Ziel: Der Bedarf für Simulationstraining in der Medizin steigt rasant, so auch in der Radiologie. Die Gründe für diesen Prozess sind Änderungen im Ausbildungsmodell und eine zunehmende Anerkennung der Simulation als sinnvolle Lehrmethode. In der interventionellen Radiologie ist die Embolisation ein wichtiges Therapieverfahren. Gute Trainingsmodelle existieren für dieses Verfahren aber noch nicht. Aus diesem Grund haben wir einen Simulator für das Training mit flüssigen Embolisaten, wie n-Butyl-2-Cyanoacrylat (NBCA) entwickelt. Zusätzlich zum Entwurf und der Simulator-Konstruktion wurde eine ausführliche Evaluation des Modells durchgeführt.
Materialien und Methoden: Initial wurde durch Experten-Interviews ein Anforderungsprofil des Modells erstellt und konkrete Lernziele festgelegt. Das Modell wurde dann mit einer 3D-Modellierungssoftware konstruiert und in mehreren iterativen Design-Entwürfen final mit einem 3D-Drucker erstellt. Das Modell wurde dann beurteilt und in einer Trainingssituation von Anfängern und Experten evaluiert. Vor dem Embolisationstraining füllten die Teilnehmenden Fragebögen über ihren Kenntnisstand und das Selbstvertrauensniveau aus. Den Teilnehmenden wurde ein Anleitungsvideo demonstriert und jeder Teilnehmende führte vier Embolisationen am Simulator durch. Im Anschluss wurde das Trainingsmodell beurteilt und die Teilnehmenden wurden erneut um eine Einschätzung ihres Selbstvertrauensniveaus nach dem Training gebeten.
Ergebnisse: 5 Experten und 12 Anfänger trainierten am Simulator. Die Experten waren Fachärzte der Radiologie mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung in der interventionellen Radiologie. Die Anfänger waren Medizinstudenten und Assistenzärzte der Radiologie ohne vorherige Erfahrung mit Embolisationen. Die Experten bewerteten den Simulator als sehr nützlich für das Embolisationstraining. Die Leistungen, z. B. die mittlere Embolisationsdauer zwischen Experten (Mittelwert ± Standardabweichung (SD) = 189 ± 42 Sekunden) und Anfängern (Mittelwert ± SD = 235 ± 66 Sekunden) unterschieden sich signifikant (p = .001), was die „construct validity“ unseres Simulators belegt. Die Embolisation, die simulierten Komplikationen und die didaktischen Lehrfähigkeiten des Simulators wurden von den Teilnehmenden positiv bewertet. In der Gruppe der Anfänger stieg das Selbstvertrauensniveau signifikant an (p < .001).
Schlussfolgerung: Der Simulator ist ein geeignetes Lehrmittel für das Training der Embolisation mit flüssigen Embolisaten. Er verkürzt die Dauer der Embolisationsverfahren und erhöht das Vertrauen der Anfänger in die Durchführung der Embolisation. Perspektivisch kann die Ausbildung der Anfänger mit dem Simulator besser gestaltet werden, was Patientensicherheit und Ausbildungseffizienz erhöhen kann.
Objective: The need for simulation training is increasing in medicine, radiology is no exception. The reasons for this trend are changes in the master-apprentice relationship and increasing recognition of simulation as a useful teaching method. Liquid embolization is an important therapeutic method in interventional radiology. Suitable training simulators however do not exist. Therefore, we developed a simulator for application and training with liquid embolic agents, such as NBCA for novices without prior experience. In addition to the model construction, we conducted an in-depth evaluation of the model.
Material and Methods: An requirements profile of the model was created through expert interviews. Based on these interviews specific learning objectives were defined. The simulator was constructed using a 3D modeling software and printed on a 3D printer. Prior to the embolization training, participants completed surveys about their level of expertise and confidence level. First trainees were shown an instructional video then each participant conducted four embolizations on the model. After the training the model was evaluated, and the participants again completed surveys about their confidence level.
Results: A total of 17 participants trained on the simulator, i.e. 5 experts and 12 novices. The expert’s group consisted of radiology fellows with at least 5 years of work experience in interventional radiology. The novice’s group involved medical undergraduates and radiology residents with no prior embolization experience. According to the experts, the model was suitable for embolization training. Results, e.g., mean embolization time between experts (mean ± standard deviation (SD) = 189 ± 42 seconds) and novices (mean ± SD = 235 ± 66 seconds) differed significantly (p = .001), confirming the simulator’s construct validity. Participants' evaluation of embolization, simulated complications and educational capabilities was positive. The level of self-confidence increased significantly in the novice group (p < .001).
Conclusion: The simulator is an educational device for training embolization with the liquid embolic agents. The model reduces the duration of embolization and improves novices’ confidence in performing embolization. In perspective, the training with liquid embolic agents can be improved with our simulator, which can increase patient safety and training efficiency.
