Gerschenkron (1962) argued that public institutions such as the State Bank of the Russian Empire spurred the country’s industrialization. We test this assertion by exploiting plant-level variation in access to State Bank branches using a unique geocoded factory data set. Employing an identification strategy based on geographical distances between banks and factories, our results show improved access to public banking encouraged faster growth in factory-level revenue, mechanization, and labor productivity. In line with theories of late industrialization, we also find evidence that public credit mattered more in regions where commercial banks were fewer and markets were smaller.
Weniger anzeigenZiel des Meilensteins M14 ist die Verstetigung der im Rahmen von Health-X entstandenen Strukturen und Geschäftsmodelle über die Projektlaufzeit hinaus. Für die nachhaltige Weiternutzung der Ergebnisse aus Health-X wurde ein aus drei Organisationen bestehendes „magisches Dreieck“ institutionalisiert, welches im Rahmen der European Health Data Space (EHDS) Gesetzgebung operieren wird. Als erste Institution wurde der European Health Data Alliance Verein (EHDA e.V.) gegründet, der als gemeinwohlorientierte Interessensvertretung für europäische Gesundheitsdatenräume agiert, Kooperationen fördert und die Weiterentwicklung des entstandenen Tech Stacks unterstützt. Somit treibt der EHDA e.V. die Entwicklung von bürgerzentrierten Gesundheitsdatenräumen in Europa voran, wobei er Regeln für Standardisierung und Interoperabilität definiert, um EHDS-konforme Gesundheitsprodukte und Services zu ermöglichen. Der EHDA e.V. legte außerdem 12 zentrale Regeln für unter anderem Datenschutz, -sicherheit und Governance fest, an die sich alle Vereinsmitglieder sowie Organisationen im magischen Dreieck bei der Nutzung des Tech Stacks halten müssen. Als zweite Institution ist derzeit die European Health Data Platform GmbH (EHDP) als mehrheitliche Tochter des EHDA e.V. in Gründung. Die EHDP wird den in Health-X initial entwickelten Tech Stack für föderierte Datenräume und sichere Verarbeitungsumgebungen im Sinne des EHDS kontinuierlich weiterentwickeln und gemeinwohlorientiert betreiben. Somit bietet die EHDP die technisch-organisatorische Grundlage für interoperable Gesundheitsdatenräume. Als Intermediär zwischen Datenanbietern und -nutzenden stellt sie notwendige Infrastruktur- und Managementservices bereit und ermöglicht den Aufbau und den Betrieb spezifischer EHDS-konformer Gesundheitsdatenräume. Durch den Aufbau solcher Datenräume werden als dritte Instanz verschiedene kommerzielle Servicegesellschaften entstehen, die EHDS-konforme sichere Verarbeitungsumgebungen für verschiedene Anwendungsfälle anbieten. Dieses Modell sichert eine dezentrale und partizipative Governance, die sich an Werten wie Datensouveränität, Fairness, Offenheit und Transparenz orientiert. Somit schafft das magische Dreieck die Basis für eine nachhaltige und föderierte Gesundheitsdatenökonomie im Sinne der Europäischen Union.
Weniger anzeigenThe transnationalization of financial markets impacted on the fragmentation and recomposition of value chains which induced comprehensive processes of outsourcing and the commodification of bank services. This paper explores how this translates into the sectoral and internal reorganization of Brazilian banks and how work organization and social relations are affected. The case of (bank-owned as well as outsourced) call center not only reflects changes in the importance and form of service relations but also shapes a neotayorist reorganization of the labor process and the respective modes of control. As a result, a complex process of precarization and segmentation of the work force can be observed which impacts on new lines of inequality related to categories like gender, class and race. The analysis is based on a theoretical approach which refers to Michael Burawoy’s concept of the “politics of production” and categories of Pierre Bourdieu’s social theory like symbolic violence. This allows an analysis of power relations which also includes the dimension of identities. Thus a more fine-grained insight can be gained on how transnational restructuring affects redistribution on a macro, meso and micro level.
Weniger anzeigenThis article explores how archaeo-politics generates violence woven into everyday life by analysing Israel’s archaeological apparatus in the occupied Palestinian territories (oPt). In light of former U.S. Secretary of State Mike Pompeo’s visit to the Tell Seilun archaeological site, I examine how state and non-state actors exploit archaeology to legitimise territorial claims. I argue that archaeo-politics is not limited to a revisionist self-awareness and the way that current politics uses, misuses, and abuses archaeology. It encompasses the subtle and pervasive ways in which violence is embedded in state structures, norms, and power dynamics, ultimately perpetuating not only spatial injustice and exclusion but also becoming a factor in fuelling ongoing cycles of Israeli settlers’ oppression and direct violence against Palestinian subjects. The article investigates how archaeo-political violence is materialized through Israel’s archaeological state and non-state apparatus operating within frameworks of settler colonialism and entrepreneurism. By scrutinising American officials’ fixation on archaeological sites in internationally recognised occupied territories, I question the motives behind these activities and explore the forms of violence they engender that go beyond physical harm. This analysis contributes to understanding how archaeology is weaponised within contested landscapes, revealing the complex relationship between heritage, power, and structural violence in contexts of ongoing settler colonialism and military occupation.
Weniger anzeigenZum dritten Mal erscheint mit dieser Ausgabe der Jahresbericht „Gute wissenschaftliche Praxis an der Freien Universität Berlin“. Von einer Tradition zu sprechen, wäre vielleicht etwas verfrüht. Nach drei Jahren Datenerhebung lassen sich allerdings – bei aller gebotenen Vorsicht – erste Vergleiche anstellen und Entwicklungen beobachten. Um dies zu ermöglichen, wurde die Struktur des Berichtes beibehalten, einschließlich der Kategorisierung des Fehlverhaltens. Da sich die relevanten Prozesse und Strukturen durch die Novellierung der Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis im Februar 2024 nicht geändert haben, wurde erneut auf deren Beschreibung verzichtet – die Leser*innen seien hier auf den ersten Jahresbericht aus dem Jahr 20222 verwiesen. Das Sonderkapitel des vorliegenden Berichtes widmet sich diesmal dem Nagoya-Protokoll. Die Verbindung zur guten wissenschaftlichen Praxis (kurz: gwP) ist vielleicht nicht für alle Leser*innen sofort ersichtlich. Nimmt man jedoch in den Blick, dass die Berücksichtigung ethischer und rechtlicher Rahmenbedingungen einen Aspekt der gwP darstellt, so wird deutlich, dass die Befolgung des wichtigsten internationalen Abkommens zur Nutzung genetischer Ressourcen – eben das Nagoya- Protokoll – durchaus relevant für die Freie Universität ist, und zwar nicht nur für die Biowissenschaften. Wie die eingangs zitierte Denkschrift der DFG pointiert festhält, ist die gwP letztlich die conditio sine qua non aller wissenschaftlichen Bemühungen. Vor diesem Hintergrund hoffen wir, dass der vorliegende Jahresbericht nicht nur von den Ombudspersonen und unseren mit der gwP befassten Kolleg*innen studiert wird. Alle unsere Lehrenden und Forschenden sollten ein Interesse daran haben, wie es um die gwP an der Freien Universität steht, wo wir gut aufgestellt sind und wo es noch Herausforderungen gibt. Mit dem vorliegenden Jahresbericht wollen wir eine Datengrundlage liefern und damit einen kleinen Beitrag zu einer möglichst offenen, eben wissenschaftlichen Diskussion dieses Themas leisten.
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