dc.contributor.author
Knopke, Steffen
dc.date.accessioned
2022-11-07T09:18:39Z
dc.date.available
2022-11-07T09:18:39Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/36729
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-36442
dc.description.abstract
Die Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung ist als Mittel der Wahl für die
Hörrehabilitation an Taubheit grenzend Schwerhöriger bekannt. Dabei ist eine
große Vielfalt an Parametern für die Erhebung der Rehabilitationsergebnisse
einer CI-Versorgung etabliert. Mit zunehmendem Wissen um das biologische,
gesunde Altern wird die Auseinandersetzung mit dem multifaktoriellen
Zusammenhang zwischen dem Patientenalter und der mentalen sowie
kognitiven Gesundheit älterer Hörgeschädigter erforderlich. Die kognitive
Leistungsfähigkeit determiniert die Kompensationsfähigkeit der
Hörbeeinträchtigung und ist ausschlaggebend für das individuelle
Sprachverständnis. Umgekehrt reduziert ein lang anhaltender unversorgter
Hörverlust die kognitiven Fähigkeiten Betroffener, was als wesentlichster
vermeidbarer Risikofaktor des mittleren Alters für die Entstehung einer späteren
Demenz angesehen wird. Depressionen, soziale Isolation und körperliche
Inaktivität wurden hingegen als ausschlaggebende, vermeidbare Risikofaktoren
der älteren Bevölkerung definiert. Diese stehen mit der kognitiven Funktion und
der Hörfähigkeit des Einzelnen in Beziehung.
Um die vielschichtigen Auswirkungen respektive Wechselwirkungen der
Hörrehabilitation mit einem CI in Ergänzung zum Sprachverständnis zu
evaluieren und zu diskutieren wurden die der vorliegenden Arbeit
zugrundeliegenden Veröffentlichungen erstellt. Auf ebendieser Grundlage sind
aus der vorliegenden Habilitationsschrift nachfolgende Ergebnisse zu
resümieren.
Die Untersuchungen stützen die Erkenntnisse des Nutzens der CI-Versorgung
alter und sehr alter Hörgeschädigter. Der signifikante Zugewinn im
Sprachverständnis durch die CI-Versorgung wird durch konstant niedrige
psychometrische Messwerte psychologischer Komorbiditäten flankiert.
Stressempfinden, Ängstlichkeit und Depressivität haben dabei signifikant
gegenläufigen Einfluss auf die durch Krankheiten beeinflusste
gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL). Diese steigt vergleichbar mit
103
jüngeren Populationen in der Gruppe otogeriatrischer Patienten signifikant an.
Vor und nach CI wird sie signifikant negativ durch die Tinnitusbelastung
beeinflusst. Ferner wurden strukturelle hirnorganische Läsionen der weißen
Substanz (white matter lesions) als Prädiktor eines schlechteren
sprachrehabilitativen Ergebnisses der mittleren Altersgruppe herausgearbeitet.
Das nummerische Alter hat dabei im mittleren Alter keinen Einfluss auf das
Sprachverständnis. Hingegen ist das Alter bei Über-70-Jährigen als Prädiktor zu
benennen. Losgelöst ist die signifikante Zunahme kognitiver Fähigkeit im Bereich
der fluiden Intelligenz hervorzuheben. Das Arbeitsgedächtnis und die
Verarbeitungsgeschwindigkeit sind infolge der CI-Versorgung Älterer signifikant
verbessert.
Die Hörrehabilitation mit CI als Voraussetzung des Erhalts der sozialen
Kommunikation und Teilhabe ist Bindeglied zur mentalen und kognitiven
Gesundheit. Sie vermeidet eine soziale Isolation und Vereinsamung des
Alternden, trägt zum gesunden Altern bei und findet Ausdruck in Form der
HRQoL. Beeinflussbare auslösende Faktoren kognitiver Einschränkungen des
Älteren gehen bis ins mittlere Alter zurück. Im otologischen Kontext muss das zur
Achtsamkeit gegenüber unversorgten und unerkannten Hörschädigungen bereits
im mittleren Lebensabschnitt führen. In Kenntnis der Wechselwirkung zwischen
Hörschädigungen, mentalen sowie kognitiven Begleiterkrankungen ist die
gezielte Aufmerksamkeit auf ebenderen Detektion zu lenken und zukünftig in
individuell angepasste, altersadaptierte Rehabilitationsprogramme zu integrieren.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
hearing loss
en
dc.subject
cochlea implant
en
dc.subject
quality of life
en
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss der Cochlea-Implantat-Versorgung auf die mentale und kognitive Gesundheit älterer Hörgeschädigter
dc.contributor.gender
male
dc.contributor.firstReferee
Aschendorff, Antje
dc.contributor.furtherReferee
Zahnert, Thomas
dc.date.accepted
2022-11-02
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-36729-7
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
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open access
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