Das Ziel der vorliegenden Arbeiten war es, die Ernährung von sehr unreifen Frühgeborenen zu analysieren und Wege zu ihrer Verbesserung zu prüfen. Folgende Ergebnisse konnten erarbeitet werden: \- In Bilanzstudien bei Frühgeborenen < 1000 g Geburtsgewicht fanden wir eine zu niedrige Aufnahme von Zink, Kalzium und Phosphat über die Muttermilch. Absorption und Retention von Zink variierten erheblich, die Retention war mit einer Ausnahme bei allen Patienten negativ. Die Kalziumretention war zumeist negativ oder niedrig, während die Phosphat- und Magnesiumbilanzen niedrig, aber selten negativ waren. Auch bei niedriger Aufnahme wurde Selen zu 77 % absorbiert. \- In einer randomisierten Studie wurden unterschiedliche Mengen an Kalzium, Phosphat, Protein und Spurenelementen zugeführt. Die Zufuhr war insgesamt nicht ausreichend, um einen Zinkman- gel und eine Osteopenia prematurorum vollständig zu verhindern und das Wachstum zu verbessern. \- In den ersten fünf Lebenswochen waren künstliche Beatmung und Dexamethason- Therapie, als Ausdruck des Schweregrades der Erkrankung der Frühgeborenen, unabhängige Prädiktoren der Gewichtszunahme. \- Für 209 Frühgeborene < 1000 g konnten Perzentilen der Konzen- trationen von Spurenelementen und antioxidativen Enzymen im Blut am 3. Lebenstag als „Normwerte“ erstellt werden. Niedrige Konzentrationen der Spurenelemente beeinflußten nicht die Aktivitäten der antioxidativen Enzyme. BPD, IVH, NEC und ROP waren nicht mit erniedrigten Aktivitäten der antioxidativen Enzyme verbunden. \- Die Ernährung mit einer höheren Proteinmenge in den ersten fünf Lebenswochen führte zu einem Wachstum entsprechend den intrauterinen Werten. Die Proteinaufnahme korrelierte mit der Gewichtszunahme. Die zusätzliche Anreicherung der Muttermilch mit einem Proteinpulver war wichtig, um die Zielparameter der Empfehlungen für die enterale Ernährung zu erreichen. In den letzten 15 Jahren hat eine deutliche Veränderung in der Ernährung von Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 g stattgefunden, die sich auch in dieser Habilitationsschrift zeigt. Unsere ersten Studien zeigten, dass der Bedarf der Frühgeborenen nicht adäquat gedeckt werden konnte. Im Weiteren konnte ihre Ernährung besser an ihre sehr speziellen Bedürfnisse angepasst werden. Das ist bedeutsam, um ein adäquates Wach-stum, eine geringere Morbidität und eine gute spätere neurologische Entwicklung zu erreichen.
The aims of the presented postdoctoral thesis were to analyze the nutrition of the very immature preterm infants and to investigate possibilities to improve their nutrition. The following results were recorded: \- In balance studies in preterm infants < 1000 g birth weight we found a low intake of zinc, calcium anbd phosphorus by human milk. Absorption and retention of zinc showed a high variation between the infants, the retention of zinc was in 9 of 10 preterm infants negativ. The calcium retention was mostly negativ or low, but the balances of phosphorus and magnesium were low but seldom negativ. The intake of selenium was low but the absorption of selenium was measured with 77%. \- During a randomized trial different amounts of calcium, phospho- rus,protein and trace elements were used for nutrition. At all, the intake was too low in order to prevent zinc deficiency and osteope- nia prematurorum and to increase the growth velocities. \- During the first five weeks of life arteficial ventilation and dexame- thasone treatment, showing the severity of the illness of the infants, were independent predictors of weight gain velocity. \- During a multicenter trial we were able to create percentiles for the concentrations of trace elements and activities of antioxidant enzymes in blood, taken on the third day of life of the infants, as "normal values" in 209 extremely low birth weight infants. Low concentrations of trace elements did not influence the activities of the antioxidant enzymes. BPD, IVH, NEC and ROP were not combined with decreased activities of antioxidant enzymes. \- The nutrition with higher amounts of protein during the first five weeks of life resulted in a weight gain according to the intrauterine weight gain velocity. Protein intake correlated with weight gain velocity. The additional supplementation of human milk using a protein powder was important to reach the recommended amounts for the intake of protein by enteral nutrition. During the last 15 years remarkable changes in the nutrition of preterm infants with a birth weight below 1500 g took place, which are also shown in this postdoctoral thesis. Our first studies showed, that the requirements of the preterm infants were not met adequately. In the following it was possible to make nutrition more tightly adapted to the very special demands of these very immature infants. This is very important in order to reach a low morbidity and a good later neurological outcome.