dc.contributor.author
Böhmer, Annegret
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:34:35Z
dc.date.available
2004-02-26T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4006
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8206
dc.description
0. Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
1. Wissenschaftliche Fragestellung und Überblick 11
1.1 Fragestellung und gesellschaftspolitische Relevanz 11
1.2 Überblick über die Arbeit 13
1.3 Der hier verwendete Religionsbegriff 15
2. Psychologie und Ethikunterricht 17
2.1 Geschichte des Ethikunterrichts 18
2.2 Rechtsfragen 19
2.3 Die psychologische Ausbildung von Ethiklehrkräften in Deutschland 24
2.4 Was ist ethisch, was ist sozial, was ist therapeutisch? 35
2.5 "Erziehungsziel Identität" 41
2.6 Religion und Glauben in den Dikussionen um Ethikunterricht 50
2.7 Zusammenfassung: Psychologische Theorien und Ethikunterricht 67
3\. Orientierungen im Fachgebiet Religionspsychologie 69
3.1 Definitionen und Begriffsbestimmung im Gegenstandsbereich 69
3.2 Schema der vier religionspsychologischen Grundtypen von Theorien nach
Wulff (1997) 78
3.3 Zur Geschichte der Religionspsychologie und zum Stand der Wissenschaft
82
4\. Theologisch bestimmte Religionspsychologie 85
4.1 Das Grundproblem der Religionspsychologie - Huxel (2000) 85
4.2 Ein neuer Gesamtentwurf der Religionspsychologie - Utsch (1998) 92
4.3 Religion und Persönlichkeit - Plaum (1992) 104
4.4 Theorien der religiösen Entwicklung 111
5\. Religionspsychologie ohne Theologie - Religion und Glauben in den neueren
psychologischen Theorien 125
5.1 Psychologische Funktionen der Religion - Flammer (1993) 125
5.2 "Das Kraftfeld der Mythen": Ein zeitgemäßer evolutionstheoretischer und
tiefenpsychologischer Entwurf - Bischof (1996) 131
5.3 Konstruktivismus und Religion bei Reich (1998) 156
5.4 Systemische Theorie - Bateson (1981) 169
5.5 Exkurs: Das Gehirn 182
5.6 Neurolinguistisches Programmieren (NLP) 187
5.7 Das Flow-Erlebnis 195
5.8 Neuere Zugänge und Forschungen zur Religionspsychologie im Bereich der
Gesundheitspsychologie 201
5.9 Evolution und Religion 220
6\. Fazit 234
6.1 Was kann eine säkulare Religionspsychologie für die Diskussionen um
Ethikunterricht leisten? 234
6.2 Fazit für die Ausbildung von Ethiklehrkräften 239
Literatur 249
Abbildungsverzeichnis
dc.description.abstract
## Psychologische Theorien in den Diskussionen um Ethikunterricht
### Ein Blick über den Zaun - Religionspsychologie
Annegret Böhmer
Kinder und Jugendliche sollen in der Schule Chancen zum Erwerb von Wissen und
Fähigkeiten erhalten, aber auch zur Entwicklung ihrer Identität und Hilfen zu
einem gelingenden Leben. Für letzteres war in der Bundesrepublik lange Zeit
fraglos auch der Religionsunterricht zuständig. § 7,3 des Grundgesetzes legt
für fast alle Bundesländer fest, dass konfessioneller Religionsunterricht
ordentliches Lehrfach in der Schule ist. Grundidee dieser Rechtskonstruktion
ist die wertebezogene Neutralität des Staates, gepaart mit einem
Bildungsverständnis, das Weltanschauungen als zentrale positive Kategorie
einschließt. Es besteht Wahlfreiheit zwischen evangelischem und katholischem
Religionsunterricht. Im Zuge des Bedeutungsverlusts der institutionalisierten
Religion gab es seit den 70er in den Bundesländern der alten BRD Debatten um
das Pflichtfach Religion und schulpolitische Veränderungen in Richtung auf ein
Alternativ- oder Ersatzfach Ethik.
In der DDR war die Schule nicht wertneutral, sondern mit den politischen
Zielen des Staates konform. Religion und Kirche wurden abgelehnt. Es gab
keinen Religionsunterricht an der Schule. Nach der Wiedervereinigung der
beiden deutschen Staaten führte das Thema Religions- und / oder
Ethikunterricht zu bildungspolitischen Kontroversen. Zugespitzt haben sich die
Debatten in bezug auf das staatlich verantwortete Schulfach Lebenskunde-Ethik-
Religionskunde (LER) im Bundesland Brandenburg. In diesem Modell wird der §
7,3 des Grundgesetzes nicht berücksichtigt.
Welche Aussagen kann die säkulare Erziehungswissenschaft zur Relevanz
religiöser Bildung in der Schule jenseits politischer Positionen machen?
Welche psychologischen Theorien eignen sich zur Begründung schulpolitischer
Entscheidungen?
In der vorliegenden Arbeit wird zunächst die gesellschaftspolitische Relevanz
dieses Themas und der verwendete Religionsbegriff geklärt (Kap. 1, S. 11-16).
Dann werden unter der Überschrift "Psychologie und Ethikunterricht" die
Entwicklungen des Schulfaches Ethik nachgezeichnet (Kap. 2, S. 17-68). Es wird
die psychologische Ausbildung von Ethiklehrkräften diskutiert und der Frage
nachgegangen, welche psychologischen Theorien für die Beschreibung der
persönlichkeitsbezogenen Entwicklungsziele wertorientierenden Unterrichts
verwendet wurden. Wenn der Begriff "Lebenskunde" eine Rolle spielt und das
schulische Erziehungsziel "Identität" heißt, was ist dann die ethische, die
soziale oder sogar therapeutische Dimension von schulischem Unterricht? Und
welche Bedeutung hat die individuelle Religiosität oder Weltanschauung der
Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler für die Lernprozesse? Kapitel 2
schließt mit dem Fazit, dass diese Fragen kaum zu beantworten sind, weil der
Bereich der individuellen Religiosität in der Erziehungswissenschaft bisher
unzureichend bearbeitet wurde.
Deshalb wird als nächstes der Bereich wissenschaftlicher Religionspsychologie
vorgestellt (Kap. 3, S. 69-84). Dazu zählen Begriffsbestimmungen und ein
Überblick über die Geschichte und Richtungen der Religionspsychologie. Lange
Zeit wurde Religionspsychologie vor allem im Rahmen theologischer Fakultäten
betrieben. Die Geschichte dieser theologisch bestimmten Religionspsychologie
wird in für die Fragestellung relevanten Auszügen skizziert (Kap.4, S.
85-124).
Schließlich wird im Hauptteil der Untersuchung entfaltet, in welcher Weise
neue, säkulare, sozialwissenschaftliche Theorien den Bereich individueller
Religiosität beschreiben (Kap. 5). Dabei wird nach einer
ressourcenorientierten Perspektive gesucht, die die Risiken von Religiosität
nicht verschweigt, die positiven Entwicklungspotentiale aber zu beschreiben
vermag. Es werden Beiträge des Entwicklungspsychologen August Flammer, des
Evolutionsbiologen und Psychologen Norbert Bischof, eines Vertreter der
systemisch-konstruktivistischen Pädagogik, Kersten Reich, und des Begründers
der systemischen Theorie Gregory Bateson zum Thema Religiosität referiert,
sowie ein Exkurs zur Funktionsweise des Gehirns und ein Überblick über die
Bedeutung von Spiritualität in der Kommunikationstheorie des
Neurolinguistischen Programmierens, NLP. Ein Zusammenhang des sogenannten Flow
- Erlebnisses mit religiösen Erfahrungen wird hergestellt (Datei 5a,
S.125-200). Ein großer Abschnitt von Kapitel 5 befasst sich mit neuen
Forschungen zum Zusammenhang von Religiosität und Gesundheit. Schließlich gibt
ein Kapitel über Evolution und Religion Einblick in anthropologische
Perspektiven auf die Religiosität (Datei 5b, S. 201-233).
Im letzten Kapitel werden die wichtigsten Elemente einer säkularen
ressourcenorientierten Religionspsychologie, die einen Beitrag für die
Debatten um das Thema Ethik und Religion in der Schule leisten können,
zusammengefasst und die Schlüsse für die Ausbildung von Ethiklehrkräften
gezogen (Kap 6, S. 234-248).
de
dc.description.abstract
## Psychological Theories in the Discussion on Instruction in Ethics
### A Look over the Fence - The Psychology of Religion
Annegret Böhmer
Children and adolescents are supposed to be given the opportunity in school
not only to acquire knowledge and skills, but also to develop their identity
and receive assistance in leading a successful life. In the Federal Republic
of Germany it long remained an undisputed fact that religious instruction was
responsible for the latter. According to Art. 7, para. 3 of Germany�s Basic
Law, denominational religious instruction is a regular subject in the school
curriculum in most federal states. The basic idea behind this legal
construction is the neutrality of the state as regards values, coupled with an
understanding of education that encompasses worldviews as a central, positive
category. Parents and students are allowed to choose between Protestant and
Catholic religious instruction. As institutionalized religion started losing
significance, debate ensued in the 1970s on religion as a required subject,
leading to changes in education policies in the federal states of the former
West Germany that leaned toward ethics as an elective or alternative subject.
In East Germany, schools were not value-neutral, but consistent with the
political goals of the state. Religion and the church were rejected and there
was no religious instruction in schools. After unification of the two
Germanys, the subject of instruction in religion and/or ethics developed into
a heated controversy on education policy. The debates came to a head regarding
the state-administered school subject referred to as LER
(Lebenskunde�Ethik�Religionskunde, or life skills, ethics, and religion) in
the state of Brandenburg. Art. 7, para. 3 of the Basic Law is not taken into
account in this model.
What can secular education studies say about the relevance of religious
education in the schools beyond expressing political positions? What
psychological theories are appropriate in explaining school policy decisions?
The present dissertation starts by explaining the sociopolitical relevance of
this subject and the concept of religion that is used (ch. 1, pp. 11-16).
Under the heading �Psychology and Ethics Instruction� the development of
ethics as a school subject is then outlined (ch. 2, pp. 17-68). The
psychological training of ethics teachers is discussed and the question is
explored, what psychological theories are used to describe the aims of value-
oriented instruction, with respect to personality development. If the concept
of Lebenskunde, or �life skills�, is meaningful and the educational goal of
schools is �identity�, what then are the ethical, social, and even therapeutic
dimensions of school instruction? And what significance do the individual
religious convictions or worldview of the teachers and students have on the
learning process. Chapter two closes by concluding that these questions can
hardly be answered, because the area of individual religious convictions has
received insufficient attention up to now in education studies.
Consequently, the next chapter introduces studies in the psychology of
religion (ch. 3, pp. 69-84). This includes terminology and an overview on the
history and different currents in the discipline. This was long treated within
the scope of theology departments. The history of theologically determined
psychology of religion is then outlined using excerpts relevant to the subject
(ch. 4, pp. 85-124).
Finally, the main part of the analysis examines how new, secular social
science theories describe the area of individual religious convictions (ch.
5). A resource-oriented perspective is hereby sought, which does not ignore
the risks of religiosity, but aims to describe the positive development
potential. Relevant articles and theories on the subject of religiosity are
discussed, including contributions by developmental psychologist August
Flammer; evolution biologist and psychologist Norbert Bischof; Kersten Reich,
a representative of systems-constructivist education; and Gregory Bateson,
founder of the systems theory. An excursus on how the brain functions and an
overview on the significance of spirituality in the communication theory of
neuro-linguistic programming (NLP) is presented. A connection is drawn between
the so-called flow experience and religious experience (pp. 125-200). A large
segment of chapter 5 deals with recent research on the connection between
religious convictions and health. Finally, a chapter on evolution and religion
offers insight into anthropological perspectives on religious beliefs (section
5b, pp. 201-233).
The closing chapter summarizes the most essential elements of a secular,
resource-oriented psychology of religion as a contribution to debate on the
subject of ethics and religion in schools. Conclusions are then drawn
regarding the training of ethics teachers (ch. 6, pp. 234-248).
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
psychology of religion
dc.subject
instruction in ethics
dc.subject
psychological training of teachers
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::150 Psychologie::150 Psychologie
dc.title
Psychologische Theorien in den Diskussionen um Ethikunterricht
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Jürgen Raschert
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Christoph Wulf
dc.date.accepted
2003-07-18
dc.date.embargoEnd
2004-03-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2004000484
dc.title.subtitle
Ein Blick über den Zaun - Religionspsychologie
dc.title.translated
Psychological Theories in the Discussion on Instructions in Ethics
en
dc.title.translatedsubtitle
A Look over the Fence - The Psychology of Religion
en
refubium.affiliation
Erziehungswissenschaft und Psychologie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001215
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2004/48/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000001215
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open access