In den vergangenen Jahrzehnten wurden hinsichtlich des Strahlenschutzes in der interventionellen Kardiologie verschiedene Konzepte evaluiert, um die Dosis von Patient und Untersucher zu reduzieren. Dabei haben sich vor allem die regelmäßige Schulung der Untersucher, sowie die stetige Kontrolle der Arbeitstechniken als wichtige Punkte herausgestellt. Darüber hinaus trägt der Einsatz neuer Gerätetechnik zur Reduzierung der Dosis bei. In dieser Arbeit wurde untersucht, wie sich zum einen eine individuelle Analyse der Arbeitstechniken und die Schulung über das Optimierungspotential auf eine Gruppe von interventionellen Kardiologen auf die Dosis auswirkte. Zum anderen wurde die Änderung der Dosis evaluiert, wenn derselben Gruppe eine Röntgenanlage mit neuester Technik für dosisarmes Arbeiten zur Verfügung gestellt wird. Zu Beginn der Studie wurden retrospektiv die Arbeitstechniken hinsichtlich des Strahlenschutzes bei diagnostischen und therapeutischen Untersuchungen im Herzkatheterlabor über einen Zeitraum von drei Monaten analysiert. Im Rahmen einer Schulung wurde jedem Teilnehmer der Einfluss der technischen Parameter auf die Dosis vor Augen geführt und das Verbesserungspotential aufgezeigt. Im Anschluss daran wurden erneut über drei Monate Untersuchungsdaten erfasst und analog zum ersten Zeitraum ausgewertet. Ein Vergleich mit den Daten der ersten Analyse sollte zeigen, wie sich die Dosisflächenprodukte veränderten. Im nächsten Schritt wurde die verwendete Röntgenanlage ausgetauscht und durch eine neue Anlage ersetzt. Für weitere drei Monate wurden für jeden Teilnehmer die Daten gesammelt und mit den Ergebnissen nach der Schulung verglichen. Die Veränderung durch die Schulung war nicht signifikant. Für die gesamte Gruppe ergab sich im Median eine minimale Verschlechterung von 11,8 auf 12,0 Gy · cm^2 für diagnostische Eingriffe, bei therapeutischen Eingriffen eine Verbesserung von 31,4 auf 31,1 Gy·cm^2. Durch die neue Röntgenanlage ergab sich eine deutlichere Verbesserung. Für die gesamte Gruppe konnte das Dosisflächenprodukt für diagnostische Eingriffe auf 7,3 Gy · cm^2 gesenkt werden, für therapeutische Eingriffe auf 23,5 Gy · cm^2. Die geringe Änderung durch Schulung lag zum einen am bereits vorhandenen Bewusstsein für strahlenhygienisches Arbeiten der Ärzte, zum anderen an einer Veränderung des Patientenkollektivs durch die Covid-19-Pandemie. Die Schulung sensibilisierte die Teilnehmer jedoch stärker für den Strahlenschutz. Nach dem Gerätetausch zeigte sich dies in einem bewussteren Umgang mit den neuen Möglichkeiten, was letztendlich zu einer deutlichen Dosisreduzierung führte. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass ein Zusammenspiel von individueller Analyse der Arbeitstechniken und Schulung der Ärzte über das Optimierungspotential in Verbindung mit neuer Gerätetechnik eine deutliche Reduzierung der Dosis für den Patienten und damit auch den Untersucher zur Folge hatte.
In the past years, different concepts have been evaluated concerning radiation protection in the field of interventional cardiology in order to reduce the radiation dose. In this process, especially frequent training and analyzation of working techniques regarding radiation protection turned out to be a crucial point. However usage of latest x-ray technique is also of importance. In the present work, we valuated how an individual analysis of working techniques and given feedback in view of optimization helped to lower the dose area product (DAP). Further, the impact of performing interventions with an up-to-date x-ray setup on the dose area product was investigated. A retrospective individual data analysis of working techniques for a period of three months was performed to evaluate the baseline of each physician. Within a briefing, everyone got feedback how to improve. Afterwards, data from another period of three months was evaluated and compared with the baseline data to analyze the change of the DAP. After the installation of the new x-ray set-up, the data from another three months was evaluated and compared to the data of the second period. The change of the DAP by given feedback was not significant. For diagnostic interventions a slight decrease of the DAP from 11.8 to 12.0 Gy · cm^2 was observed, for therapeutic interventions a slight increase from 31.4 to 31.1 Gy · cm^2. With the new x-ray set up the DAP lowered to 7.3 and 23.5 Gy · cm^2 for diagnostic and therapeutic interventions respectively. The small alteration by given feedback was low due to the physicians working already on a high radiation protection level. At the same time, a change in the patient-clientele was observed caused by the covid-19 pandemic. However, the physicians got more sensitized towards radiation protection. This became apparent while analyzing data form interventions with the new x-ray set up. The physicians chose the new technical opportunities consciously. This resulted in a lower DAP. The present work showed, that the DAP could be lowered impressively by a combination of individual analysis and given feedback of working techniques as well as the usage of latest x-ray technique, which finally lead to a lower radiation dose for patient and staff.