The dropout rate in vocational education and training (VET) programs is high in Germany. Yet, this study shows that most instances of dropout are not permanent departures from VET. Instead, most trainees later re-enter into a new training program in a different occupation or company (a phenomenon labelled “stopout”). We use Tinto’s model of college dropout, which suggests that the importance of performance-related and integration-related risk factors differs for permanent dropouts and stopouts, and their timing. Our analyses are based on longitudinal data from the National Educational Panel Study (NEPS), which provides measures for competencies and socioemotional (also called noncognitive) skills prior to starting VET programs, information to capture factors related to dis/satisfaction with training and longitudinal information on school-to-work transitions. To examine the relative importance of performance- and integration-related factors, we use Shapley decompositions. Our analyses reveal that performance-related risk factors (in terms of low math competence) increase the risk of permanently dropping out, and both cognitive and socioemotional skills predict occupational changes (occupational stopouts). Whether the VET program corresponds to the desired occupation is the most important integration-related factor, and a poor match increases the risk of both permanent dropout and occupational stopout. Moreover, lower satisfaction with training leads to changes in occupations or training companies. Finally, early training dissolutions are more strongly linked to integration-related problems, while later ones are more due to performance-related problems.
Die vorzeitige Beendigung einer Berufsausbildung ist häufig in Deutschland. Diese Studie zeigt jedoch, dass die meisten Abbrüche keine dauerhaften Abgänge aus der Berufsausbildung sind. Stattdessen nehmen die meisten Auszubildenden später wieder eine neue Ausbildung in einem anderen Beruf oder Betrieb auf. Wir verwenden Tintos Modell des Ausbildungsabbruchs, das davon ausgeht, dass die Bedeutung von leistungs- und integrationsbezogenen Risikofaktoren für dauerhafte Ausbildungsabbrüche und Ausbildungswechsel in einen anderen Beruf oder Betrieb sowie deren Zeitpunkt unterschiedlich ist. Unsere Analysen basieren auf Längsschnittdaten aus dem Nationalen Bildungspanel (NEPS), das Indikatoren für Kompetenzen und sozio-emotionale (auch genannt nicht-kognitive) Fähigkeiten vor Beginn der Berufsausbildung, Informationen zur Erfassung von Faktoren im Zusammenhang mit der Unzufriedenheit mit der Ausbildung und Längsschnittdaten zum Übergang von der Schule ins Berufsleben liefert. Um die relative Bedeutung von leistungs- und integrationsbezogenen Faktoren zu untersuchen, verwenden wir Shapley-Dekompositionen. Unsere Analysen zeigen, dass leistungsbezogene Risikofaktoren (im Sinne von geringer Mathematikkompetenz) das Risiko eines dauerhaften Ausbildungsabbruchs erhöhen, und dass sowohl kognitive als auch sozio-emotionale Fähigkeiten Wechsel in einen anderen Ausbildungsberuf vorhersagen. Die Übereinstimmung des Ausbildungsberufs mit dem angestrebten Beruf ist der wichtigste integrationsbezogene Faktor: Eine schlechte Übereinstimmung erhöht das Risiko sowohl eines dauerhaften Abbruchs als auch eines Wechsels in einen anderen Ausbildungsberuf. Außerdem führt eine geringere Zufriedenheit mit der Ausbildung zu einem Wechsel des Ausbildungsberufs oder -betriebs. Schließlich sind frühe Abbrüche und Wechsel stärker mit integrationsbezogenen Problemen verbunden, während spätere eher auf leistungsbezogene Probleme zurückzuführen sind.