Background Agitation is common in geriatric patients with cognitive impairment, e.g. in patients with dementia (PWD), who are admitted to an emergency department (ED). Monitor-ing of vital signs and enhanced movement as indicators of upcoming agitation is essential in these patients during their stay in the ED. Since PWD rarely tolerate fixed monitoring devices, a novel developed non-contact monitoring system (NCMSys), measuring pulse/heart and respiratory rate as well as movement, might represent an appropriate alternative. Aim of this feasibility study was to test the reliability and validity of the NCMSys and the tent-like “Charité Dome” (ChD), attached to patients´ bed and aimed to shelter PWD from the ED environment. Effects of the ChD on wellbeing and agitation of PWD were investigated. Methods In the pre-study, the ChD’s first prototype’s usability was evaluated. For the main feasibility studies, the appropriately modified ChD and the NCMSys were attached to patient’s bed. First, tests on technical reliability, validity and safety issues of NCMSys and ChD were performed with six healthy volunteers. Subsequently, a feasibility study evaluating the reliability of the NCMSys with and without the ChD was performed in an ED and on a geriatric-gerontopsychiatric ward. Wellbeing and patients’ emotions were assessed by medical staff, relatives and patients them-selves with a structured observation protocol and questionnaire. PWD inclusion cri-teria were age ≥ 55 years, a dementia diagnosis and a written consent. Exclusion criteria were acute life-threatening situations and a missing consent. Results The pre-study confirmed the usability and safety of the ChD. NCMSys measure-ments of pulse/heart rate, movement and sound emissions were reliable and valid, whereas patient movements affected respiratory rate measurements. For the feasi-bility study 18 patients (ED: 8 geriatric-gerontopsychiatric ward: 10 patients) were included, nine males and nine females; mean age: 77.4 (55–93) years. 13 were PWD. The ChD did not impact patients’ vital signs or movements in the main study setting (1 hour without, 1 hour with ChD). However, 54% of the PWD (7/13) and most of the patients without dementia (4/5) benefited from its use regarding their agitation and overall wellbeing.
Conclusions The results of this feasibility study encourage a future controlled clinical trial with geriatric ED patients, including PWD. This should evaluate if our concept of non-contact measurement of vital signs and movement complemented by the ChD helps to detect and prevent upcoming agitation in this vulnerable patient group in the ED.
Abstract (Deutsch) Hintergrund Unruhe ist eine häufige Begleiterscheinung bei geriatrischen Patient*innen mit kognitiven Beeinträchtigungen, z.B. bei Menschen mit Demenz (Patients with Dementia, PWD), die in eine Notaufnahme (Emergency Department, ED) eingeliefert werden. Die Überwachung von Vitalparametern und gesteigerter Bewegung als Indikator für aufkommende Unruhe ist bei diesen Patient*innen während ihres Aufenthalts in der Notaufnahme von wesentlicher Bedeutung. Da PWD am Körper befestigte Überwachungsgeräte selten tolerieren, könnte ein neu entwickeltes kontaktloses Überwachungssystem (Non-Contact Monitoring System, NCMSys), welches Puls/Herz- und Atemfrequenz sowie Bewegungen misst, eine geeignete Alternative darstellen. Ziel dieser Machbarkeitsstudie war es, die Reliabilität und Validität eines NCMSys und der zeltartigen „Charité-Haube“ (Charité Dome, ChD), welche am Patient*innenbett befestigt wird und PWD vor der unübersichtlichen und verwirrenden ED-Umgebung abschirmen soll, zu testen. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen der ChD auf das Wohlbefinden und die Unruhe bei PWD untersucht. Methoden In der Vorstudie wurde die Bedienungsfreundlichkeit des ersten Prototyps der ChD bewertet. Für die Machbarkeitsstudien wurden beide Geräte am Patient*innenbett befestigt. Zunächst wurden Tests zur technischen Zuverlässigkeit und Validität sowie Sicherheitsfragen von NCMSys und ChD mit sechs Proband*innen durchgeführt. Eine Machbarkeitsstudie zur Bewertung der Reliabilität des NCMSys mit und ohne ChD wurde im realen Umfeld einer ED und einer geriatrisch-gerontopsychiatrischen Station durchgeführt. Das Wohlbefinden und die Emotionen der Patient*innen wurden von medizinischem Personal, Verwandten und den Pati-ent*innen selbst mit einem strukturierten Beobachtungsprotokoll und einem Fragebogen beurteilt. PWD-Einschlusskriterien waren ein Alter von mindesten 55 Jahren, eine Demenzdiagnose und die schriftliche Einwilligung. Ausschlusskriterien waren eine akut lebensbedrohliche Situation und eine fehlende Einwilligung. Ergebnisse In der Vorstudie wurde die Gebrauchstauglichkeit und Sicherheit der ChD bestätigt. Herzfrequenz, Bewegung und Schallemissionen wurden durch das NCMSys zuver-lässig gemessen und waren valide, während Patient*innenbewegungen die Atem-frequenzmessungen beeinflussten. In die Machbarkeitsstudie wurden 18 Patient*innen eingeschlossen, neun Männer und neun Frauen; Durchschnittsalter: 77,4 (55–93) Jahre, von denen 13 PWD waren. Die ChD hatte keinen Einfluss auf die Vitalfunktionen der Patient*innen oder deren Bewegungen in unserer Studienumgebung (1 Stunde ohne, 1 Stunde mit ChD). 54% der PWD (7/13) und die meisten Patient*innen ohne Demenz (4/5) profitierten von ihrer Verwendung in Bezug auf ihre Unruhe und das allgemeine Wohlbefinden. Schlussfolgerungen Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie legen eine zukünftige kontrollierte klinische Studie bei geriatrischen ED-Patient*innen, einschließlich PWD, nahe. Diese soll bewerten, ob das Konzept der berührungslosen Messung von Vitalfunktionen und Bewegung in Kombination mit der ChD dazu beitragen kann, aufkommende Unruhe bei dieser gefährdeten Patient*innengruppe in der Notaufnahme frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.