dc.contributor.author
Oeltjenbruns, Jochen
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:26:39Z
dc.date.available
2009-11-23T09:15:17.831Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3833
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8033
dc.description.abstract
Grundlagen: Sowohl eine chronische, persistierende als auch eine akute,
transiente zerebrale Hypoperfusion bzw. (Mikro-) Thrombembolisation kann zu
kognitiven Defiziten führen. Nach Karotis-TEA bei extrakranieller
Karotisstenose wird einerseits eine langfristige Verbesserung der kognitiven
Funktionen durch die postoperativ verbesserte zerebrale Hirndurchblutung und
den verminderten Embolismus vermutet, andererseits können postoperative
kognitive Defizite durch intraoperative ischämische Komplikationen wie
Hypoperfusion („clamping-ischemia“) oder vermehrter (Mikro-) Embolien beim
operationstechnischen Vorgehen verursacht werden. Das Auftreten postoperativer
kognitiver Defizite wird bei bis zu 28% der Patienten vermutet. Die
intraoperative Ableitung somatosensorisch evozierter Potentiale nach
Stimulation des Nervus medianus (Medianus-SSEP) hat einen gesicherten
Stellenwert in der intraoperativen Diagnostik einer zerebralen Ischämie und
ist ein zuverlässiger Indikator für die Anwendung hirnprotektiver Maßnahmen
wie die Einlage eines intraluminalen Shunts. Eine Reduktion der Amplitude des
N20/P25-Komplexes um mindestens 50% bezüglich der Ausgangsmessungen vor
Abklemmung der A. carotis interna (ACI) ist der am häufigsten angewandte
Schwellenwert hinsichtlich der Anwendung eines intraluminalen Shunts. Neuere
Untersuchungen zeigen jedoch, dass eine kritische zerebrale Minderperfusionen
bereits bei N20/P25-Amplitudenreduktionen von 20 - 50% auftreten können. In
diesem Zusammenhang ist das Auftreten postoperativer kognitiver Störungen, die
als sensitivere Indikatoren für eine intraoperative zerebrale Minderperfusion
gelten als postoperative neurologische (sensomotorische) Defizite und deren
Assoziation mit intraoperativen SSEP-Alterationen nicht untersucht und
erstmals Gegenstand der vorliegenden prospektiven, kontrollierten Studie.
Hypothese: Das Auftreten 20 - 50%iger Amplitudenreduktionen des
N20/P25-Komplexes (Medianus-SSEP) während der Abklemmung der ACI im Rahmen der
Karotis-TEA ist mit postoperativen Einschränkungen der kognitiven
Leistungsfähigkeit assoziiert. Nebenhypothese: Im Langzeitverlauf (12 - 16
Wochen) nach Karotis-TEA verbessert sich die kognitive Leistungsfähigkeit.
Material und Methoden: Prospektiv wurden 36 Patienten, die sich einer
elektiven Karotis-TEA in Allgemeinanästhesie bei asymptomatischer oder
symptomatischer hochgradiger (>70%iger) Karotisstenose unterzogen, untersucht.
Bei zwei Patienten konnten intraoperativ keine SSEP abgeleitet werden und
wurden daher von der Studie ausgeschlossen. Als Kontrollgruppe wurden
konsekutiv 20 Patienten, die sich einem elektiven ophthalmochirurgischen
Eingriff in Allgemeinanästhesie unterzogen, prospektiv untersucht. Zeitpunkte
der neuropsychologischen Testung waren der Tag vor der Operation (P1), der
zweite postoperative Tag (P2) sowie 12 - 16 Wochen nach der Operation (P3).
Ergebnisse: Bei 13 von 34 Patienten (38%), die sich einer Karotis-TEA
unterzogen, konnten während der Abklemmung der ACI 20 - 50%ige Reduktionen des
N20/P25-Komplexes festgestellt werden (Gruppe 1). Globale kognitive
Veränderungen bei diesen Patienten im Vergleich zu Patienten ohne SSEP-
Veränderungen (Gruppe 2) und Patienten der Kontrollgruppe (Gruppe 3) konnten
sowohl am zweiten postoperativen Tag (P2) als auch 12 - 16 Wochen nach der
Operation (P3) nicht festgestellt werden. Es ergaben sich jedoch Hinweise,
dass Patienten nach Karotis-TEA, und dabei vermehrt diejenigen mit moderaten
Amplitudenreduktionen (Gruppe 1), im Vergleich zur Kontrollgruppe Störungen
der Exekutivfunktionen aufweisen. In der frühen postoperativen
neuropsychologischen Testung (P2) zeigten sich diese als Defizite der
exekutiven Aufmerksamkeit (Stroop-Test, Levine-Attention-Test), im
Langzeitverlauf (P3) als Defizite in Tests, die verbale exekutive Funktionen
(Verbal Fluency-Test) und die flüssige Intelligenz (LPS-50+(3)) evaluieren.
Die Patienten der Gruppe 1 wiesen jedoch eine höhere Inzidenz von Diabetes
mellitus, KHK, pAVK und Z.n. Schlaganfall auf und die Karotis-TEA dauerte
länger als die Vitrektomien der Kontrollgruppe. Diese Faktoren können die
postoperative kognitive Leistungsfähigkeit allgemein i. S. eines POCD
(unabhängig von einer operationstechnisch bedingten Minderperfusion)
reduzieren. Schlussfolgerung: Postoperative kognitive Defizite können die
Rekonvaleszenz verlängern und damit das Operationsergebnis beeinflussen.
Sollten bei Patienten mit erhöhtem zerebrovaskulären Risikoprofil moderate (20
- 50%ige) N20/P25-Amplitudenreduktionen während der Abklemmung der ACI auf
eine abklemmbedingte zerebrale Minderperfusion hinweisen, könnte bei diesen
Patienten einerseits die Indikationsstellung einer intraluminalen Shunteinlage
zur Ischämieprävention reevaluiert werden, andererseits frühzeitig
postoperativ rehabilitative neuropsychologische Therapieverfahren eingesetzt
werden.
de
dc.description.abstract
The effect of carotid endarterectomy (CEA) on cognitive functioning is
controversial. A possible pathomechanism of a cognitive impairment after CEA
is intraprocedural cerebral hypoperfusion due to cross-clamping the carotid
artery ("cross-clamp ischemia"). Intraoperative somatosensory evoked potential
(SSEP) monitoring is frequently used for the detection of cerebral ischemia in
CEA. In this prospective, controlled study a 20-50% decrease in N20/P25
amplitude during cross-clamping of the carotid artery is associated with
postoperative cognitive impairment.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Assoziation intraoperativer Amplitudenreduktionen somatosensorisch evozierter
Potentiale und postoperativer Veränderungen kognitiver Funktionen nach
Thrombendarteriektomie der Arteria carotis interna
dc.contributor.contact
jochen.oeltjenbruns@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Michael Schäfer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. J. Gallinat; Prof. Dr. med. C. Werner
dc.date.accepted
2009-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000014039-4
dc.title.translated
Association of SSEP amplitude reduction and postoperative cognitive changes
after carotid endarterectomy
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000014039
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006572
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006573
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006577
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access