Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks wird als eine der erfolgreichsten Operation des letzten Jahrhunderts bezeichnet. Insbesondere Lockerungen aufgrund von Abrieb und aseptischer Lockerung haben während der letzten zwei Dekaden jedoch zu keiner signifikanten Verringerung der Revisionsraten geführt. Die Lebensdauer und Standfestigkeiten vor allem der acetabulären Komponenten stellen hierbei somit immer noch ein signifikantes klinisches Problem dar. So zeigen Analysen des schwedischen Prothesenregisters, dass bei bis zu 70% aller Primär-Revisionen und bei bis zu 48% aller multiplen Revisionen nur das Inlay oder nur Inlay und Pfanne gewechselt werden mussten. Offensichtlich ist somit die in vivo auftretende Reibung nach wie vor der Hauptrisikofaktor für den Gelenkflächen-Abrieb und Lockerung und damit für das langfristige ‚Überleben‘ des Gelenkersatzes. Ziel der wissenschaftlichen Arbeiten war es daher, im Rahmen einer longitudinal angelegten Studie, die im totalen Hüftgelenkersatz auftretenden Kontaktkräfte und Reibmomente bei besonders aktiven Patienten erstmals direkt in vivo zu messen und systematisch zu analysieren, um so spezifische Einflussparameter der individuell wirkenden Gelenkreibung zu identifizieren. Für die Durchführung der geplanten Studie zur in-vivo-Messung der wirkenden Gelenkbelastungen und insbesondere für die Messung der in vivo wirkenden Gelenkreibung, wurde ein spezielles instrumentiertes Hüftimplantat entwickelt und in 10 aktive Patienten implantiert.