Zwei Methoden stehen zur Verfügung, die Wirkung von Dentalwerkstoffen auf den menschlichen Organismus zu testen. Zum einen der bisher von vielen favorisierte Epikutantest als in vivo Methode und der modernere, validierte und standardisierte Lymphozyten-Transformations-Test (LTT) der ein in vitro Laborverfahren darstellt. Die Notwendigkeit entsprechende Tests durchzuführen, ergibt sich aus der Tatsache, dass jedes Dentalmaterial mehr oder weniger Degradationsprodukte freigibt. Die beiden Testmethoden werden im Hinblick auf Ihre Wertigkeit und Aussagefähigkeit untersucht. In erster Linie geht es darum, die Vor- und Nachteile beider Verfahren herauszuarbeiten, detailliert zu erläutern und gegenüber zu stellen. Um das herauszufinden, wurde eine Literaturanalyse sowie eine retrospektive Analyse von Patientendaten aus zwei verschiedenen Praxen mit einem Umfang von 65 Patienten durchgeführt. Die Literaturanalyse diente dazu, festzustellen, ob bereits Untersuchungen zum Vergleich beider Methoden erfolgt waren und wenn ja, wie viele. Diese konnten dann in Beziehung zu den Daten der retrospektiven Patientenstudie gesetzt werden. Ein weiterer Fokus lag auf den möglichen lokalen und/oder systemischen Veränderungen des Gesundheitszustandes durch freigesetzte und analysierte Degradationsprodukte. Die gefundenen Ergebnisse wurden in tabellarischer Form zusammengefasst. Im Ergebnis zeigt sich, dass es 29 publizierte Studien zum Vergleich gibt, denen zufolge der Epikutantest bevorzugt wird. Dies steht im Widerspruch zu den Ergebnissen der retrospektiven Patientenstudie, in der der LTT zu 100 % aussagekräftiger war. Hierbei war von besonderem Interesse, dass eine iatrogene Sensibilisierung wie sie beim Epikutantest stattfinden kann, mit dem LTT völlig ausgeschlossen wird. Durch Allergene, die über die Schleimhäute aufgenommen werden und eine systemische Sensibilisierung darstellen, ist der LTT sensitiver. Infolge der Analyse über Blutzellen spielt die Hautbeschaffenheit keine Rolle. Da Haut und Schleimhaut unterschiedlich aufgebaut sind, erfordert die daraus resultierende veränderte Sensibilität einen Test, der diese Tatsachen berücksichtigt. Die Sensitivität des LTT liegt derzeit in Abhängigkeit vom Testallergen bei 90 – 95 %, wobei durch entsprechende Etablierung und Validierung falsch positive Ergebnisse auf ein Minimum reduziert werden können. Voraussetzung sind nach DIN 15189 akkreditierte Fachlabore, um die hohe Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten. Mit Hilfe der Labordiagnostik können in vitro umfangreiche und sicher verifizierte Analysen durchgeführt werden, ohne den Patienten iatrogen zu sensibilisieren.
Two methods for assessing the effect of dental materials are examined with regard to their value. The epicutaneous test, previously favoured by many as an in vivo method, and the more modern, validatable LTT (lymphocyte transformation test) is an in vitro laboratory procedure. The primary aim is to work out and explain in detail the advantages and disadvantages of both methods. The necessity to carry out corresponding tests results from the fact that every dental material releases more or less degradation products. Whether and what effects the released and analysed material components have on the human organism is determined and summarised on the basis of literatur and practical data. Although the epicutaneous test for the detection of type IV sensitisation to allergens and haptens is still the most commonly used method (11), experienced examiners are needed to evaluate the test. In addition, skin and mucosa have different structures, which results in altered sensitivity. Therefore, no toxic or carcinogenic substances should be tested via the skin. A possible iatrogenic sensitisation, which would not be detected in the epicutaneous test in question, can thus be excluded (51). Moreover, sensitisation would only be detectable with a second epicutaneous test 10-14 days later. This second contact often corresponds to the introduction of the dental material into the organism, so that prophylactic testing by means of an epicutaneous test is not advisable. The LTT is a validated, standardised in vitro method and is considered the method of choice today. Testing does not lead to a possible iatrogenic sensitisation, but is possible even if the exposure does not take place via the skin but inside the organism. It has been demonstrated that the LTT has sufficient specificity and sensitivity for the detection of type IV sensitisation as far as metals are concerned. With allergens, e.g. from medicines or dental prostheses, which are ab sorbed through the mucous membranes and represent a systemic sensitisation, the LTT is more sensitive because it is carried out on blood cells. It is therefore independent of the skin condition. The sensitivity of the LTT is currently 90 - 95 % depending on the test allergen, whereby false positive results can be reduced to a minimum through appropriate establishment and validation. The prerequisite is specialised laboratories accredited according to DIN 15189 in order to guarantee the high quality of results.