 men with LPCa). Data were analyzed using linear (Study 1, Study 2) and logistic regression models (Study 3), growth curve analyses (Study 4) and a new level-contrast approach (Study 4). Results: A greater number of information sources was associated with higher anxiety in men, who used the internet more frequently and felt less informed about their LPCa (Study 1). Altered erectile functioning predicted impairment in self-esteem (Study 2). Time pressure after LPCa diagnosis and erectile dysfunction increased chances of decisional regret, while satisfaction with sexual life decreased the probability of regret (Study 3). Initially, illness anxiety was enhanced and diminished over time. More emotion-focused coping was associated with higher anxiety, whereas more problem-focused coping or a balance of the two coping strategies was associated with less anxiety (Study 4). Conclusion: The findings of this dissertation emphasize that psychological factors play an important role in the context of LPCa. Future studies should examine interventions targeted at counteracting time pressure. Implications of this thesis for clinical practice include efforts to reduce time pressure, addressing men's psychological well-being and sexual life in medical consultations, providing a brief overview with validated sources of information and contact details for psycho-oncological services.
Hintergrund: Die Diagnose eines lokal begrenzten Prostatakarzinoms (LPCa) stellt einen Wendepunkt im Leben vieler betroffener Männer dar. Initial berichten viele Männer nach der Diagnose von Todesangst, obwohl die Überlebensraten beim LPCa hoch sind. Wegen der guten Prognose ist eine sofortige invasive Behandlung, die schwere Nebenwirkungen haben kann, nicht zwingend notwendig. Daher gewinnen Fragen an Bedeutung, wie betroffene Männer langfristig mit der LPCa-Erkrankung leben und eine hohe Lebensqualität aufrechterhalten können. Gegenstand dieser Dissertation ist die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Männern mit LPCa unter verschiedenen Behandlungen und die Zusammenhänge mit individuellen Bewältigungsstrategien. Ziel: Ziel war es, zu untersuchen, inwiefern die Informationssuche mit einer erhöhten Krankheitsangst einhergeht (Studie 1), wie die Erektionsfähigkeit mit dem Selbstwert zusammenhängt (Studie 2), welche Faktoren das Bereuen der Behandlungsentscheidung vorhersagen (Studie 3) und wie Coping-Strategien und Angst (Studie 4) bei Männern mit LPCa assoziiert sind. Methode: Die vier Studien, die die Basis dieser Dissertation bilden, entstanden in zwei Forschungsprojekten mit LPCa Patienten: Das erste Projekt war eine querschnittliche Befragungsstudie (N =292), das zweite Projekt war eine prospektive, nicht-interventionelle, multi-zentrische Längsschnittstudie (N =183). Daten wurden mithilfe von linearen (Studie 1, Studie 2) und logistischen Regressionsmodellen (Studie 3) sowie mit Wachstumskurven-Analysen (Studie 4) und einem neuen Level-Kontrast Ansatz (Studie 4) analysiert. Ergebnisse: Eine größere Zahl an Informationsquellen ging mit einer höheren Angst unter Männern einher, die das Internet häufiger nutzten und sich weniger gut über ihre Erkrankung informiert fühlten (Studie 1). Eine veränderte Erektionsfähigkeit sagte Beeinträchtigungen im Selbstwert vorher (Studie 2). Zeitdruck nach der Diagnose und erektile Dysfunktion erhöhten die Wahrscheinlichkeit für ein Bereuen der Behandlungsentscheidung, während eine hohe Zufriedenheit mit dem Sexualleben diese Wahrscheinlichkeit verringerte (Studie 3). Initial war die Krankheitsangst erhöht und verringerte sich mit der Zeit. Mehr emotions-fokussierte Coping-Strategien hingen mit höherer Angst zusammen, während mehr problem-fokussierte Coping-Strategien oder eine Balance dieser beiden Strategien mit weniger Angst assoziiert waren (Studie 4). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unterstreichen, dass psychologische Faktoren eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit LPCa spielen. In zukünftigen Studien sollten Interventionen untersucht werden, die dem Zeitdruck entgegenwirken. Implikationen dieser Arbeit für die klinische Praxis sind Bemühungen, Zeitdruck zu mindern, das psychologische Wohlbefinden und Sexualleben der Männer in der medizinischen Beratung zu thematisieren, eine kurze Übersicht mit validierten Informationsquellen auszuhändigen und Kontakte zu psycho-onkologischen Angeboten zu nennen.