Einleitung Aufgrund der Entwicklung von Technologie und chirurgischen Verfahren ist die Aortenchirurgie zu einem routinemäßigen chirurgischen Eingriff geworden. Die Sterblichkeits- und Morbiditätsraten haben sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund eines verbesserten perioperativen Managements stetig verbessert. Trotz dieser Entwicklung bleibt die Behandlung der „komplexen“ Aorta eine große Herausforderung für Chirurgen und Anästhesisten (1). Definitionen Der Begriff „Standard“-Aortenchirurgie hängt in den meisten Fällen vom geplanten chirurgischen Eingriff ab. Er bezeichnet einige morphologische und anatomische Kriterien, die ein gutes und problemloses Vorgehen bei der Aortenoperation vorhersagen können (1, 2). Aus diesem Grund tauchen Begriffe wie „Standard-EVAR-Chirurgie“, oder „Standard-offene-Aortenchirurgie“ eher in der Alltagssprache der Gefäßchirurgen auf. Mit der Weiterentwicklung zahlreicher neuer Modalitäten in der minimalinvasiven Aortenchirurgie, und der Standarisierung von Aorteneingriffen werden neue Begriffe wie „Standard-TEVAR“, „Standard-Iliac-Side-Branch“ oder „Standard-fEVAR“ möglicherweise häufiger in der Sprache der Gefäßchirurgen verwendet (3). Bei der Standard-EVAR-Operation handelt es sich in den meisten Fällen um ein infrarenales Aortenaneurysma mit einer proximalen Halslänge von mindestens 10 mm und einer ausreichenden iliakalen Landezone. Darüber hinaus bedeutet „Standard-offene-Aortenchirurgie“ eine Operation, bei der eine infrarenale Klemmung der Aorta möglich ist. Für die komplexe Aortenchirurgie gibt es in der Literatur keine klare oder einheitliche Definition (4). Die meisten Definitionen der „komplexen“ Aorta basieren auf morphologischen und anatomischen Abweichungen von den EVAR-Gebrauchsanweisungen (Instructions for Use, IFU) oder auf der Ausdehnung des Aneurysmas oberhalb der Nierenarterien. In diese Kategorie fallen juxta- und supra-renale Aneurysmen, sowie thorakale und thorako-abdominelle Aneurysmen, die keine proximale und distale Landungszone aufweisen (5, 6). Andere Kriterien wie Ruptur oder Infektion der Aorta sind in diesen Definitionen nicht enthalten.