Einleitung: Die Ausbildung von Assistenzärzten in der interventionellen Radiologie erfolgt aktuell hauptsächlich mit dem „master-apprentice system“. Dabei werden erste praktische Erfahrungen meist direkt am Patienten erworben. Gerade bei komplexen Prozeduren, wie z.B. der Embolisation mit Partikeln, kann dies unter Umständen mit einem erhöhten Risiko für den Patienten einhergehen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde daher ein Trainingsmodell entwickelt, mit dem Partikelembolisationen simuliert und trainiert werden können. Methodik: In Experteninterviews mit erfahrenen interventionellen Radiologen zu den möglichen Anforderungen an ein Trainingsmodell wurden Modellanforderungen und Lernziele festgelegt. In einem zweiten Schritt wurde ein physisches Modell mit Hilfe von CAD Software entwickelt, entworfen und mittels 3D-Drucker gedruckt. In Rücksprache mit erfahrenen Interventionalisten wurde über mehrere Iterationen hinweg ein funktionsfähiges Modell entworfen, mit dem Partikelembolisationen zuverlässig trainiert werden können. Dieses Modell wurde durch eine Gruppe von Experten (n = 6) getestet und anhand eines Fragebogens evaluiert. Zusätzlich fand eine Bewertung durch Studierende (n = 10) ohne Erfahrung mit Partikelembolisationen im Rahmen eines Trainings statt. Ergebnisse: Das finale Modell erfüllt alle im Expertengespräch definierten Modellanforderungen. Die Evaluation durch die Expertengruppe deutet darauf hin, dass alle definierten Lernziele durch ein Training mit dem erstellten Modell erreicht werden können. Der Einschätzung der Experten zufolge ist das Modell gut geeignet, um wichtige Teilschritte, sowie Komplikationen einer Partikelembolisation zu vermitteln. Das Modell kann aus Expertensicht daher sehr gut in der Ausbildung eingesetzt werden. Dies konnte im Training mit den Studierenden erfolgreich bestätigt werden, da diese sich nach bereits einem Training mit dem Modell in fünf Punkten signifikant verbessert haben. Diskussion: Das Trainingsmodell ist laut Expertenevaluation und bestätigendem Training mit Studierenden dazu in der Lage, die Grundlagen der Partikelembolisation erfolgreich zu vermitteln. Ein Training mit dem Modell ist kostengünstig und zeiteffizient, da es unabhängig von Patientenverfügbarkeit jederzeit ausgeführt werden kann. Ein breiter Einsatz in der Ausbildung von Assistenzärzten der interventionellen Radiologie könnte den Ausbildungsstandard erhöhen, die Ausbildung homogener gestalten und letztlich auch die Patientensicherheit erhöhen.
Background: The training of residents in the field of interventional radiology mainly relies on the „master-apprentice system“. The first practical operations of residents are mostly carried out on patients themselves. Complex tasks especially, like particle embolization procedures, bear a risk for the patient’s safety. For this study, a physical training model was developed which is capable of simulating particle embolization and meant for training of particle embolization procedures. Methods: Model requirements as well as learning objectives for an efficient training were identified in an interview with interventional radiology experts. A first model was then designed and developed using CAD software and finally printed using a 3D-printer. With the feedback of the experts, the model was refined over several iterations until a fully functional model, capable of simulating particle embolization, could be printed. This final model was evaluated by a group of experts (n = 6) by training and through a questionnaire. Additionally, a group of medical students (n = 10) without any experience in the field of particle embolization evaluated the model in a training program. Results: The final model fulfils all defined model requirements. The evaluation through the expert group indicates that all learning objectives can be reached by training with the model. Subjectively, the experts think the model is well suited to be used in the residency program of interventional radiologists, teaching important steps of particle embolization as well as complications. These observations were proven by the training program with the medical students as they significantly increased their subjective score. Conclusion: According to the experts of interventional radiology, the model is capable to teach the basics of catheter handling as well as particle embolization. Training with the model is time and cost efficient, as it does not depend on patient availability or consent. It can be performed independently at any time. A broad availability of the model in interventional radiology residency programs could possibly increase the standards of the program, homogenise the training and ultimately increase patient safety. These possible advantages of the use of our model should be subject of further studies.