Desynchronisation zwischen dem circadianen Rhythmus (Innenzeit) und dem 24-Stunden-Tag (Außenzeit) wird mit Einbußen der kognitiven und körperlichen Leistungsfähigkeit, sowie mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Daher ist es wichtig, nicht nur die Faktoren zu ermitteln, die eine solche Fehlstellung verursachen, sondern auch diejenigen, die eine optimale Anpassung fördern. So gibt es Hinweise darauf, dass körperliche Aktivitäten den circadianen Rhythmus beeinflussen. Dagegen liegen kaum Daten über den Einfluss eingeschränkter körperlicher Aktivität auf den circadianen Rhythmus vor. Im Rahmen von zwei 60-tägigen Bettruhe-Studien ohne und mit zusätzlichem körperlichen Training wurde die tagesrhythmische Veränderung der Körperkerntemperatur junger, gesunder Männer untersucht. Außerdem wurden die Temperaturprofile verschiedener Messmethoden und verschiedener anatomischer Messorte miteinander verglichen, wobei die Rektaltemperatur für diese Messreihen als der Goldstandard angesehen wurde. Die Untersuchungen ergaben, dass die Erfassung der Körperkerntemperatur an der Stirn zuverlässiger war als am Sternum. Ferner zeigte sich, dass nur der Temperatur-Wärmefluss-Sensor an der Stirn keine signifikanten Unterschiede im Vergleich mit der tagesrhythmischen Veränderung der Rektaltemperatur aufwies. Bei dem Vergleich von Probanden, die ein regelmäßiges Widerstands- bzw. Krafttraining während der Bettruhe durchführten, mit denen, die keine Trainingsintervention erhielten, konnte eine entgegengesetzte Phasenverschiebung der Rektaltemperatur festgestellt werden (signifikante Interaktion). Bei der Bettruhegruppe ohne Training wurde eine Phasenverzögerung beobachtet, das heißt, der Temperaturverlauf im Tagesgang verschiebt sich auf einen späteren Zeitpunkt. Genau dies konnte durch die Verwendung des Temperatur-Wärmefluss-Sensors an der Stirn in einer weiteren Bettruhe-Studie bestätigt werden. In Anbetracht der Bedeutung des circadianen Rhythmus für die Gesundheit und das Wohlbefinden, untermauern diese Ergebnisse den Bedarf zum Monitoring des circadianen Rhythmus unter Bedingungen, in denen z.B. körperliche Aktivitäten nur eingeschränkt möglich sind. Die nicht-invasive Erfassung der Körperkerntemperatur an der Stirn mithilfe des Wärmefluss-Sensors scheint für eine solche Anwendung zukünftig vielversprechend zu sein.
Desynchronization between the circadian rhythm (internal time) and the 24h-day (external time) is associated with impaired cognitive and physical performance, and an increased risk of cancer. Therefore, it is relevant to identify not only the agents that cause such misalignment, but also those that promote optimal adjustment. There is some evidence that physical activity influences the circadian rhythm. In contrast, data on the impact of restricted physical activity on circadian rhythms are scarce. As part of two 60-day bedrest studies without and with added physical training, the diurnal changes in core body temperature of young healthy men were investigated. In addition, the temperature profiles of different measurement devices and different anatomical measurement sites were compared, with rectal temperature being the gold standard. Experiments showed that measurement of core body temperature was more reliable at the forehead than at the sternum. Furthermore, it was shown that only the temperature-heatflux-sensor at the forehead did not present significant differences when compared with the diurnal variation of rectal temperature. When comparing subjects who received regular resistance exercise during bed rest with those who received no training intervention, an opposite phase shift in rectal temperature was observed (significant interaction). In the bed rest group without training, a phase delay was observed, i.e., the temperature course shifts to a later time. This was also confirmed by using the temperature-heatflux-sensor on the forehead in an additional bed rest study. Given the vital role of circadian rhythm for human health and well-being, the findings underpin the need to monitor circadian rhythm in settings where, for example, physical activities are limited. Non-invasive recording of core body temperature at the forehead using the heat-flux sensor seems promising for such an application in the future.
