dc.contributor.author
Ostermann, Julia Katharina
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:18:18Z
dc.date.available
2016-05-12T07:19:40.888Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3674
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7874
dc.description.abstract
Hintergrund: Homöopathie wird im deutschen Gesundheitssystem von vielen
Patienten angewendet und von einigen gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen
eines integrierten Versorgungsvertrags vergütet. Ziel der vorliegenden Studie
war es, die Kosten und den Kostenverlauf von Patienten in einem integrierten
Versorgungsvertrag ’Homöopathie’ mit Patienten unter üblicher medizinischer
Versorgung zu vergleichen. Methoden: Die Analyse beruht auf anonymisierten
Versichertendaten. Diese Daten wurden von der Techniker Krankenkasse zur
Verfügung gestellt. Direkte und indirekte Kosten (gesamtgesellschaftliche
Sicht, primärer Endpunkt) sowie direkte Kosten alleine (Krankenkassensicht)
wurden retrospektiv ausgewertet. Patienten wurden in die Homöopathiegruppe
eingeschlossen, wenn sie sich 2011 in den integrierten Versorgungsvertrag
Homöopathie einschrieben und die gesamte Beobachtungsperiode bei der Techniker
Krankenkasse versichert waren. Versicherte, die ebenfalls über die gesamte
Beobach- tungszeit versichert waren, sowie in dem Einschreibequartal der
Homöopathiepatienten einen Arztkontakt hatten, jedoch nicht am integrierten
Versorgungsvertrag Homöopathie teilnahmen, wurden zufällig aus dem
Versichertenpool der Techniker Krankenkasse als Kontrollpatienten gezogen. Das
Indexdatum der Beobachtung war das Einschreibedatum der Patienten in den
integrierten Versorgungsvertrag Homöopathie. Patienten aus beiden Gruppen
wurden mittels Propensity Score Verfahren gematcht. Für die Berechnung des
Propensity Scores wurden neben den Kostendaten der vorausgegangen 12 Monate
sowohl demographische Variablen, als auch die Anzahl an
Krankenhausaufenthalten, sowie Arbeitsunfähigkeitstage der vorausgegangen 12
Monate berücksichtigt. Die Gesamtkosten nach 18 Monaten wurden in Bezug auf
die Kostendaten zu Baseline adjustiert und über alle Diagnosen, sowie für
sechs spezifische Diagnosen (Depression, Migräne, allergische Rhinitis,
Asthma, Atopische Dermatitis und Kopfschmerzen) ausgewertet. Ergebnisse: Für
die Analyse standen die anonymisierten Daten von 44.550 Patienten (67,3%
Frauen) zur Verfügung. Die direkten und indirekten Gesamtkosten nach 18
Monaten waren in der Homöopathiegruppe höher (adjustierter Mittelwert: EUR
7.207,72 [95% KI 7.001,14–7.414,29]) als in der Kontrollgruppe (EUR 5.857,56
[5.650,98–6.064,13]; p<0,0001). Die größten Unterschiede zeigten sich bei den
Kosten aufgrund von Arbeitsunfähigkeit (Homöopathie EUR 3.698,00
[3.586,48–3.809,53] versus Kontrollen EUR 3.092,84 [2.981,31–3.204,37]), sowie
den Kosten im ambulanten Sektor (Homöopathie EUR 1.088,25 [1.073,90–1.102,59]
versus Kontrollen EUR 867,87 [853,52–882,21]). Die Kostenunterschiede zwischen
den Gruppen verringerten sich im Laufe der Zeit. Bei allen spezifischen
Diagnosen waren die jeweiligen Kosten in der Homöopathiegruppe höher als in
der Kontrollgruppe, jedoch waren diese Unterschiede nicht immer statistisch
signifikant. Schlussfolgerung: Verglichen mit der üblichen Versorgung war eine
zusätzliche homöopathische Behandlung im Rahmen eines integrierten
Versorgungsvertrags mit deutlich höheren Kosten signifikant assoziiert. Die
vorliegenden Analysen können somit bisher publizierte Kosteneinsparungen im
Gesundheitswesen durch die Nutzung von Homöopathie nicht bestätigen.
de
dc.description.abstract
Objectives: The aim of this study was to compare the health care costs for
patients using additional homeopathic treatment (homeopathy group) with the
costs for those receiving usual care (control group). Methods: Cost data
provided by a large German statutory health insurance company were
retrospectively analysed from the societal perspective (primary outcome) and
from the statutory health insurance perspective. Patients in both groups were
matched using a propensity score matching procedure based on socio-demographic
variables as well as costs, number of hospital stays and sick leave days in
the previous 12 months. Total cumulative costs over 18 months were compared
between the groups with an analysis of covariance (adjusted for baseline
costs) across diagnoses and for six specific diagnoses (depression, migraine,
allergic rhinitis, asthma, atopic dermatitis, and headache). Results: Data
from 44,550 patients (67.3% females) were available for analysis. From the
societal perspective, total costs after 18 months were higher in the
homeopathy group (adj. mean: EUR 7,207.72 [95% CI 7,001.14–7,414.29]) than in
the control group (EUR 5,857.56 [5,650.98–6,064.13]; p<0.0001) with the
largest differences between groups for productivity loss (homeopathy EUR
3,698.00 [3,586.48–3,809.53] vs. control EUR 3,092.84 [2,981.31–3,204.37]) and
outpatient care costs (homeopathy EUR 1,088.25 [1,073.90–1,102.59] vs. control
EUR 867.87 [853.52–882.21]). Group differences decreased over time. For all
diagnoses, costs were higher in the homeopathy group than in the control
group, although this difference was not always statistically significant.
Conclusion: Compared with usual care, additional homeopathic treatment was
associated with significantly higher costs. These analyses did not confirm
previously observed cost savings resulting from the use of homeopathy in the
health care system.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
health claims data
dc.subject
secondary data analysis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Kostenanalysen mit Sekundärdaten gesetzlicher Krankenkassen im
Gesundheitswesen
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2016-06-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000101544-6
dc.title.translated
Cost-analyses of secondary data of statutory health insurances in the health
care sector
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000101544
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018826
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access