Betrachtet man die Therapiemöglichkeiten des lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms, besteht kein Konsens über standardisierte Therapieverfahren. Patienten mit den Risikomerkmalen eines lokal fortgeschrittenen Tumorstadiums, schlechter Tumordifferenzierung (G3 Karzinom) oder eines initial hohen PSA-Werts (größer als 10 ng/ml) können nur von Kombinationsverfahren profitieren, die entweder eine Dosiseskalation beinhalten oder einen synergistischen Effekt mehrerer einzelner Therapieverfahren zur Grundlage haben. Für die Dosiseskalation stehen in unserer Klinik die Kombinationen , wie die high dose rate (HDR) Brachytherapie oder Thermoradiotherapie mittels selbstregulierenden Thermoseeds zu Verfügung. Dabei ist die Selektion des Patienten mittels laparoskopischer pelviner Lymphadenektomie von großer Bedeutung. Im Bereich der Dosiseskalation verfolgen interstitielle Verfahren das Ziel der Reduzierung von lokalen Nebenwirkungen in Verbindung mit maximaler intraprostatischer Dosis. Die HDR- Brachytherapie erreicht beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom effektive progressionsfreie Überlebensraten mit einer akzeptablen Toxizität. Die Frage nach der 10 Jahres-Toxizität kann heute noch nicht hinreichend beantwortet werden. Die Methode der Thermoradiotherapie ist ein innovativer neuer Ansatz, um eine biologisch affektierte Dosiseskalation zu erzielen. Ferromagnetische Implantate bieten eine optimale Temperaturverteilung und Temperaturkontrolle. Die ersten Daten zu PSA-Wert-Verläufen lassen erkennen, dass bei Thermoradiotherapie eine ähnlich gute lokale Tumorkontrolle wie bei HDR-Brachytherapie erreicht werden kann. Die Fragen zur onkologischen Wirksamkeit dieser Methoden und mögliche Unterschiede in der Toxizität, Harnröhrenstrikturrate und Lebensqualität können derzeit noch nicht umfassend beantwortet werden. Zur Klärung dieser Probleme ist auf der Grundlage der vorliegenden Arbeit und ihrer Resultate eine Phase III Studie mit einer prospektiven Randomisation zwischen Ir192 Afterloading und interstitieller Hyperthermie mit jeweils perkutaner konformaler Strahlentherapie initiiert und begonnen worden, die einen weiteren Baustein bei der innovativen Kombinationstherapie des lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom liefern sollte. Die Entwicklung neuerer interstitieller thermaler Verfahren, wie die Magnetflüssigkeitshyperthermie mittels Nanopartikeln könnte zur weiteren Verbesserung der interstitiellen Hitzeapplikation mit niedrigerer Komplikationsrate bei ähnlicher Effektivität beitragen.
There is no consensus in the treatment of locally advanced prostate cancer. For patients with risk factors like clinically advanced disease (cT3), poorly differentiated cancer or initial high PSA value (more than 10 ng/ml), dose escalation seems to be necessary. We use high dose rate (HDR) brachytherapy or thermoradiothepy with self regulated thermoseeds to achieve dose escalation in our clinic. Selection of patients via laparoscopic pelvic lymphadenectomy is very important. Aim of interstitial approaches is to reduce side effects while achieving a maximum of intraprostatic dose. HDR brachytherapy achieves an effective progression free survival rate with a acceptable toxicity. Thermoradiotherapy is an is an exiting innovative new approach for a biological influenced dose escalation. Ferromagnetic implants allows an optimal heat distribution and control in the prostate. Early data on PSA follow up of thermoradiotherapy shows promising results, which anticipate to achieve similar progression free survival data like HDR brachytherapy. Subjects like diffenrences between two treatment modalities regarding long term oncological control, toxicity and quality of life cannot be clarified at this time. A prospective randomized trial is planned to answer these questions. New interstitial technologies like magnetic nanoparticles for hyperthermia can be another developments in this matter.