dc.contributor.author
Kirch, Naomi
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:37:38Z
dc.date.available
2016-05-11T08:42:48.777Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4070
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8270
dc.description.abstract
Einleitung: Ein unbekannter HIV-Status der Mutter ist die Hauptursache
peripartaler HIV-Infektionen in Deutschland. Die Prävalenz der HIV-Testung im
Rahmen der Schwangerenvorsorge sowie deren Akzeptanz und Dokumentation im
Mutterpass ist Inhalt dieser Arbeit. Zudem werden die Auswirkungen der im
Dezember 2007 geänderten Mutterschutzrichtlinien untersucht. Methodik: Für
diese prospektive Querschnittsstudie wurden 612 stationär in der Klinik für
Geburtsmedizin der Charité - Universitätsmedizin Berlin aufgenommene
Patientinnen mit Hilfe eines Fragebogens befragt. Dieser beinhaltete Fragen
bezüglich möglicher Risikofaktoren für eine HIV-Infektion, der HIV-Testung
während der Schwangerschaft sowie der Akzeptanz des HIV-Testangebotes. Die
Dokumentation der HIV-Thematik wurde im Mutterpass überprüft. Bei 88
Patientinnen erfolgte die Nachfrage bei dem betreuenden niedergelassenen
Geburtsmediziner. Der Studienzeitraum erstreckte sich über die Intervalle
Oktober 2006 bis Dezember 2007 und Juni 2008 bis Juli 2008. Ergebnisse: 62,7%
der Studienteilnehmerinnen gaben an, dass bei ihrem Frauenarzt ein HIV-Test
durchgeführt worden war. 7,5% hatten ein Testangebot abgelehnt und 28,3%
hatten keines erhalten. 5,4% der Schwangeren empfanden ein HIV-Testangebot im
Rahmen der Schwangerenvorsorge unangenehm oder überflüssig. Im Mutterpass
lag bei 56,9% der Patientinnen kein Eintrag bezüglich der HIV-Thematik vor.
Die Nachfrage in der geburtsmedizinischen Praxis hierzu zeigte, dass dennoch
bei 56,8% dieser Frauen ein Test durchgeführt worden war. Ein Einfluss von
Risikofaktoren auf das Angebot und die Durchführung eines Testes sowie auf
die Akzeptanz der HIV-Thematik und die Dokumentation im Mutterpass war nicht
nachweisbar. Im Vergleich der Studienintervalle vor und nach der Änderung der
Mutterschaftsrichtlinien zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der
Testsituation nach Angaben der Patientinnen (p>0,05). Bezüglich der
Dokumentation im Mutterpass stellte sich hingegen eine signifikante Steigerung
der Dokumentation von 41,6% auf 51% dar (p<0,001). Schlussfolgerung: Nahezu
ein Drittel der Studienteilnehmerinnen gaben an, dass ihnen ihr Frauenarzt
keinen HIV-Test angeboten habe. Dieses Verhalten entspricht nicht den Vorgaben
der Mutterschutzrichtlinien. Aufgrund der festgestellten sehr hohen Akzeptanz
der HIV-Thematik unter den Schwangeren ist davon auszugehen, dass deutlich
mehr Schwangere als bisher ein HIV-Test durchführen ließen, wenn sie ein
Testangebot bekämen. Die resultierende geringe Testprävalenz von nur etwa
60% erschwert maßgeblich die Verhinderung peripartaler HIV-Infektionen. Da der
Einfluss von Risikofaktoren für eine HIV-Infektion auf die Testsituation
nicht nachweisbar ist, kann nicht davon ausgegangen werden, dass vorliegende
Risikofaktoren zu einem häufigeren Testangebot führen. Auf Grund der
ausbleibenden bzw. geringen Änderung der Test- und Dokumentationssituation
nach den aktualisierten Mutterschaftsrichtlinien scheint ein Wechsel des
derzeitigen Opt-In-Prinzips zum Opt-Out-Prinzip und die Einführung der
Dokumentation der Testdurchführung im Mutterpass den Bedürfnissen der
Schwangeren und der Geburtsmediziner entgegenzukommen.
de
dc.description.abstract
Objective: A leading risk factor for perinatal HIV-infections in Germany is
ignorance of the mother’s HIV status. Examining the prevalence of HIV-testing
during pregnancy, along with its acceptance among mothers and its
documentation in maternity logs (“Mutterpass”), were the main arms of the
present study. Furthermore the influence of the updated German Prenatal Care
Guidelines on HIV-testing, introduced in December 2007, was examined. Methods:
612 pregnant women who had been admitted to obstetric wards at University
Hospital Charité Berlin were evaluated prospectively using a questionnaire.
Questions included risk factors for HIV, HIV testing during pregnancy and the
acceptance of HIV counselling. Documentation in the patient’s maternity log
was checked. In 88 cases, obstetricians in private practice were asked to
verify the patients’ HIV-status. The study periods were October 2006 to
December 2007 and June 2008 to July 2008. Results: 62.7% of the studygroup had
been tested for HIV during prenatal care, 7.5% refused testing and 28.3% were
not offered a test. 5,4% of the mothers stated HIV counselling was unnecessary
or made them feel uncomfortable. In 56.9% of the cases no information
regarding HIV counselling or testing could be found in the maternity logs.
Nonetheless according to private obstetricians, 56.8% of these women had been
tested for HIV. No statistically significant relationship could be found
between risk factors for HIV and HIV testing. The test situation remained
similar after the German Prenatal Care Guidelines had been updated (p>0.05).
However, documentation of counselling increased from 41.6% to 51% (p<0.001)
between the two study periods. Conclusion: Approximately one third of all
pregnant women had not been offered HIV testing. This is not in line with
current German Prenatal Care Guidelines. With respect to the very high
acceptance of HIV counselling of pregnant women, it could be assumed that many
more women would agree to testing if they would had been offered a test. The
current low test prevalence of only 60% hampers the optimal prevention of
perinatal HIV transmission. Risk factors are not associated with increased HIV
test offering. Due to the very small change in HIV offering and testing after
the updated German Prenatal Care Guidelines, a modification of the current
Opt-In to Opt-Out program and of the documentation of testing in the maternity
log would better meet the needs of pregnant women and obstetricians.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
vertical transmission
dc.subject
German Prenatal Care Guidelines
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Prävalenz und Dokumentation der HIV-Testung in der Schwangerenvorsorge
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2016-06-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000101207-5
dc.title.translated
Prevalence and documentation of HIV testing during prenatal care
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000101207
refubium.note.author
weitere mögliche freie Schlagwörter: German Prenatal Care Guidelines
("Mutterschaftsrichtlinien"); HIV test prevalence; maternity logs
("Mutterpass"); acceptance
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018567
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access