In the last decade, the number of distressed Arabic-speaking refugees and displaced persons has risen significantly as a result of ongoing political turmoil, war, and conflict in their homes. Pre, during and post- migratory stressors have led to an increase in untreated psychological symptoms that contrast only with limited culturally-sensitive research output and available mental health care services. Furthermore, this specific population have been identified as at-risk due to substantial cultural, linguistic, economic, and social challenges, leading to their marginalization, which further hampers their ability to access and benefit from effective and efficient culturally relevant mental health care systems. As far as the author’s knowledge, the present dissertation represents the first comprehensive project aiming to address an existing gap in the understanding, access to and delivery of mental health care services for Arabic-speaking refugees in three host settings (Germany, Jordan and the Kurdistan Region of Iraq). The current thesis summarizes the work carried out in five separate publications, each with its own set of research questions touching upon the psychosocial needs of Arabic-speaking refugees in three different host settings. While some of the selected studies explore unique, first-hand perspectives and experiences of Arabic-speaking refugees, symptom representations, mental health stigma, and their evaluation of existing services, others shed light on specific dimensions of Arabic-speaking refugee mental health that deepen our understanding of their cultural and religious needs. Furthermore, this thesis also offers insights, clinical applications, and diagnostic solutions, which can address several barriers to the access and effectiveness of mental healthcare by making the process easier for all beneficiaries within the system. Each publication covers a different aspect of refugee mental health; however, combined all studies can inform mental health providers and address the needs of struggling refugee communities and burdened healthcare systems alike. Our findings can promote the culturally specific needs of Arabic-speaking refugees and lead to a more cost-efficient use of available services and resources in refugee host countries and humanitarian aid settings that need assistance.
Im vergangenen Jahrzehnt konnte aufgrund von anhaltenten politischen Turbulenzen, Krieg und Konflikten in den jeweiligen Heimatländern, ein signifikanter Anstieg der Anzahl arabischsprachiger Geflüchteter und Vertriebener verzeichnet werden. Stressoren vor, während oder nach der Migration führten zu einer hohen Anzahl unbehandelter, psychiatrisch relevanter Symptome in dieser Population. Erschwert wird die Behandlung besonders durch unzureichende, kultursensible Forschungsvorhaben und -erkenntnisse sowie die geringe Verfügbarkeit und Erreichbarkeit von spezialisierten Einrichtungen der psychischen Gesundheitsversorgung. Zudem führen erhebliche kulturelle, linguistische, ökonomische und soziale Herausforderung zu einer zunehmenden Marginalisierung, welche die Möglichkeiten für eine effektive und effiziente Nutzung bestehender Gesundheitsversorgungssysteme erschwert und so das Risiko schwerer Krankheitsverläufe für diese Population deutlich erhöht. Nach dem Wissensstand der Autorin kann die vorliegende Dissertation als das erste, umfassende Projekt verstanden werden, welches zum Ziel hat, die bestehenden Lücken bei Erkenntnissen, Verfügbarkeit und Angebot von psychischer Gesundheitsversorgung für arabischsprachige Geflüchtete in drei Aufnahmegesellschaften (Deutschland, Jordanien und die irakische Region Kurdistan) zu adressieren. Hierfür werden in dieser Arbeit fünf separate Publikationen zusammengefasst, die mit ihren individuellen Forschungsfragen die psychosozialen Bedürfnisse arabischsprachiger Geflüchteter in verschiedenen Ländern thematisieren. Während einige dieser Studien die Perspektiven und Erfahrungen der arabischsprachigen Geflüchteten selbst in den Mittelpunkt stellen und Erkenntnisse über die Repräsentation psychischer Symptome, Stigmatisierung und die Einschätzung von verfügbaren Diensten liefern, werden in anderen die spezifischen Dimensionen der psychischen Gesundheit von arabischsprachigen Geflüchteten untersucht und leisten so einen Beitrag zu einem besseren Verständnis ihrer kulturellen und religiösen Bedürfnisse. Darüber hinaus liefert diese Dissertation Einblicke, klinische Anwendungen und diagnostische Lösungen, um bestehende Barrieren bei Zugang und Effektivität von psychischer Gesundheitsversorgung abzuschwächen, indem Prozesse für alle im System beteiligten vereinfacht werden. Zwar adressiert jede Studie einen anderen Aspekt psychischer Gesundheit arabischsprachiger Geflüchteter, doch zusammen können alle Studien wichtige Informationen für psychische Gesundheitsdienstleistende liefern und sowohl die Bedürfnisse belasteter Flüchtlingsgemeinschaften als auch überlasteter Gesundheitssysteme in den Blick nehmen. Unsere Erkenntnisse tragen dazu bei, die kulturspezifischen Bedürfnisse arabischsprachiger Geflüchteter zu fördern und ebnen damit den Weg für die kosteneffiziente Nutzung verfügbarer Dienstleistungen und Ressourcen in Aufnahmegesellschaften und zur Unterstützung humanitärer Hilfsangebote.