Museum für alle – mehr als ein Schlagwort?

Abstract

Der Internationale Museumstag 2020 stand unter dem Motto „Das Museum für alle – Museen für Vielfalt und Inklusion“. Doch wer ist alle? Im Mittelpunkt des Beitrags steht eine Zielgruppe, die nicht nur in archäologischen und kulturhistorischen Museen in Deutschland kaum einbezogen wird – Menschen mit psychischen, neurologischen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Der Artikel ist aus der Praxis heraus entstanden und als Werkstattbericht zu verstehen. Anhand von drei Praxisbeispielen aus dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg werden Stolpersteine und Gelingensfaktoren aufgezeigt. Darüber hinaus sollen mögliche Gründe für die Marginalisierung dieser Zielgruppen in deutschen Museen identifiziert werden. Im Fokus steht dabei die personale Vermittlung für Gruppen. Selbstverständlich ebenfalls sehr wichtig, aber nicht Gegenstand des Artikels, sind Angebote für Individualbesucher*innen. Darüber hinaus ist die Gruppe der Menschen mit Beeinträchtigungen sehr vielfältig, sodass zwar allgemeine Empfehlungen abgeleitet werden können, aber immer auch individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen sind.

The motto of the International Museum Day 2020 was “The Museum for Everyone – Museums for Diversity and Inclusion.” But who is everyone? The focus of this article is a target group that is hardly included in archaeological and cultural history museums in Germany – people with psychological, neurological or cognitive disabilities. The article grows out of practice and should be understood as a workshop report. Using three practical examples from the Magdeburg Cultural History Museum, obstacles and success factors are highlighted. In addition, possible reasons for the marginalization of these target groups in German museums are to be identified. The article focuses on programs designed for groups. Also very important are of course offers for individual visitors. In addition it needs to be kept in mind that the group of people with disabilities is very diverse. Therefore, general recommendations may be derived from the experiences presented in this paper, but individual needs always must be taken into account.