Im Bettenhochhaus der Charité am Campus Mitte in Berlin musste neben krankenhausbedingter Lärmquellen von einer gesteigerten Lärmbelastung ausgegangen werden, nachdem der angrenzende neue Hauptbahnhof in Betrieb genommen wurde. Vor diesem Hintergrund wurde in Zusammenarbeit mit dem VINESH Projekt („Virtual Institute Transportation Noise – Effects on sleep and performance der Helmholtz Gesellschaft“) eine Lärmwirkungsstudie mit Ermittlung der subjektiven Lärmbelastung und der subjektiven Schlafqualität durchgeführt. Es wurden 757 Patienten kontaktiert von denen 300 (39,63%) in die Studie eingeschlossen werden konnten. Die subjektive Schlafqualität im Krankenhaus ist vermindert: 36,6% (n=85) der Patienten klagen über einen „Nicht erholsamen Schlaf“ im Krankenhaus. Zusätzliche 21,6% (n=50) geben an, zeitweise einen „Nicht erholsamen Schlaf“ zu haben. Jeder zweite Patient leidet unter Durchschlafstörungen und jeder dritte Patient klagt über Einschlafstörungen. Patienten machen vor allem Zimmernachbarn und das Personal auf der Station für die Lärmbelastung verantwortlich. Die direkten Auswirkungen der Qualität des Schlafes auf die allgemeine Lebensqualität und spezifische Krankheitsgefühle sind von grundlegender medizinischer Bedeutung. Um Schlafstörungen frühzeitig evidenzbasiert und adäquat zu behandeln, bedarf es einer breit durchgeführten Differentialdiagnostik. Die Diskriminierung zwischen exogenen und endogenen Ursachen von Schlafstörungen ist hierbei von besonderer Relevanz. Neben Stress ist vor allem Lärm ein potenter Auslöser und unterhaltender Faktor exogener Schlafstörungen. Um einen annähernd erholsamen Schlaf zu gewährleisten, gehören exogene Lärmquellen auch im Krankenhaus erkannt und minimiert.
Specifically in the main ward building at the University Hospital Charité in Berlin, Germany, we initiated in cooperation with VINESH („Virtual Institute Transportation Noise – Effects on sleep and performance of the Helmholtz society“) a study to investigate effects of subjective noise exposition on subjective sleep quality. In total 757 patients were recruited, and out of them 300 (39.63 %) agreed to complete our questionnaire. The subjective sleep quality in the hospital environment is poor: 36.6 % (n = 85) of patients complained about non-restorative sleep. In addition, 21.6 % (n = 50) reported at least temporarily a non-restorative sleep. Every second patient complains about difficulties maintaining sleep, and every third patient complains about difficulties initiating sleep. Patients complain about noise from outside the building, noise from other patients sharing the same room, and noise from the nurses on the ward. In order to achieve an at least partially restorative sleep, it is of great importance to recognize and minimize external noise sources as far as possible, especially in the hospital. The direct effects of sleep quality on life quality and life expectancy have high medical importance. In order to treat sleep disorders early and evidence based, a solid differential diagnosis has to be performed first. Part of this is to distinguish internal and external reasons for sleep disorders. Besides stress the external noise can trigger and maintain sleep disorders.