Rejection Sensitivity is viewed as the dynamic processing of specific situations entailing potential rejection, in which a cognitive response (i.e., expectations of rejection) and an affective response (i.e., anxiety about rejection) are activated and interact with each other. Individuals with high rejection sensitivity are supposed to anxiously expect, readily perceive, and overreact to the threat of rejection and thereby getting into a vicious cycle with repeated experiences of rejection, negative interpersonal consequences and negative well-being. Due to the influence of different culture patterns, it was assumed there might be differences concerning the processing of rejection between German and Chinese individuals. To explore the potential cultural difference regarding rejection sensitivity, the first part of the current research provided a validated measurement of rejection sensitivity (in total, n=617 participants) with cross-cultural equivalence between China and Germany. Based on the Chinese RSQ’s good psychometric properties, we consider it as a promising tool for the assessment of rejection sensitivity in China as well as for cultural comparison. Interesting cultural differences were found between Chinese and German nonclinical samples (223 participants for each country). Corresponding to the cultural patterns’ differences in expression of rejection and attitude towards uncertainty, Chinese participants demonstrated significantly higher expectancy of rejection and significantly lower anxiety about rejection. They reported lower overall rejection sensitivity than their German counterparts. Study 1 exhibited rejection sensitivity as a universal construct with cultural variations. To determine the relevance of rejection sensitivity to the process of cultural transition for Chinese sojourners in Germany, study 2 investigated the relationship between Chinese sojourners’ well-being in Germany and individual-level variables including cultural adaptation, general self-efficacy and rejection sensitivity. The results took a comprehensive picture of the Chinese student sojourners’ life (n=119) and confirmed rejection sensitivity to be a significant predictor of sojourners’ well-being and cultural adaptation for the first time. Further analyses revealed that partial effects of rejection sensitivity on sojourners’ well- being are mediated by general self-efficacy and cultural adaptation. General self-efficacy and cultural adaptation are protective factors for sojourners’ well-being. In addition, the current research provided evidence for the cognitive-affective processing model of rejection sensitivity with the independent effect of the cognitive and affective aspect of RS exhibited in the current research. The empirical data offered support to the theoretical work of rejection sensitivity and warrant future research. In summary, the current research has attempted to understand the nature of rejection sensitivity from a cross-cultural scope and to further elucidate the interaction between rejection sensitivity, cultural adaptation, general self- efficacy and well-being. The findings make contributions to the knowledge of rejection sensitivity by measurement adaptation and research area extension. Further research should focus on verifying these first indicators in experimental and longitudinal studies. In addition, a higher awareness of mental health in the population of student sojourners should be promoted.
Zurückweisungsempfindlichkeit (ZE) wird als dynamische Verarbeitung spezifischer Situationen verstanden, die potenzielle Zurückweisung mit sich bringen und in denen kognitive Reaktionen (d.h. Erwartung von Zurückweisung) und affektive Reaktionen (d.h. Angst vor Zurückweisung) aktiviert werden und miteinander interagieren. Individuen mit hoher Zurückweisungsempfindlichkeit zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Gefahr von Zurückweisung ängstlich erwarten, leicht wahrnehmen und überreagieren und dadurch in einen Teufelskreis mit sich wiederholenden Erfahrungen von Zurückweisung, negativer interpersoneller Konsequenzen und einem negativen Wohlbefinden geraten. Aufgrund des Einflusses unterschiedlicher kultureller Muster nehmen wir an, dass es zwischen deutschen und chinesischen Individuen einen Unterschied in der Verarbeitung von Zurückweisung geben könnte. Um den potenziellen kulturellen Unterschied bezüglich der Zurückweisungsempfindlichkeit zu untersuchen, liefert der erste Teil der vorliegenden Arbeit eine validierte Messung von Zurückweisungsempfindlichkeit (insgesamt N=617 Teilnehmer) mit interkultureller Äquivalenz zwischen China und Deutschland. Basierend auf den guten psychometrischen Eigenschaften der chinesischen Version des RSQ halten wir den Fragebogen für ein vielversprechendes Messinstrument zur Erhebung von Zurückweisungsempfindlichkeit in China als auch bei Kulturvergleichen. Kulturelle Unterschiede wurden zwischen chinesischen und deutschen nicht- klinischen Stichproben gefunden (jeweils 223 Teilnehmer für jedes Land). Einhergehend mit den Unterschieden in kulturellen Mustern des Ausdrucks von Zurückweisung und Einstellung gegenüber Unsicherheit zeigten chinesische Teilnehmer eine signifikant höhere Erwartung von Zurückweisung und signifikant niedrigere Angst vor Zurückweisung. Sie berichteten insgesamt niedrigere Zurückweisungsempfindlichkeit als die deutschen Teilnehmer. Studie 1 zeigt Zurückweisungsempfindlichkeit als universales Konstrukt mit kulturellen Variationen. Um die Relevanz von Zurückweisungsempfindlichkeit für den Prozess der kulturellen Transition chinesischer Studierender in Deutschland zu bestimmen, untersuchte Studie 2 den Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden chinesischer Studierender in Deutschland und Variablen der individuellen Ebene einschließlich kultureller Anpassung, allgemeiner Selbstwirksamkeit und Zurückweisungsempfindlichkeit. Die Ergebnisse geben ein umfassendes Bild des Lebens von chinesischen Studierenden in Deutschland (n=119) und bestätigten zum ersten Mal Zurückweisungsempfindlichkeit als einen signifikanten Prädiktor des Wohlbefindens und der kulturellen Anpassung. Weitere Analysen ergaben, dass die Effekte von Zurückweisungsempfindlichkeit auf das Wohlbefinden durch allgemeine Selbstwirksamkeit und kulturelle Anpassung mediiert wurden. Allgemeine Selbstwirksamkeit und kulturelle Anpassung sind protektive Faktoren für das Wohlbefinden der chinesischen Studierenden in Deutschland. Zusätzlich liefert die vorliegende Arbeit Nachweise für das kognitiv-affektive Verarbeitungsmodell von Zurückweisungsempfindlichkeit mit unabhängigen Effekten von kognitiven und affektiven Aspekte der ZE. Die empirischen Daten unterstützen die theoretische Arbeit zu Zurückweisungsempfindlichkeit und rechtfertigen zukünftige Forschung. Zusammenfassend wurde in der Dissertation versucht das Konstrukt Zurückweisungsempfindlichkeit in einem interkulturellen Raum zu verstehen und die Interaktion zwischen Zurückweisungsempfindlichkeit, kultureller Anpassung, allgemeiner Selbstwirksamkeit und Wohlbefinden weiter aufzuklären. Die Ergebnisse liefern einen Beitrag zu Zurückweisungsempfindlichkeit durch die Anpassung der Messung und eine Erweiterung des Forschungsfelds. Zukünftige Forschung sollte darauf fokussieren, diese ersten Hinweise durch experimentelle und längsschnittliche Studien zu verifizieren. Zusätzlich sollte ein größeres Bewusstsein für psychische Gesundheit in der Population der studierenden Gäste gefördert werden.