Katheterablationen nehmen einen zunehmend großen Stellenwert in der Therapie von Vorhofflimmern (VHF) und Vorhofflattern (VHFL) ein. Um Prozedurzeiten möglichst kurz zu halten und den langfristigen Erfolg zu optimieren, werden in letzter Zeit vermehrt High-Power und Short-Duration (HPSD) Protokolle eingesetzt. Der Ablations-Index (AI) kombiniert Energieeinstellungen, Dauer der Ablation und Anpressdruck (CF) in einer gewichteten Formel. Diese eignet sich zwar für die Optimierung von konventionellen Pulmonalvenenisolationen (PVI), doch der Einfluss des AI auf HPSD-Ablationen ist bislang nicht hinreichend geklärt.
Methodik Die vorliegende Arbeit besteht aus einer prospektiven Studie, bei der 100 konsekutive Patienten mit Indikation zur PVI eingeschlossen wurden. Die zirkumferentielle PVI wurde mit 50 Watt (W) und einem Ziel-AI von 550 durchgeführt. War dieser nach maximal (max.) 20 Sekunden (s) nicht erreicht, wurde die Ablation beendet. Patienten mit VHFL erhielten eine zusätzliche Ablation des cavo-trikuspidalen Isthmus (CTI) mit demselben HPSD-Protokoll. Ein Follow-up wurde 3, 6 und 12 Monate nach erfolgter PVI eingeholt. Das Follow-up nach CTI-Ablation betrug mindestens 90 Tage.
Ergebnisse Der Einsatz des HPSD-Protokolls führte zu kurzen Prozedur- (84 min. bei PVI; 9,5 min. bei CTI-Ablation) und Radiofrequenz (RF)-Zeiten (16:02 min. bei PVI; 5:38 min. bei CTI-Ablation). Ein first pass Block (FPB) konnte bei 51,1% der Patienten mit PVI und bei 78,9% der Patienten mit CTI-Ablation erreicht werden. Bei niedrigen Komplikationsraten waren 76,6% der Patienten nach 12 Monaten ohne Rezidiv. In der Subgruppe der CTI-Ablationen kam es zu keinem Rezidiv im Follow-up-Zeitraum. Es konnte zudem ein Zusammenhang zwischen erhöhtem linksatrialen (LA) Volumen und niedrigem Body Mass Index (BMI) und dem Auftreten eines VHF-Rezidivs beobachtet werden.
Schlussfolgerung Der AI-kontrollierte Einsatz eines HPSD-Protokolls führte sowohl für PVI als auch für CTI-Ablationen zu niedrigen Prozedurzeiten, bei gleichzeitig niedrigen Raten an Komplikationen. Die Rezidivraten scheinen konventionellen Ablationsprotokollen nicht unterlegen zu sein.
Catheter Ablation of Atrial Fibrillation and Atrial Flutter are the cornerstone in the treatment of both arrhythmias. HPSD protocols are developed to shorten procedural times and improve clinical outcomes. The AI is an algorithm wich incorporates power, duration and CF in a weighted formula. PVI can be guided by AI but it´s role in HPSD ablations needs further evaluation.
Methods 100 Patients with atrial fibrillation eligible for PVI were consecutively enrolled in this study. PVI was performed using 50W at an AI of 550. If target AI was not achieved after 20 seconds ablation was stopped. Patients suffering from atrial flutter had ablation of the CTI using the same protocol. Follow Up was obtained 3, 6 and 12 month after PVI. For CTI ablations patients were followed at least 90 days.
Results The use of an AI-guided HPSD protocol resulted in short procedural times in both PVI and ablation of CTI. The total procedure time was 84 minutes for PVI and 9.5 minutes for CTI respectively. Time of RF delivery was 16:02 minutes and 5:38 minutes. A FPB was achieved in 51,1% of Patients undergoing PVI and 78,9% of patients undergoing ablation of CTI. There was no recurrence of atrial flutter. In the group of PVI 76,6% were free from atrial fibrillation after 12 month. Furthermore high left arial volumes and lower BMI were associated with an increase in atrial fibrillation recurrence.
Conclusion The use of an AI-guided HPSD protocol in PVI and ablation of CTI was associated with low procedural times while also maintaining low complication rates. Recurrence of atrial fibrillation seems comparable to conventional ablation strategys.